Fred Keil   Gedichte  deutsch   französisch
                         Poèmes    francais  allemand
                         Übersetzung:  Dorothee Pesch
                                       Alain Didier
                                                            Nr.143
                                                            1980
             Sterne                          für Anne
             Wir,
             die Strahlen unseres Lächelns
             senden Bögen von Sonne zu Sonne,
             von Stern zu Stern.
             Ein blauer Raum aus Nähe
             umgibt uns.
             Wir, eine Sonne und in der Nacht ein Stern,
             schenken hinab zur Erde
             und hoffenden Kinderaugen
             Regen, Tau des Frühlings,
             Duft der Freude.
             Sterne spielen mit dem Schatten
             auf purpurrotem Grund.
             Unsere Schwerefelder spüren sich,
             wir ziehen uns an
             und bleiben uns unendlich fern -
             und spüren uns
             und sind uns nah bis unter die Haut.
             Der Raum der Welten ist ein blauer See.
             Dort traf ich ein Mädchen
             und meine Sonne stieg langsam
             über den Horizont hinauf.
             Sie sah das Grün der nächtlichen Bäume
             und führte mich über meine Kindheit hinaus.
             Die Weisheit der Sterne ist ihre
             Entfernung voneinander.
             Wir wollten eine Sonne
             und völlig miteinander verschmelzen.
             Doch jede Sonne brennt zu heiß
             in großer Nähe.
             Du nicht und ich nicht -
             wollten durch die Nähe sterben.
             An Himmel, schon höher
             als die schwarzen Gipfel der Bäume stehen,
             rangen wir um unser Leben.
             Vollendete Liebe führt in den Tod;
             so sah unsere Zukunft aus.
             Andere Sterne und andere Kräfte
             zogen uns voneinander fort.
             Der Abstand wuchs langsam.
             Und noch während unseres Ringens um Leben,
             trat die üppige Wollust der Entfernung
             zwischen uns und wies den Platz uns zu
             oben im Firmament,
             wo es hoch und einsam ist.
             Dort unter Sonne als Sonne selbst
             sehe ich dich sehr fern, mein Stern,
             und nur manchmal.
             Dann weinen die Gräser meiner Nächte
             etwas Tau.
             Wir, in der Nacht ein Stern,
             trinken aus tiefem Blau
             die Stille neuen Beginnens.
             Noch aber ist meine Erinnerung voller
             Herbst und ockerfarben
             überzieht eine Melancholie das Universum.
             Hier waren wir goldne Sterne
             im zärtlichen Anschaun.
             Heute aber klirren gefrorene Teiche
             an der Stelle unseres Frühlings.
             Von fern höre ich die Stimmen
             unbekannter Mädchen
             und durch den schweren Raum des Herbstes
             senden sie die kleinen Flammen mir zu,
             aus denen bald ein Feuer der
             Wollust wird.
             Und bereits,
             auf blauem Meer,
             tanzen die Dämonen der Liebe.
                          ---
             Im Schnee endet..
             Fahigeib schimmernd
             wanderst du bleiche Dezembersichel
             als einsamer Begleiter
             dem Todeshauch auf sterbenden Ästen voran.
             Unter grauem Schneebett
             begraben sich Wiesen und Sträucher
             wie unter Leichentüchern.
             Der einsame Mensch,
             mit sehnsuchtsvollem Blick
             in warmerleuchtete Kammern gerichtet,
             hofft vergeblich,
             begräbt wie der Schnee
             sein Herz unter Einsamkeit.
                         ---
             Heute neu (Notiz bei einer Trabantenstadt)
             Am nordwestlichen Stadtrand, weite Flächen
             breiter Straßen, Wohnfabriken.
             Langgestreckte Rechtecksäulen,
             vier Stockwerke hoch, plakativ aufgeteilt
             und angestrichen.
             Ein Mensch, der sich verliert
             am Maschendraht. Riesenbaustelle,
             zähle zwölf Krangerippe.
             Gewaltige Erdhaufen, darüber Feiertag,
             Karfreitag, Friedhofsstille,
             Steinwüste mit Glasquadraten.
             Versteinerte Mathematik.
             Wir gehen vorbei.
             Eine Flucht vor der Wüste,
             die uns näher, immer näher rückt.
             Dieses Bild eingebrannt,
             die Flucht hier wie dort
             sinnlos.
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             Europäisches Gedicht  Nr.1
             Wir sitzen dann, Freunde und Gehaßte,
             ermattet beieinander, am Rande der Arena
             als Sieger
             und vor uns liegen die Schädel
             dessen was lebte,
             gestapelte Wälder und der fröhliche Tanz
             der Kinder.
             In einem Wahn ward alles aufgeschlungen,
             bis auf des Bodens Sand, der Städte
             Beton und Asphalt.
             Und selber schon erstarrt, staken wir,
             wir Sieger, von Arena zu Arena,
             deren blankgekämpfte Böden
             endlos aneinander stehen.
             Nun sind die Welten alle für uns leer
             und hinter diesem Warten kommt zu uns nichts,
             ist gar nichts mehr.
             Wir tragen Sonne noch in unserem Gestern,
             deren Wärme Wünsche zu uns zieht.
             Wären noch die unbekannten Felder des
             Schauders,
             noch die Fernen und die Fremden,
             so wäre uns noch Trost.
             Zarter Wesen Küsse wecken uns
             aus grauenhaften Traum.
             Des Wahnsinns erscheinen alle und jede Bilder,
             und heftig müssen wir lieben.
             Dann Lust, in deren Schatten das Grauen
             zu dir kriecht,
             dann Trauer, deren graue Wiesen
             goldne Blitze nach dir werfen,
             und du, wider alles fest Beschlossne liebst,
             auch die kleinste Blüte einfach liebst.
                              ---
             Gedicht eines Sterbenden
             Abend wird es im Meer der hellen Empfindung.
             Zwischen dir und dir
             und zwischen allem
             welches erreicht wird
             von unserer Liebe,
             legt sie Ermattung.
             O ja, ich sehe
             wo die Feuer brennen,
             neuen Anfangs, neuer Morgen
             und rufe die Nacht,
             die ich dennoch fürchte
             und dennoch liebe,
             wie den Morgen,
             den wir nicht mehr sehen
             und die Liebe,
             die wir nicht mehr spüren.
                        ---
             Abend in der Eifel
             Von unendlich fern
             streichen Abendstrahlen über die Felder
             grün und goldengelb.
             Leise zwitschern unter der blauen
             Schale des Himmels
             Vögel dem Tage Abschied zu.
             Vergessener Dörfer ferne Glockentöne
             ihrer Kirchen blasse Spitzen
             schauen her von weit.
             Schon wandert von Osten dunkleres Blau
             und neblig erdige Begleiter
             ziehen hinauf.
             Mücken vom beendeten Tanz
             sinken friedlich ins Gras,
             die Vögel beginnen ihr nächtliches
             Schweigen.
                          ---
             Les étoiles
             Nous
             Les rayons de notre sourire
             envoient des arcs de soleil en soleil
             d'étoile en étoile.
             Un espace bleu à proximité
             nous environne.
             Nous, un soleil, et dans la nuit une étoile,
             nous offrons la pluie, la rosée du printemps,
             l'odeur de la joie descendant vers la terre
             et vers l'espoir des yeux des enfants.
             Des étoiles jouent avec l'ombre
             sur un fond de pourpre.
             Nos gravitations se resentent,
             nous nous attirons et nous nous tenons
             à une distance infinie -
             nous nous resentons et nous sommes
             l'un contre l'autre.
             L'univers est une mer bleue.
             Là je rencontrais une fille
             et mon soleil montait doucement à l'horizon.
             Elle voyait le vert des arbes de la nuit
             et me conduisait au dessus de mon enfance.
             La sagesse des étoiles est leur distance
             l'un de l'autre.
             Nous voulions être un soleil
             et être unis à jamais l'un à l'autre.
             Mais chaque soleil brûle trop fort à sa proximité.
             Ni toi, ni moi,
             ne voulions mourir à son voisinage.
             Dans le ciel, plus haut que les sommets noirs
             des arbres qui se dressent,
             nous nous disputions notre vie.
             L'amour revolu conduit à la mort;
             ainsi apparaissait notre future.
             D'antres étoiles et d'autres forçes nous separaient.
             La distance augmentait lentement.
             Et pendant que nous nous disputions la vie,
             la volupté de la distance intervenait entre nou
             et nous assignait la place la haut au firmament
             dans la hauteur et la solitude.
             Là, un soleil parmis les soleils,
             je te vois très loin, mon étoile,
             et seulement quelques fois.
             Ensuite, les herbes des mes nuits pleurent
             un peu de rosée.
             Nous, une étoile dans la nuit,
             nous buvons le calme d'un nouveau
             dans un bleu profond.
             Mais encore mon souvenir est plein d'automne
             et une mélancolie recouvre l'univers d'ocre.
             Ici nous étions des étoiles d'or en contemplation.
             Mais aujoud'hui des étangs glacés craquelent
             à la place de notre printemps.
             Au loin j'entend les voix de filles inconnues
             et au travers de l'espace lourd de l'automne
             elle m'envoient les petites flammes,
             qui deviennent bientôt un feu de volupté.
             Et déjà, sur une mer bleue
             dancent les démons de l'amour.
                             ---
             Dans la neige, la fin...
             Croissant pâle de decembre,
             tu chemines, luisant d'un jaune blème
             comme un compagnon solitaire,
             devancant la souffle de la mort,
             sur les branches mourantes.
             Sous un lit gris, fait de neige
             les prés et les arbustes s'enterrent,
             comme sous des linceuls.
             L'homme solitaire,
             le regard plein de désirs dirigés vers des
                                        chambres illuminées
             espère en vain.
             Il enterre son coeur comme la neige
             dans la solitude.
                             ---
             Aujourd'hui, du nouveau
             ( notice près d'une ville satellite)
             Au bord d'une ville du nord-ouest, des grandes surfaces,
             des rues larges, des habitations comme des usines,
             des colonnes rectangulaires de quatre étages de haut,
             trainant en longeur, partagées en affiches et peintes.
             Un homme qui se perd dans les barbelés.
             Des chantiers énormes, je compte douze squelettes de grues.
             Des buttes gigantesques, au dessus du jour férié,
             du vendredi saint, de la tranquilité d'un cimetière,
             déserts de pierre avec des cubes de verre.
             Mathématique fossilisée.
             Nous passons par là. Une fuite
             devant le désert qui s'approche
             de plus en plus de vous.
             Cette image marquée au fer chaud,
             la fuite, ici comme lè bas, absurde.
             Poème européen   ( numéro 1 )
             Nous nous asseyons ensuite, amis et hais,
             ensemble et fatigués, au bord de l'arène
             comme des vainqueurs
             et avant nous reposent les crânes de ceux qui vivaient,
             les forêts empilées et les danses joyeuses des enfants.
             Dans un vent des folie, tout fut avalé,
             jusqu'au sable du sol, au béton et l'asphalte des villes.
             Et nous mâme, déjà engourdis, nous avancons,
             nous, les vainqueurs,
             d'arène en arène, dont les sols vides des combats
             n'en finissent plus.
             Maintenant les mondes sont déserts pour nous
             et derriere cette attente, rien ne nous parvient,
             il n'y a plus rien.
             Dans notre passé, nous portons encore du soleil,
             dont la chaleur nous attire des désirs.
             Si les domaines inconnus du frisson existent encore,
             ainsi que les éloignements et les inconnus,
             nous aurons encore de la consolation.
             Des baisers de créatures tendres nous sortent
             d'un rève horrible.
             Toutes les images nous paraissent de la folie
             et nous devons aimer passionnement.
             Ensuite l'envie et son ombre,
             dans laquelle l'horreur rampe vers toi,
             puis la tristesse, dont les champs gris
             t'envoient leurs éclairs d'or,
             et toi, à l'encontre de tes anciennes résolutions
             tu aimes de nouveau, envers et contre tout,
             même la plus petite fleur.
                                ---
             Le poème du mourant
             Le soir arrive
             dans la mer d'une sensation claire.
             Entre le 'toi' et toi
             entre tout ce qui a abouti
             de notre amour
             se trouve la lassitude.
             Ah oui, je vois,
             où les feux brulent,
             d'un nouveau commencement
             d'un nouveau jour
             et j'appelle la nuit,
             que je crains pourtant
             que j'aime pourtant
             comme le matin
             que nous ne voyons plus
             comme l'amour
             que nous ne sentons plus.
                      ---
             Un soir dans l'Eifel
             Du lointain infini
             les rayons du soir caressent les champs
             de vert et de jaune d'or
             sous l'enveloppe bleue du ciel
             gazouillent douzement les oiseaux
             en adieux au jour.
             Au loin, le son des cloches
             des villages oubliés
             les flâches pâles de leurs églises
             apparaissent au loin.
             De l'est avance déjà un bleu plus sombre
             et de la terre montent des compagnons nébuleux.
             Les moustiques, leur danses achevées,
             s'affaissent paisibles dans l'herbe,
             les oiseaux commencent leur silence nocturne.
                            ---