Auszüge: Fred Keil Nr.268 Aachen 2003/4 aus dem Text "Die Stunden im Cafe" Nr.266 (Philosophische Strukturen) unter Fortfall der prosaischen Betrachtungen Die Anwendung von Lebenseigenschaften auf universale Prozesse. Hier: Stoffwechsel. Beobachtung: Völlige Absättigung oder Aufgabenerfüllung ist unerwünscht. Sie würden zur Neutralisation führen. Das Urweltall wird als Ungleichgewicht gedacht. Stoffwechsel zwischen Identischem und Nichtidentischem. In allen Glättungsversuchen wären nichtidentische Keime zu finden, die hineingelegt worden waren. Also Elemente willentlicher Unordnung und Nichtidentität. Z.B. dazu die scheiternden Bindungen und politischen Strukturen. Wille zur Unordnung weit über bloß psychologischen Trotz hinausgehend. Die Bewältigung von Nöten als Lebensprinzip. Dazu auch die aktive noterzeugende Energie. Die Not des Kopfes durch die Priester erzeugt. Priester als Agenten "moderner" Form von Lebensbewältigung insofern sie Nöte erfinden, die zu bewältigen sind. Nachdem... nach dem Fortfall vieler elementarer urzeitlicher Nöte. Die Formel: a = a' - n? = a' ist universal.(Keil Text Nr.261) Sie könnte modifiziert werden, wenn die nichtidentischen Elemente, die aktiv (willentlich) hinzu genommen werden als w zur Darstellung kommen: Mit der Subtraktion - n? der ausgeschiedenen nichtidentischen Elemente erfolgt als: + n?w die Addition der nichtidentischen Elemente, die aktiv eingefügt werden. Diese sind nicht die unverträglichen Elemente n?, die der Prozess mit der Assimilation bzw. Produktion aufnimmt und produzuiert, sondern aktive Additionen. Also wäre der universale Prozeß hier: a = a' - n? + n?w = a' Da aber im Prozeß a = a+? bereits nichtidentische Elemente integriert werden, stellt sie die Frage, ob die Differenzierung zu n?w sinnvoll ist. Sie ließe sich nicht in einem Vergleich n? mit n?w nachweisen. Dieser Vergleich ist nicht möglich, da beide nichtidentisch sind. Vielleicht aber sind sie brauchbar zur Differenzierung des Verhaltens des tätigen Subjekts. Je mehr ich diese Gedanken weiter verfolge, umso stärker kommt mir der Verdacht, daß sämtliche Kategorien nach Elementen produktiver Energie zu durchleuchten sind, auch solche, die nur negativ definert werden wie Zufall, Unordnung, Verfall. Nach gängiger Auffassung werden Strukturen erzeugt bzw. Ordnung in sie gebracht, welche sich von einem Interieur zufälliger Gegegebenheiten abheben und sich für eine bestimmte Dauer installieren lassen. Dieses fortwährende und nie zum Ziel kommende Bemühen findet seine Grenzen im Zerfall der Strukturen und ihren anderen inneren Beschränkungen. Es wäre aber denkbar, daß im Aufbau der Strukturen selbst bereits nichtidentische Elemente eingebaut werden, weit über das Maß der scheinbar unvermeidbaren zufälligen Störungen hinaus. Das Verfehlen wäre demnach ein Bestandteil des Lebens- prozesses, vergleichbar der Teilung und Vermehrung. Allerdings kann es sich hier um ein Scheinproblem handeln. Das Nichtidentische ist eine durch die Position des Subjekts bedingte Kategorie, die unter anderem eine Nahtstelle und Grenze zwischen subjektiver und objektiver Perspektive markiert. Das Auftreten von n? und n?w ist eine Paarbildung, die der vierten Grenzfunktion entspricht. Immer wieder stellt sich aber die Frage, ob dies ein Scheineffekt ist oder ob diese Paarbildung auf etwas Drittes hinweist. Das Denkverbot von Wittgenstein ist ein fauler Versuch schwer zu lösenden Aufgaben damit auszuweichen, daß man seine Nichtzuständigkeit erklärt. Es gehört aber zum menschlichen Erfolg, daß sie tausendemale gegen Grenzen anrennen um letztlich irgendwo und irgendwie ein Stück voran zu kommen. Hinter den abschließenden Urteilen stehen entweder die subjektive Pespektive, die nicht erkannt wird oder die Techniken des Herrschaftsanspruchs, die den Priesterkasten entsprungen sind und deutlich ausgesprochen sind im 1.Gebot des Moses. Geburt und Tod, Frühling, Sommer, Herbst, Winter konnten als Kreise gedacht werden. Mit noch größerer Näherung Planetenbahnen und Elektronen des Atoms. Und doch trog dieses Bild sehr. Denn ohne eine Art spiralförmiger Abweichung vom Kreis, wäre das Universum im frühesten Stadium stehen geblieben. Er seit längerem den Gedanken, daß in den verschiedenen Bereichen der Welt Lebewesen existieren könnten oder solche Wesen, die einige Eigenschaften von Lebewesen besitzen. Die untersten Ebenen des Mikro- kosmos, die Welt der Quarcks und Photonen schien doch von Lebensparametern durchsetzt zu sein. Er dachte dabei an die Entscheidungsfreiheit der Elektronen- sprünge, gesetzt es wäre nun eine Entscheidung des Elektrons möglich. Der mittlere Bereich, also die Welt der Massen, von der Größenordnung über einige tausende Moleküle aufwärts bis zu den Galaxien schien sich aufzuspalten in Lebewsen einerseits und nichtlebende Materie und Energie andererseits. Dies warf die Frage auf: Sind in jenem Bereich die nichtlebenden Massen tatsächlich richtig interpretiert und auch so vorhanden oder aber ist hier ein subjektiv- istischer Effekt wirksam, der eine Andersartigkeit hervorbringt, die vielleicht nicht vorhanden ist. Also die alte Frage: Gibt es nichtlebende Materie in einer bestimmten Größenordnung oder ist es ein vom Subjekt erzeugtes Bild, welches es braucht zum Leben. Der Irrtum Buddhas ist ein frühes Zeugnis wissenschaftlich positiven Denkens. Der Mensch sammelt erkennt, ordnet, operiert, mathematisiert und zieht daraus seine Schlüsse. Also denkt der Buddhist, wie der Mann ihn hier idealerweise dachte, daß der Abzug der Reize und der Dinge der Welt dazu führen müßte, daß am Ende eine Leere übrig bleibt. Der Vollkommene tritt ins Nirwana ein, weil selbst der Handelnde ist, der die Subtraktionen durchführt. Aber...... Es gibt keine Subtraktionen, die nicht mit ihren nicht- identischen Anteilen zugleich wieder Additionen hervorbringen. Es gibt keinen Ursprung, keinen Anfang, kein Zurück. Das Ursprunglose ist überall. Der Buddhist weiß um dieses Bodenlose und erfindet deshalb eine Super-subtraktion, bei welcher er im Inneren des Begriffs des Ursprunglosen anlangt, im Nirwana. Was tut er ? Er steigt in sein Kunstwerk hinein und verharrrt darin. Er spielt "Nichts". Damit verrät er nebenbei das Geheimnis der Welt: Jegliches Seiende, Werdende ist erzeugt vom Tun - und es gibt keine Pause. Das Gegenteil der ewigen Ruhe ist zutreffend: Ewige Bewegung. Die Entstehung der Lebewesen, dann die Entstehung der Planeten, und weiter die Entstehung der Atome und Energien. Aber davor lag gewiss kein grosser Knall, in dessen Folge die Atome heraus kristallisierten. Es gab keine Urzeugung aus Schlamm. Und diese Kosmologie war nicht besser als die Urzeugung aus Schlamm. Er dachte, dass zur Entwicklung der Atome und der subtomaren Teilchen ähnliche Prozesse nötig gewesen waren, wie bei der Entwicklung der Lebewsen. Also sehr komplexe Wachstumsprozesse, an deren Ende erst die Systeme der Atome entstanden. Vielleicht musste er noch weiter zurück gehen. Wie komplex mochte das Wachstum der ersten Bewegungen, der Punkt, die Linie usw. gewesen sein ? Wieviele Zyklen längst verschollener Universen waren abgelaufen, bevor überhaupt ein Etwas entstand, eine Urregung ? Der Zeitstrahl vom Gestern zum Morgen, der das Gewesene wie eine Zwangsläufigkeit erscheinen lässt, das Zukünftige aber absolut frei stellt, machte ihn misstrauisch. Ob vielleicht diese Zeitstrecke nur ein Teil menschlicher Oberfläche ist ? Vielleicht war das All zeitlos und anfangslos, und der Mensch muss eine bestimmte Entwicklung sehen, weil er so sich selbst sieht. Warum muss er sich so sehen ? weil er so ist und so wurde wie er ist. Wenn aber die Prozesse in der Zeit in dieser Weise, wie sie uns erscheinen notwendig sind ? Wenn selbst die Produktion und Reproduktion elementarer Prozesse durch Menschen gelingt, so erlaubt dies nur zwei Schlüsse. Die Zeitstrecke des kosmischen Prozesses ist universal objektiv oder aber der ganze Prozess ist selbst Teil des Menschen und seines Daseins. Der Mensch endet also in diesem Falle nicht an der Grenzfläche seiner Haut und der Reichweite der Hände sondern weit draussen und weit innen, wo die Schwellen sind, hinter denen ein Nichts beginnt. Die Nichtsschwelle, die immer wieder hinaus und ins Kleine hinab verschoben wird, spricht dafür, dass es das Subjekt ist, welches hier seine Grenze findet. Weil Tiere vieles ähnlich sehen, muss das Subjekt gedacht werden als die Summe aller Regungen aller Lebewesen und Nichtlebewesen. Der Einzelne wäre in dieser Konstruktion ein Teil des Ganzen. Und doch spricht vieles gegen ein solches Subjekt, welches dem "Willen" des Schopenhauer ähnlich wäre. Die Argumente gegen die Objektivität führen ebenfalls zu widersprüchlichen Endpunkten, so dass sich zwei Antworten bilden. Die erste ist die universale Objektivität, innerhalb derer die Subjektivität ein Teil ist, und umgekehrt ein universales Subjekt, welches die Dinge umgreift. Würden aber beide Antworten zutreffende Elemente haben, so wäre die letzte Möglichkeit ein Widerspruch, der nicht möglich ist und doch gilt. Gesetzt den Fall, zu Beginn jeder kosmologisch denkbaren Bewegung habe ein undefinierbarer Zustand vorgeherrscht, in welchem keine Bewegung und keine Gefälle waren. Dieser Zustand eines quasi Nichts hätte im Laufe unabmeßbarer Zeit- räume ein Ungleichgewicht, eine feine Asymetrie erhalten, welche zu einem einfachen Gefälle geführt hatte. Dieses einfache Gefälle entwickelte sich von einer Gefälleebene zu einer Gefällekrümmung und letztlich zu einem ersten Dreh- impuls. Von dort aus entwickelten sich Abspaltungen und konkurrierende Drehimpulse, die in Wechselwirkung traten, Reibung und Temperaturgefälle hervorbrachten. Diese Urdrehzentren waren vergleichbar vielleicht toten physikal- ischen Einheiten oder Lebensformen, die sich im Laufe der Zeit abspalteten und vermehrten. Von dort aus könnten die Ursysteme entstanden sein, die heute als Elementarbausteine, Atome und freie Energien definiert werden. Auf jedem Fall tritt aus einem scheinbaren Nichts, einer subjektiv verstandenen "Nichtsschwelle" ein Etwas hervor. Sobald dieses Etwas hervortritt, ist die gesammte Kosmologie erklärbar.- Das Gleiche gilt ebenso für das einzelne Subjekt. In dem Moment, da es sich selbst entzündet, tritt es aus einem Nichts hervor, es überschreitet eine Nichtsschwelle. Es gibt keinen Grund anzunehmem, daß dieses Nichts existiert habe oder existieren könnte. Denn ein Nichts ist von einer Nichts- schwelle nicht unterscheidbar. Der Begriff des Nichts ist selbst bereits der Versuch einer Grenzüberschreitung. Es ist in jeder Lebenssekunde ein Additionsvorgang auf allen Ebenen zu sehen. Die gedank- liche Subtraktion, die zum Nichts führt ist nur schein- bar ein Weg zum Nichts. Tatsächlich wird die Vorstellung der Subtraktionen zum Lebensprozess addiert. Es war diese schwierige Aufgabe, die unerkannten Lebewesen zwischen den Wesen zu erkennen. Die Spaltung der Persönlichkeit, das Thema der Psychologie war vermutlich ein Hinweis für die Existenz solcher Zwischen- lebewesen. Was passiert in der Symbiose von Menschen mit ihren Hilfsmitteln ? Z.B seit Jahrtausenden werden Bekleidungsstücke gebraucht. Das hat das gesammte Leben verändert. Nie mehr werden Menschen ohne sie leben. Diese Stufe der Zivilisation bleibt notwendig. Ist es mit den anderen Symbiosen ebenso ? Innerhalb der Person gibt es Fraktionen, die sich gegen Konkurrenten durchsetzen. Auch diese Teilpersonen sind notwendig, beinahe eigene Wesen. Jede leidenschaftliche Tätigkeit erzeugt eine Symbiose, ein neues Lebwesen, ein Zwischenwesen. Er ging eine Symbiose mit seinem Schreibgerät ein. Dieses Zwischenwesen hat den gleichen Lebens- und Machtwillen wie alle Lebewesen: es will alles werden. So auch sieht die Sucht aus. Sie ist auch ein Zwischenwesen. Einige dieser Symbiosen sind fruchtbar, einige lebenserhaltend wie der polygame Rausch,- und andere nur tödlich. Wenn man die Vorurteile über das was Wesen sind zugunsten der Spekulation zurückstellt, könnten auch solche Verbindungen als Wesen verstanden werden, die miteinander funktionieren und so etwas wie Willensrichtungen zeigen. Dazu gehören Staaten, unterbewusst agierende Massenregungen wie Hysterien. Vielleicht gehören dazu auch symbiotische Vorgänge im Tierreich und Prozesse auf molekularer und atomarer Ebene. Ebenso gehören dazu vielleicht Galaxien und Galaxienhaufen, sowie kleinste und grösste Gebilde z.B. virusbefallene Menschen. Hypothese zur Entstehung der Welt. Im Rückblick der Gedanken zeigt sich zwingend eine Strecke, die einmal begann und auf die Gegenwart zuläuft. Ereignisse bilden in dieser Strecke eine Reihe, die mehr oder minder scheinbar zwingend aufeinander folgen. Es entstand zuerst das Erkennen des eigenen Ichs, danach das Bild einer Welt, in der eine Zeitstrecke gilt, deren Anfang vor der eigenen Entstehung liegt. Eine Vielzahl der Paradoxien des Denkens liegen in dieser Doppelheit der Entstehung der Welt begründet. Die Welt beginnt mit dem Selbstbewusstsein des Ichs und ist zugleich irgendwo im verschwimmenden Bild der Zeitstrecke der Urzeit entstanden. Während niemand etwas durch sich selbst unmittelbar Erlebtes weiss, was vor dieser Entstehung des eigenen Ichs gewesen war, ist es doch notwendig, nach einem Regelwerk zu leben, welches mit einem Weltbild verflochten ist, das die Entstehung der Welt in der Vorgeschichte des Ichs zeigt. Der einfache Mensch denkt an seine Eltern und Grosseltern, deren soziale Regeln und Sprache er weiter führt, der handwerkende Mensch lebt mit den Regeln von verflossenen Handwerkern, der Wissenschaftler und Philosoph lebt mit einer Weltgeschichte, die ihm zeigt, dass er selbst aus ihr entstanden und sein Ich etwas Spätes und Bedingtes ist. Und doch ist der Glaube an die Entstehung der Welt zum Zeitpunkt der Entstehung des Ichs notwendig, er wird in verborgenen Einstellungen realisiert, so wie es aus dieser subjektiven Perspektive gesehen wird, - bei dem Einen mehr beim Andern weniger. Zwischen einem mittelalterlichen Priesterstaat und der Gegenwart stehen wenige grosse Geister, in der ersten Reihe König Gustav Adolf von Schweden, Friedrich der Grosse, Napoleon und Bismarck. Nichtidentische Elemente sind denkbar als chaotische Fragmente und als organisierte Strukturen. Die zwischen den Objekten interagierenden nichtidentischen Elemente sind denkbar in allen Gestalten und Graden ihrer Organisation. Insofern ist es naiv, aus dem schmalen Bereich identifizierter Objekte und den davon abgeleiteten Regelmässigkeiten ein Weltbild abzuleiten, welches eine Welt repräsentieren soll. Naivitäten dieser Art sind aus der Archäologie bekannt, die das Alter der Art, ihren Wandel und ihre Fertigkeiten aus den Funden ableiten, die den Zerfall überdauert haben. Deshalb gibt es auch dramatische Verschiebungen des archäologischen Bildes, wenn neue, sehr alte Funde auftreten. Während in der Archäologie diese Neuintpretationen keine bedeutenden Folgen haben, ist es im Bereich der elementaren Forschungen bedeutend. Besonders Psychologie und Soziologie, aber auch Anthropologie verdecken mit ihren Menschen- und Gesellschaftsbildern die nichtidentischen Bereiche, d.h. die Mehrheit dessen, was in der Welt geschieht. "Die im Dunkeln sieht man nicht", gilt für alles: im Kosmos, wo nur strahlende und Strahlung beeinflussende Objekte erfahrbar sind, in der Physik, die in Ratlosigkeit verfällt und nur vermuten kann, dass die Urbausteine aus einem Nichts entstanden waren, der Psychologie, die mit dem sogenannten Unbewussten das Problem der Zwischenwesen angedeutet hat, und in der Anthropologie, die einen wesentlichen Teil der grossen Fragezeichen nicht erhellen kann. So die Frage, warum die hochzivilisierten Völker ihre geistigen Kräfte und das Hirnwachstum steigern können und doch zur Erschlaffung der Sexualprozesse neigen bis hin zum Aussterben ganzer Regionen. Völlig unbefriedigend sind die Interpolationen aus dem Darwinismus, der bei gröbsten Naturprozessen nachvollziehbar, bei komplexen Erwerbungen, etwa die Flugfähigkeit, untaugleich ist. Eine Folge dieser Mängel ist die kaum problematisierte Symbiose der Menschen mit ihren Produkten. Der mit dem Auto eng verflochtene Fahrer verändert seine Tätigkeiten. Er fährt mehr als er geht und läuft. Die medizinisch erfassten Veränderungen sind teils dramatisch, die psychologischen aber erst in Ansätzen sichtbar. Marx hatte eine Ahnung von diesen gesellschaftlichen Veränderungen, seine Antworten konnten nicht weit führen. Das Problem der Symbiose wird mit den soziologischen Interpretationen und deren ökonomischen Teilbereichen nicht völlig erhellt. So ist das Problem der sinkenden Profitrate ein junges gemessen an dem der Symbiose zwischen Menschen und ihrer Bekleidung. Das erste beginnt etwa mit Babylon, das letzte in der älteren Steinzeit. Der grosse Erfolg des identifizierenden Denkens wird völlig fehlinterpretiert. Er beruht nicht auf zutreffendem Wissen oder einem realen Weltbild sondern auf der Produktion, die ältere Strukturen überlagert. Dieser Unterschied ist kein Wortspiel, denn die produzierte Welt erzeugt eine mit ihr produzierte Wandlung des tätigen Menschen. Er bleibt nicht was er ist oder was er in seinem Glauben an eine Wirklich- keit denkt zu sein, sondern er kennt sich selbst im Wandel so wenig wie die Welt, die im nichtidentischen Bereich unbekannt bleibt. Nicht einmal die Existenz bedeutender Strukturen im Nichtidentischen wird problematisiert. Insofern lebt der Zivilisierte noch immer in einer magischen Welt, der Fetisch wird zum Sein. Der Begriff der Freiheit enthält verkapselt als Kern das Identitätsproblem. Mit Recht empfinden Menschen das vollständig durch ererbte Mechanismen gesteuerte Leben der Insekten als unfrei. Es ist nicht nur im Vergleich zum menschlichen Leben unfrei sondern auch unter verschiedenen biologischen Kriterien unfrei. Spezialisierte Anpassung der Organismen, aber auch strenge menschliche Konventionen erzeugen Unfreiheit. Das Nichtidentische ist zugleich ein Reservoir chaotischer wie auch freier Kräfte. Der Kosmos funktioniert in einer nie bestimmbaren Mischung aus identischen und nichtidentischen Prozessen und Elementen. Dies ist jedoch nur ein aus menschlicher Produktion erstandenens Bild. Identisches ist etwas durch Produktions- schritte miteinander Identifiziertes. Insofern ist ausser- halb der Produktion das Identitätsproblem nicht lokalisier- bar, wenn auch vermutet wird, das Tiere ähnlich funktionieren und zu ähnlichen Problemen kommen. Auf jeden Fall ist freies, das heisst mit Lockerungen durchsetztes identifizierendes Denken im Leben erfolgreich. Einiges spricht dafür, dass es in einem in sich schlüssigen System keine Freiheit gibt und Nichtidentisches kaum eine Rolle spielt. Solche Systeme sind unbekannt, wahrscheinlich strukturell nicht lebensfähig. Die bekannten verfestigten biologischen Systeme sind aber nur scheinbar völlig identifizierbar. Nichtidentisches wird von geschlossenen Mechanismen überlagert und tritt zum Beispiel bei unerwarteten Veränderungen äusserer Faktoren in Erscheinung. In sozialen Systemen zeigen sich solche Durchbrüche in scheinbar funktionierenden Verhältnissen als Revolutionen oder Degenerationen. Paradoxerweise ist Sicherheit in traditionellen Strukturen immer nahe an chaotischen Durch- brüchen. Flexibilität und Freiheit helfen das Unverhoffte zu verarbeiten und integrieren nichtidentische Bewegungen bis zu einem bestimmten Mass. Freiheit ist auch und viel- leicht sogar in erster Linie der Summenbegriff für solche Bewegungen, die für die Entwicklug vom Kreis zur Spirale führen. Es ist die Integration von Identischem in undefinierbare Prozesse, also Anpassung und Beherrschung von Chaos in einem. Unfreiheit nähert sich dem Bild des Kreises an, auch Starrheit, Stabilität gehören dazu. Es überrascht nicht, dass genetische und physische Stabiltät einer Art ihre Freiheit bestimmen. Insekten, von denen manche Arten seit hundert Millionen Jahren genetisch unverändert sind, können nur begrenzt sich frei verhalten. Menschen sind daran gemessen instabiler und freier. Experimente mit harter Strahlung weisen in die gleiche Richtung. Dieses einfache Modell trifft nicht vollständig den Sachverhalt, denn genetisch stabile Eigenschaften dienen auch der Freiheit. Ohne umfangreiche stabile Erbanlagen sind höhere Säugetiere nicht lebensfähig. Freiheit hängt direkt damit mit zusammen, wie umfassend das Lebewesen gegen eigene Gewohnheiten arbeiten kann ohne damit seine Lebensgrundlagen zu zerstören. Fruchtbarkeit, sexuelle Agilität hier und geistige Leistungen dort stehen einander gegenüber und konkurrieren gegeneinander. Was die Erkennbarkeit der Welt betrifft, ist der Mensch in der Rolle eines Tauchers, der die Korallenriffe zum ersten Male sieht und nicht wissen kann, dass er hier die festen, grossenteils aus totem Kalk bestehenden Produkte von kleineren Lebewesen vor sich hat. Was wir vom Leben wahr- nehmen ist vergleichbar diesen Korallenbänken. Die Bewegungen sind das Entscheidende. Sie stützen sich auf ihren relativen Verfestigungen ab. Diese aber sind für sich genommen nicht lebensfähig. Dies gilt bis in die atomare Ebene hinab. Die Atome bestehen aus Energie, also Bewegungen nichtfester Dinge. Sie bringen relative Verfestigungen als vorläufige wiederkehrende Strukturen wie die Elektronen- schalen hervor. Weil diese Bewegungen in einer Zeitstrecke beobachtet werden, entsteht der Eindruck, dass sie in einem jeweils bestimmten System nacheinander folgen. Offen bleibt jedoch, inwieweit diese an der Zeitmessung erfahrenen Strukturen ein zutreffendes Bild abgeben. Man wandert mit der Untersuchung zurück in die Vergangenheit. Die Ursachenfrage ist daraus die zwingende Konsequenz. Ist dies aber den Ab- läufen entsprechend ? Gibt es eine der Wirklichkeit ent- sprechende Kette von Ursachen in die Vergangenheit zurück ? Der Grundgedanke, wie eine Entwicklung, ein Willensakt, eine Tat ablaufen ist die Linie einer Zeitfolge einander notwendig zusammenhängender Teile. Nach diesem Modell arbeiten Computer. Eine Störung innerhalb der Ereigniskette führt meist zum Absturz des Programms. Lebewesen funktionieren anders. Gedanken werden durch die Massenproduktion von Kopien von Gedächtnismolekülen erzeugt. Zugleich erregen die Hirnzellen mit massenhaften Impulsen andere Hirnzellen. Es ist ein Datenstrom der das Denken bestimmt. Besondere Selektions- mechanismen lassen von diesem Datenstrom nur eine schmale Linie durchdringen ins Wachbewusstsein. Dieser Datenstrom wird auch als eine Linie in der Zeitstrecke verstanden. Es sind aber Zeitflächen, die durch ihre Querverbindungen und gleichzeitigen Bewegungen charakterisiert sind. Computer arbeiten in einer strengen Linie, wie sie in Rechenvorgängen zu sehen sind. Wenn man Variationen in die Programme einbaut, so verfolgt er sie mit gleicher Präzision. Das Denken ist zunächst ein Strom, die Linie wird am Ende gebildet durch Glätten und Aussieben des vielschichtigen Materials. Diese Vielschichtigkeit und Nichtlinearität ermöglicht das Neue und Freie. Der Computer ist dazu nicht fähig. Aber es ist nicht nur ein Unterschied der Datenmenge, sondern die Prozesse im Denken sind mit Nichtidentischem druchsetzt, welches hervortritt ohne dass es aus definerbaren Gründen zu verfolgen wäre. Der ganze Prozess ist etwas anderes als das was wir erkennen. Im Computer sind die Modelle mit den Prozessen identisch, sie laufen wie die Rechenschritte an ihr Ende. Der Computer hört dann auf oder er wiederholt seine Operationen. Beim Denken weiss niemand welche Schichten des Körpers mit welchen Einflüssen beteiligt sind. Man trifft mit den Modellen nicht einmal den Körper sondern Bruchteile seiner Funktionen. Eine Parallele zwischen dem Computer und dem Denken. Beide erzeugen Kopien, an denen Veränderungen vorgenommen werden. Aufschlussreich ist der Unterschied. Die Kopien des Computers sind identisch. Variatonen sind Fehler und führen zu Störungen.Die Kopien der Gedächtnismoleküle im Gehirn sind reich an Variationen. Diese Variationen machen das Lebendige der Einnerung aus. Etwas Starres, also identische Prozesse kommen im Gehirn nicht vor. In einem Zahlenbild: Der Computer kennt klar identifizierbare Zahlen, er kann davon abweichende nicht verarbeiten. Die Gedächtnismoleküle stehen nicht über definierbare Zahlen in Wechselwirkung, sie arbeiten mit verschwommenen und irrationalen Zahlen,im Bild ausgedrückt. Die Freiheit ist das erste Problem der Menschheit. Sie zu erreichen und zu verteidigen ist die grösste Aufgabe. Sie ist der Schirm der Kultur. In widrigen Epochen ist sie in grossen Einzelnen verkapselt. Sie tritt hervor in der Orgie, Gedichten, Philosophie, Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik und Tanz. Eine Gesellschaft, die hungert, ist zu bedauern, eine ohne Tanz und Gedichte ist elend. Besonders die Philosophie ist der letzte Schutzwall gegen das Hässliche, nicht das, was in deutschen Lehrstühlen Philosophie genannt wird, obwohl es auch hier Ausnahmen gab- gab es sie ? Es scheint ein grosser Umbruch sich anzukündigen. Weil man Geburten wollen muss und nichts mehr von alleine läuft, werden fruchtbare und zugleich kluge Typen diesen Umbruch überstehen. Was hätte er tun sollen, wenn er keine Kinder hätte bekommen können ? Er hatte dieser Frage sich oft gestellt und einiges davon auch getan. Es blieben ihm einige Möglichkeiten: Bei Unfruchtbarkeit der Frau künstliche Befruchtung und Wechsel der Frau oder ein Dreiecksverhältnis mit 2 Frauen, bei eigener Unfruchtbarkeit Hinzuahme eines Mannes bei der Befruchtung. Bei beidseitiger Unfruchtbarkeit oder in langdauernder Beziehung bei einseitiger Unfruchtbarkeit Adoption. Was aber, wenn das alles nicht funktioniert und er ohne Kinder blieb. Auch dieser Frage hatte er sich, lange bevor er Vater wurde gestellt. Dann musste er sich als Vater aller Kinder fühlen und für alle etwas tun. Er hatte diese Aufgabe auch übernommen und weiter verfolgt, auch als er bereits Kinder hatte. Es war dies alles eine Frage der richtigen Philosophie. Es war das gefährlichste Unternehmen der Menschheit, aus den Automatismen der Vorzeit und der genetischen Linie sich zu befreien, und dem fragilen denkenden Wachsein das Handeln zu überlassen. Die Pyramide der Erfolge wuchs seit den ersten städtischen Siedlungen, aber zugleich steigerte sich die Einsturzgefahr. An den äussersten Spitzen entschieden komplizierte Denkprozesse über künftige Weltentwürfe und Wege der Menschheit. Und trotz aller Rückfälle, die dem Zerfall Babylons, Athens, Roms und Berlins folgten, gab es nie ein Zurück. Das magische Zeitalter der Menschheit war den undefinier- baren Zusammenhängen der Welt auf der Spur. Aber die Furcht förderte jene Projektionen, die etwas Beeinflussbares versprachen. Und mit diesen Riten und Märchen entfernte man sich vom Unbestimmbaren. Übrig blieb den Heutigen der Fetisch, der verdinglichte Sieg über das Furchterregende. Die Formel ist der geronnene Rest des Rituals und das Denkmal bewältigter Epochen. Es gibt nichts wovor sich ein Bewustsein auf dem fort- schrittlichsten Stand fürchten muss, denn die Furcht ist nichts Weiteres als ein urtümlicher Schutzmechanismus des Organismusses. Das entwickelte Bewusstsein kann ihn entbehren, vergleichbar ist er dem automatischen Frösteln. In allen diesen Mechanismen steckt nicht mehr als eine urtümliche Körperreaktion. Alle weiteren Ausschmückungen des Gehirns sind phantastische Projektionen, die vorübergehend nützlich waren und so wenig bedeuten wie der Schatten, den die Körper im gerichteten Licht werfen. Die Frage des kosmischen Anfangs ist möglicherweise nicht im Modell einer rückwärts gedachten Zeitstrecke zu beantworten. Es gibt mindestens zwei Indizien. Die Entfaltung des jungen Organismusses erfolgt nicht in Linien auf Ziele hin, sondern aus einer Fülle von Möglichkeiten entstehen durch Blockierung seperate Ströme, die nur scheinbar Linien ergeben. Die Linien sind selbst wieder vielschichtige Ströme. Der bewusste Akt der Handlung bündelt letztlich eine Art Linie, die zum Handlungsziel führt. Bei diesem Prozess werden die Informationsströme der Neuronen gefiltert, so dass nur sehr wenige zum Bewusstsein gelangen. Dieses Bild flächen- hafter Ströme erscheint in allen Prozessen. Es gibt immer grosse Mengen Kopien der Gene, der Pollen, der Neuronen, der Gedächtnismoleküle, und weiter im Kleinsten, der Atome, Korpuskeln, Photonen usw. Gleichzeitigkeit, die möglicher- weise eine Rolle spielt ist uns kaum erkennbar, da aus der Arbeitsweise des Denkens immer Linien resultieren. Gleich oder nicht, fragte er sich bei den Unterschieden zwischen Mensch und Tier, besonders bei Bekleidung und Bewaffnug. Sie konnten als wesensgleich betrachtet werden, die menschliche Bekleidung als weiter entwickeltes Fell, und das tierische Fell - und Federkleid als Vorläufer menschlicher Bekleidung. Ebenso angewendet auf die Bewaffnung. Aber es konnten auch wesentliche Ungleich- heiten vorliegen. Es ging um die Identität und Nicht- identität. Wenn er sah, dass jede Untersuchung nicht etwas vorfand und objektiv betrachtet wurde sondern stets ein Produkt entstand, welches mehr war als das Vorhandene, so kam er wieder auf den Vorrang des Nichtidentischen. Wenn aber zugleich alles Produktion des Ichs ist, so bleibt daraus die Folgerung: Das Ich produziert Nichtidentisches, es ist nichtidentisch. Frühere Untersuchungen führten zum Ich als dem einzig möglichen Zentrum und Identischen. Nun war es zugleich das Nichtidentische. Der Vorrang des Ichs zeigte sich wieder als zentrale Kategorie. Es produzierte, wie hier im Gegensatzpaar identisch und nichtidentisch, stets auch seine es begründenden Begriffe. Dies warf ein Licht auf die Zeitstrecke. Sie wurde objektiv begründet, wird aber durch das tätige Ich stets neu produziert. An sich wäre daher nur Gleichzeitigkeit vor- handen. Das An sich ist aber nicht möglich. Wie kam Leibnitz auf individuelle Monaden ? Vielleicht hatte er aus seinen Erfahrungen mit der kultivierten Gesellschaft den Schluss gezogen, dass man den andern nie völlig versteht, weil er individuell einzig ist, dass er die Worte anders versteht, dass er in allen seinen Schichten anders konstruiert ist. Die gegenwärtige Forschung liefert Belege für Beides: den Individualismus und die allen gemeinsame, gleiche Objektivität. Aber es ist auch Beides zu erschüttern, denn Objektiviät ist auch konstruiert mit Mitteln der Vergröberung, Abstraktion und Produktion. Individalität ist begrenzt durch die Gleichheit in der Art und im Biotop, denn jeder Mensch ist, als Beispiel, von einem Raubtier verdaubar. Die Frage des Vorrangs zwischen Identischem und Nicht- identischem ist nicht beantwortet. Was allein für den Vorrang des Nichtidentischen wie des Objekts spricht ist die Bindung an die Zeit. Im Fall einer Gleichzeitigkeit sieht das anders aus. Gleichzeitigkeit ist dann gegeben, wenn die Inbezug- setzung zweier Grössen in einer nicht umkehrbaren Linie wegfällt. Dies ist der Fall, wenn keine Inbezugsetzug durch das Ich erfolgt. Das heisst, Zeit ist nur produktive Kategorie, an sich gilt Zeitgleichheit, Zeitlosigkeit oder Zeitflächen, mehrlinige Zeit. Die Deutschen demontieren ihre Bildung, kaum dass sie mit ihrem abgetrennten exkommunistischen Stück wieder verbunden sind. Das römische Trauma wirkt nach. Jahrhundertelang sahen die Barbaren rechts des Rheins das römische Wunder vor ihren Augen. Sie beneideten es und verstanden nicht. Hölderlin beschreibt die Geistfeindschaft, Heinich Mann den Geisteshass und die Gegenwärtigen versorgen den Nachwuchs mit schlechten Unterrichtungen. Immerhin kennt der durchnittliche Franzose die deutsche Literatur besser als der durchschnitliche Deutsche. Man kann Bücher verbrennen oder sie gar nicht drucken, letzteres ist sparsamer. Alle Probleme seit einer kaum abschätzbaren Stufe der Vorzeit liegen im Bewustsein und den Spitzen der Gedanken- hierarchie begründet. Wenn dort etwas krankt oder falsch besetzt wird, folgen mehr oder minder weit reichende Katastrophen. 1. Frage, wie ist es möglich, dass sich eine überlegene menschliche Gesellschaft zugrunde richtet ?. 2. Frage, wie ist es möglich, dass die fortgeschrittensten Bewusstseinstypen dem Aussterben ihrer Träger nicht entgegen arbeiten ? 3. Frage, wie können grosses Wissen und zugleich tiefes Unwissen in lebenswichtigen Fragen in einem Kopf nebeneinander bestehen ? Gesetzt eine zeitiche Abfolge der kosmischen Eregnisse wäre ein gültiges Modell -eine gewagte Annahme, die seltsamer- weise nicht als Problem begriffen wird - so könnte von einer uranfänglichen homogenen Leere oder Fülle ausgegangen werden oder von einer komplexen Struktur, die alles in sich hat, was jemals in der Zukunft entfaltet werden kann. Im ersten Fall enstanden die individuellen Teile durch Kombinationen, also Additionen und verwandte Prozesse, im zweiten Fall durch Löschungen, also Subtraktionen und verwandte Prozesse. Wie in eine homogene Struktur eine Asymmetrie kommt, ist nicht nachzuweisen, gesetzt die Abwesenheit jeglicher Naturgesetze in der Ursituation wird angenommen. Die Asymmetrie wird also vorausgesetzt wie die Struktur auch. Es beginnen Auftrennungen, die zu Raumstrukturen führen. Der weitere Verlauf kann mechanisch aufgefasst werden oder biologisch. Die mechanische Auffassung gerät in dem Moment in eine Sackgasse, wo unvereinbare Bausteine in einem System sich organisieren, ohne sich zu neutralisieren. Die Atome sind als Lebewesen plausibel zu begründen. Ihre Vielzahl bei hoher Gleichheit der Einzelnen innerhalb eines Elements spricht für einen langwährenden Vermehrungsprozess. Anorganische Strukturen oberhalb der Größe von Molekülen bringen selten grössere Mengen gleichartiger Gebilde hervor, organische schon. Zur Gruppe der frühesten Lebewesen können die Elektronen gehören, die als eine begrenzte Körperlichkeit innerhalb der Energiefelder sich verselbständigen können und Bindungen mit anderen, ebenso selbständigen Bausteinen eingehen. Nebenbei wird bei der Frage der Temperaturen für die Entstehung von Elementarbausteinen der Widerspruch akut, der darin besteht, dass in der Urknalltheorie trotz der extremen Bedingungen zu Beginn des Universums kein schwarzes Loch entstand, obwohl die Massen um ein gigantisches Mass grösser waren als die, die zur Entstehung eines schwarzen Lochs benötigt werden und die Expansion sich durchsetzte. Die Übereinstimmung biolgischer und kosmologischer Modelle mit den Grenzfunktionen ist ein Problem. Die nicht den Grenz- funktionen entsprechenden Modelle besonders der Kernhysik sind nur Subtraktionen komplexerer unbekannter Strukturen. Ihre Gültigkeit kommt nur zustande durch Produktion. Die Entstehung der Kernbausteine aus Lebensprozessen ist als Projektion und Widerspiegelung zu erwarten, weil die Grenzen der Denkmöglichkeiten erreicht sind und die Grenzfunktionen sich zeigen. Es kann dann nicht entschieden werden ob objektive Sachverhalte vorliegen, die mit den Grenzfunktionen zusammenfallen oder ob die Grenzfunktionen ein falsches Bild hervorbringen. Das astrophyskalische Weltbild setzt nicht- lebende Strukturen und sogenannte Naturgesetze voraus, deren Widersprüche auf Ergänzungen angewiesen sind, die den Lebens- parametern gleichen. (noch auszuführen) Damit führt die Kosmologie zum gleichen Modell, welches oben gesehen war, zur Frage, ob hier Grenzfunktionen ohne zutreffenden oder aber mit zutreffenden Sachverhalten vorliegen. Das Zurückverfolgen der kosmischen Geschichte kann in einem Bild dargestellt werden, in dem einfachere Strukturen zu Beginn von immer komplexeren Strukturen abgelöst werden. Dieses Bild entspricht in etwa dem der biologischen Evolution. Aber es endet dort, wo es unausdenkbar wird, weil die bisher vergangene Zeit so lang gewesen sein kann, dass selbst ein jahrhunderte währendes Nachdenken nicht alle voneinander unterscheidbaren Wandlungen durchdenken kann. Das ist keineswegs unwahrscheinlich. In einem theoretisch-spekulativen Buch wurde einmal dargelegt, dass das Raumfahrtproblem nicht allein unlösbar ist, weil die Reisezeiten zu lang sind. Wenn in jeder Sekunde ein Planeten- system besucht werden könnte, ohne jeden Zeitaufwand für die Reise selbst, so würde bei der Menge der bereits bekannten Galaxien ein Menschenleben nicht ausreichen um nur einen Bruchteil der vorhandenen Sonnensysteme kennen zu lernen. Die Grenze wird hier in einer bestimmten Art der Menge sichtbar. Sie liegt aber in weiteren anderen Zusammen- hängen ebenfalls vor. In manchen Spekulationen wird von einer rückwärts laufenden Zeit gesprochen. Diese Annahme ist nicht realistisch, denn die sogenannte vorwärts gerichtete Zeit ist der Produktions- prozess selbst, der sowohl die Organismen als auch das Leben erzeugt. Auch eine rückwärts gerichtete Zeit wäre vorwärts gerichtet. Anders verhält es sich mit der Gleichzeitigkeit, besser der Zeitlosigkeit. Gleichzeitigkeit im Sinne von mehreren aktiven zeitgleichen Produktionen ist durch die bisherigen Erfahrungen widerlegt, aber Zeitlosigkeit im Sinne einer Abwesenheit von zeitvergleichenden Messpunkten ist denkbar. Wie eine solche zeitlose Welt beschaffen wäre ist unausdenkbar, denn jeder Gedanke ist selbst Produktion einer Zeitstrecke. Gesetzt den Fall, dass zu Beginn des Universums eine vorhandene Zone mit superheisser Energie in einer Art Urknall expandierte, so ist zu klären, warum nicht ein schwarzes Loch entstand. Der Unterschied zwischen einem schwarzen Loch und jener Ursituation könnte darin begründet sein, dass ein schwarzes Loch in Wechselwirkung mit dem es umgebenden Universum steht, dass aber die heisse Zone zu Beginn des Univrsums nicht in einer Wechselwirkung gestanden war. Der Unterschied könnte darüber hinaus mit der Gravitation zusammen hängen. Wenn meine Vermutung zutrifft, dass Gravitation erst auftritt, wenn eine Expansion stattfindet, dann war die Urzone ohne Gravitation. Sie kollabierte deshalb nicht zum schwarzen Loch. Daraus stellt sich die Frage, was beim schwarzen Loch derart stark expandiert, dass eine so extreme Gravitation auftritt, die zum Zzsammenbruch der Materie führt. Die vorhandene Wechselwirkung des schwarzen Lochs könnte auch in der Übertragung von Drehmoment an das umgebende Universum stattfinden, möglicherweise ist die Expansion hier ganz in Drehimpuls verwandelt. Wäre dies möglich, so läge ein Unterschied zur Ursituation vor, in welcher eine Wechselwirkung durch Abgabe von Drehimpuls nicht möglich wäre, weil kein umgebendes Universum da gewesen war. Damit käme für die Ursituation die Entstehung von Gravitation durch Drehimpuls in Fortfall. Auch dieser hypothetische Vorgang würde erklären warum kein schwarzes Loch entstand. Es ergäbe sich aus allem die Parallelität von Beschleuingung und Drehimpuls. Beide sind Speicher von potentieller Energie. Folgende Zusammenhänge liessen sich spekulieren. Die Beschleunigung der Expansion erzeugt reaktiv Gravitation, die wiederum durch Asymmetrien in der Materie zu Drehimpulsen führen, so dass am Ende jede Expansion in Drehimpuls verwandelt wird womit die Raumausdehnung gebremmst wird, und auf diesem Wege ein Überhang an Gravitationswirkung entsteht, die die Materie zusamnenzieht. Das schwarze Loch würde demnach stark und mit zunehmender Tendenz rotieren. Diese Rotation müsste in den Randbezirken zu Energielecks führen, sodass sich das Energiefeld allmählich entleeren würde, bis das schwarze Loch durch Zerstrahlung zerfällt. Von Nietzsche stammt die Einsicht, dass ein Endpunkt der kosmischen Entwicklung längst erreicht wäre, wenn es ihn gäbe. Weil er nicht erreicht ist, gibt es ihn nicht. Enthropie wird demnach nicht der Endpunkt des Kosmos sein. Die Frage des Vorrangs des Objekts wird durch die kosmologische Problematik erneut gestellt. Ein Anfang ist nicht möglich, wohl aber ein unendlicher Prozess, der Anfangs- und endelos ist. Genau dieses ist auch der gelebte Augenblick. Die Grenzen des Weltbildes werden hier sichtbar als Grenzen des Subjekts. Das Subjekt findet sich an ihnen gespiegelt wieder, aber nicht nur als Grenze sondern auch als Freiheit. Der endlosen Raumstruktur entspricht der endlose Augenblick. Beide sind vermittelt durch die Objekte als Produktion in der Zeit. Es blieb ihm hartnäckig der alte Gedanke, dass die Urbausteine des Lebens eher als Lebewesen auf- zufassen sind denn als irgend etwas anderes. Der entscheidende Punkt war, dass bei den bisherigen Modellen der Kernphysik und der Kosmologie die Naturgesetze sozusagen in der Luft hingen, während in der Auffassung, die Urbausteine seien Lebewesen, die Regelstrukturen in jenen selbst gespeichert sind. Er neigte daher dem Gedanken zu, dass der Kosmos überhaupt eher ein alles enthaltendes lebensähnliches Gebilde sei, als eine leere Bühne, in der etwas Neues aus beinah einem Nichts hervortritt. Wenn er dazu aber die Wirkungen der Grenzfunkionen bedachte, so musste das letzte Urbild der Welt einem Lebewesen gleichen. Das hiess jedoch, dass das Gegenteil ebenso gültig sein könnte. Daraus ergab sich wieder ein Paradoxon, beides war möglich und konnte zugleich geschehen, obwohl es nicht sein konnte. Die Wider- sprüche blieben bestehen und warfen ihn zum Ausgangspunkt zurück. Er las das Buch von Carlyle über den alten Fritz. Aus dem Abstand zu dessen Epoche sah er vor allem die Abschaffung der Aufgaben. Mehr und mehr wird der Mensch von Aufgaben befreit,- und so ist es auch gewünscht von allen. Dass damit der Begriff der Grösse verloren geht ist unvermeidlich. Aber die letzten Aufgaben sind dennoch die Schwersten. In rohen Zeiten verdecken die rauhen Nöte, was unter ihnen liegt. So ist Befreiung ein Thema der Hochkulturen, und bezogen auf die Freiheit im Zusammenleben der Paare eine beinahe unlösbare Aufgabe. So zeigt sich mit Blick auf die Geschichte, dass die Versorgung und Verwaltung, sogar Flug und Raumfahrt leichter zu bewältigen sind als Neid, Eifer- sucht, Hass und Habgier. Nietzsches Aufklärung über den Willen zur Macht ist noch nicht konsequent ausgewertet worden, zu sehr stand das psychologische Moment im Vordergrund. Es bedurfte eines Adornos um den Blick dafür zu schärfen, was alles nicht identifiziert wird, wenn es um die Erkennbarkeit der Welt und der Objekte geht. Der Machtwille in den symbiotischen Verbindungen, die Menschen eingehen indem sie den Verwaltungs- staat erhalten, die technischen Dinge die bedient werden usw. ist nicht im Bewusstsein präsent. Dabei ist offensichtlich, dass die angespannte Aufmerksamkeit, in welche diese Symbiosen hinein versetzen, das Absterben der kultur- tragenden Schichten und ganzer Völker herbei führen. Es geht nicht um ein "Zurück", welches grässlich würde, sondern um die Lenkung dieser symbiotischen Wesen, sodass das Weiter- leben gelingt. Lao Tse hat es gewusst: Die Krankheit will den Menschen haben, das Geld will ihn haben, der Haß usw. Die Aufgabe ist es, derjenige zu werden, der diese Ausdrucks- formen des Willens zur Macht beherrscht. Symbiosen bestimmen das Leben. Das Einzelwesen lebt ständig in den verschiedensten Symbiosen mit anderen Lebewesen, Wesen und Aggregaten, die selbst Lebensparameter haben. Das Einzel- wesen ist kein vorhandenes Wesen, sondern eine Idealgestalt, vergleichbar dem freien Willen. Schopenhauer und Nietzsche waren dem auf der Spur, aber ihr identitätslogisches Vorgehen klammert die nichtidentischen Aspekte aus, die sich im Unberechenbaren der Symbiosen, im Unerkennbaren und Ungefähren des Lebens zeigen. Zwar hat Nietzsche dies eben- falls erahnt und vom "Ungefähr" gesprochen, das über allem steht, aber die Bedeutung des Nichtidentischen nicht erkannt. Einer der Gründe dafür liegt in der zeitgeschichtlichen Situation der Naturwissenschaften zu Nietzsches Lebzeiten. Man brauchte definitorische Exaktheit im neuen wissen- schaftlichen Denken. Einmal wegen der Sache selbst, die verfeinert werden musste, zum andern, - und dies aus existenziellen Gründen - war der mittelalterlichen Scharlatanerie im Denken nicht anders beizukommen Theologie, Aberglauben und Geisteskrankheiten hatten das Denken verdorben. Es bedurfte eines strengen Systems um wieder Ordnung ins Denken hereinzubringen. Der Preis dafür musste gezahlt und in Kauf genommen werden. Da Symbiosen unvermeidbar sind, stellt sich die Aufgabe zu erkennen, wie sie das Leben beeinflussen, wie sie zu beginnen und wie zu beenden sind. Zum Beispiel müssen bettlägrige Kranke vom Liegen entwöhnt und an das Laufen wieder gewöhnt werden. Training, Dekompression, Entwöhnung sind wesentliche Begriffe für den Umgang mit Symbiosen. Willen und Wille zur Macht benennen ein kosmisches Prinzip, welches alle Erscheinungen umgreift, organische wie unorganische. Bisher wurde es als Gefahrenquelle erkannt, es ist aber auch Auftrag. Der Mensch muss den Kosmos besiedeln, so wie bisher die Erde, und wenn es nicht gelingt, so ist der hartnäckige Versuch, der Prozess des Versuchens bereits ein Gelingen. Wie ein Baum nicht die Wahl hat zu wachsen oder still zu stehen, so ergeht es auch Menschen. Es besteht aber die Möglichkeit des Kümmerns, bei Pflanzen wie bei Menschen. Die Frage ist nicht ob man sich den Symbiosen verweigern sollte - dies allenfalls bei dem Genuss der Drogen - sondern wie der bewußte Einfluss auf die Entwicklungen gesichert werden kann, die aus den Symbiosen folgen. Friedrich der Grosse ist als bedeutender Mensch in die Geschichte eingegangen. Was die Verehrung für ihn durch viele Menschen mehrere Epochen verursachte ist vielschichtig. Es ist der konsequent ringende Mensch, den man ihn ihm sieht. Dies als Konstrukteur eines Staates, als Krieger im Feld und im Geist. Besonders aber ringt in ihm die Frage der Bedeutung. Nicht allein, was man der Gesellschaft und der Geschichte bedeutet sondern was man sich selbst ist. Die protestantische Zuspitzung der Existenzfragen auf das Gewissen, Wahrheit und Bedeutung ist in Friedrich zum Monument geworden. Bedeutung in reinster Gestalt ist die Frage nach dem Gewicht des Selbst. Es muss im Widerspruch zur Welt bestehen können, schwerer wiegen, wenn es wahrer ist als jene. Es ist letztlich das Ringen mit sich selbst. In dieser Reinheit und Grösse ist es in keiner geschichtlichen Ära so aufgetreten wie im alten Fritz. In seinem Gedicht: " Das Leben ist ein Traum", ist alles das dargebracht. Der Glaube an Vorherbestimmung, gleich welcher Art, ob als theologischer oder deterministischer, ist die Frucht des identitätslogischen Denkens, dessen Bilder und Modelle zur Wirklichkeit sich gewandelt haben. Indem dieser Wirklichkeit gehorcht wird, wird sie zur Wirklichkeit, gemäss dem gleichen Zusammenhang der Produktion, der alles was erzeugt wird zur Realität, zum Faktum erhebt. Der Vorrang der Produktion wirft die Frage des Subjekts auf. Wo liegt das handelnde Zentrum, sind es Gene, oder psychische Mechanismen, ein Unbewusstes oder das Bewusstsein, der Magen oder die Geschlechtsorgane usw. Umkehrschlüsse, wie der dass 1+3 ebenso 4 ergeben wie 3+1 gelten in begrenztem Mass auch in der Technik. Aber bereits in der Anthropologie sind sie fragwürdig. Die bei Peking gefundene, etwa 500 000 Jahre alte Feuerstelle besagt nicht, dass Menschen damals erstmals das Feuer beherrschten sondern das sie es an jenem Ort beherrschten. Es könnten durchaus noch ältere Feuerstellen an anderen Orten gefunden werden. Das identitätslogisch aufgebaute Weltbild erzeugt den Trug einer definierbaren Vergangenheit. Sie erscheint teils determiniert und in Kausalität zu stehen. Der Schluss von dort auf eine ebenso beschaffene und determinierte Zukunft ist naheliegend aber falsch. Die Erkenntnis ist ein produktiver Prozess, dessen Schritte in der Zeitstrecke des Denkens erfolgen. Dieser Prozess ist zunächst dergleiche wie der jeder beliebigen Produktion. Das heisst Produkt und Prozess differieren. Die aus den Erkenntnisschritten gebildete Wirklichkeit ist einem Strahl vergleichbar, der sich vom Ausgangspunkt aber auch vom Ziel entfernt, vom Startpunkt durch die Zeit, vom Zielpunkt durch Auffächerung. Je komplexer das Weltbild wird, umsomehr entfernt es sich strukturell von allem Wirklichen und Objektiven. Dieser Ausdruck ist allerdings falsch, denn das Wirkliche und Objektive ist das Erkannte, das ausser ihr liegende ist unerreichbar, ausgeschiedenes Nichtidentisches. Das Aufgefächerte entfernt sich von sich selbst. Die auseinander driftenden Teile des Strahls werden, im Bild, durch Querverbindungen verglichen. Weitere Vergleiche finden in der Erinnerung und der Reaktivierung des bereits Gedachten statt. Jeder dieser Kontrollvorgänge erzeugt zugleich wieder solche Strahlen, die sich auffächern und deren Elemente sich voneinander entfernen. Die Handlung verbindet in ihrem Vollzug die gedachten Elemente, indem sie den Produktionsvorgang zu Erfolgen bringt. Der Grunderfolg ist die Fortsetzung des organischen Lebens. Da es voran schreitet und sich wandelt, erreicht es ebenso wenig wie das Denken identische Zielpunkte. Diese sind auch nicht erforderlich für die Selbsterhaltung. Logisches Denken wird allerdings falsch, da es durch identifizierbare Operationen verifiziert wird. Das Gedachte und logisch exakt definierte ist einem Werkzeug vergleichbar, welches so aussieht als ob es ein wirkliches Weltbild sei. Die Prozesse aber, die als Wirklichkeit verstanden werden sollen, ereignen sich in der Zeitstrecke als aufgefächerte Strahlen, bildlich gesagt. Der Lebensprozess ist ständige Wandlung von sich selbst hinweg. Das ungeregelte, spielerisch chaotische und zugleich kurzlebig fanatische Element gehört zum Leben der höheren Tiere. Als Antwort darauf entwickelte sich die praktische Intelligenz. Die ebenfalls in der Spezialisierung der Hirne entstandene Phantasie, Spekulation und Kombinationsfähigkeit hat nirgendwo ausserhalb menschlicher Gesellschaften Entsprechungen. Sie stehen im Dienst der älteren Triebe und kehren allmählich fortschreitend das Verhältnis zwischen Chaos und Ordnung um. Der moderne, dem Choas entronnene Mensch wird überwältigt von seinen geordneten Strukturen und deren Folgen. Er befriedigt, verwaltet und erleichtert sich buchstäblich zu Tode. Es besteht nicht die Wahl den Prozess zu ändern, ausser um den Preis des Untergangs. Die Aufgaben ändern sich deshalb, die der Zivilisation sich stellen. Die menschlichen Fähigkeiten, seines Körpers, seines Denkens verlangen nach Betätigung. Es muss begriffen werden, dass die Bewältigung alter Aufgaben, das teilweise überflüssig werden körperlicher Leistungen, die fehlenden Kämpfe gegen Naturwidrigkeiten usw. selbst eine Gefahr sind, die sowohl den Einzelnen als auch seine Linie gefährden. Bestimmte Willensentscheidungen erfolgen aufgrund übergeordneter Erwägungen. Die Folge dessen ist, dass die möglichen Ursachen-Wirkungs-Ketten nicht weiter agieren. Sie werden von höherer Ebene abgebrochen. Die abgebrochenen Ketten verhalten sich wie gleichwertige Elemente. Die Kraft, solche gleichwertigen Elemente zu erzeugen, wirkt von höheren Ebenen auf kleinere. Der Determinsmus gilt nur bis ein solches Ereignis eintrifft. Deshalb sind die Ursachen immer auf einem vorläufigen Fundament, im strengen Sinn gibt es sie nicht. Ursachen, Naturgesetze, Zeitstrecken sind Scheineffekte, die als Produkte des menschlichen, vielleicht auch tierischen Lebens und überhaupt lebendiger Prozesse notwendig, sozusagen nebenbei mit entstehen. Der Eingriff von oben unterbindet oder bestärkt eine scheinbare Ursachenkette, so dass nachträglich immer eine Ursachenkette, ein Kausalbezug und Determinimus festgestellt werden kann. "Die im Dunkeln sieht man nicht", dass heisst die unterdrückten Ursachenketten werden nicht gesehen. Die realisierte Kette erscheint daher als eine kausale. Solange das handelnde Zentrum, wie es der Mensch oder ein Tier ist, nicht auch in einfacheren Strukuren erkannt wird, erscheint eine Aufteilung der Objektwelt in lebende, also selbsteuerbare und tote zwingend. Aber eine Massenhysterie ist auch ein Steuerungszentrum, wenn auch ein kurzlebiges ohne einen einzelnen geschlossenen Körper. Steuerungszentren können überall sich kombinieren oder wachsen, diese Ahnung steckt im Geisterglauben und wird thematisiert in Schopenhauers Wille und Nietzsches Wille zur Macht. Die nicht weiter teilbaren Monaden enthalten alles, den Kosmos noch einmal. Dieses Bild Leibnitzens kann als Folge von Grenzfunktionen aufgelöst werden. Notwendig entsteht an der Nichtsschwelle ein nicht weiter teibares x, welches als Rückspiegelung des Subjekts es selbst und seine Welt zeigt. Die Kategorie des Nichtidentischen hat gravierende Aus- wirkungen für den Produktionsbegriff. Nach gängiger Auffassung erzeugt der Produzent aus a + b das Produkt c. Im Falle nichtidentischer Größen wird im Prozeß das nichtidentische Elemement weitmöglichst ausgeschieden. Der Produktionsprozeß erzeugt unter nichtidentischer Bedingung nicht nur ein Produkt c sondern auch eine unbekannte Zahl von Nebenprodukten als cn. Das Produkt c geht Symbiosen mit anderen Objekten ein. Die Produkte c ungleich c als c # c = cn# erzeugen ebenfalls Symbiosen. Produktion ist deshalb nicht als Linie zum Produkt sondern als Produktstrom richtig aufgefasst. Der Strom besteht aus mehreren, meist nicht genau beziffer- baren gerichteten Bewegungen, während die Linie idealerweise nur eine gerichtete Bewegung darstellt. Die effektive Produktion erfolgt als angenäherte Linie, deren Struktur identifizierbar ist. Im besten Fall geht die Produktion von t1 zu t2 vom Ausangspunkt zum Produkt c. Der Ausgangspunkt a' mit den hinzu genommenen Bestandteilen der Produktion b erzeugt eine Vielzahl von c', die im zentralen Bereich des Stroms als ein c = c definiert werden. Die nichtidentischen Produkte c n werden ausgeschieden. In einem subjektfreien, also willensfreien anorganischen Kosmos fallen diese Produkte zurück in die blosse Material- ebene. In einem belebten Ksmos können sie zu lebedigen Prozessen beitragen. Dies entspräche in wesentlichen Zügen dem "Willen" Schopenhauers. Weil diese Produktreihen im Nicht- identischen verbleiben, können weder Geister, spirituelle noch andere Wesen entstehen, denn jeds Hervortreten wäre identfzierbar, das heisst Bestandteil der gewöhnlichen Welt identischer Objekte. Der Ausschluss nichtidentischer Subjekte verweist hier auf den Vorrang der subjektiven Perspektive. Enge wird nicht nur von Glaube, Religion und Fanatismus geprägt sondern das Wissen selbst und das vorherrschende Bild der Realität wird zum Käfig. Dies und die Wahnbilder haben verwandte Gefahrenquellen. Unfreiheit ist leicht zu definieren. Jede Neurose ist unfrei, aber auch die Normalität des Alltags. Es ist das nicht Jung- bleiben, welches mit dem normalen Leben einher geht. Sämmtliche in der menschlichen Geschichte erworbenen Gebräuche, aber auch das Notwendige und das Nützliche haben ihren Preis. Vor das Neue, Augenblickliche, Unerkannte, Offene schiebt sich das Ererbte, Eingeübte, und Notwendige. Die Beschränkungen aus der Vergangenheit, soweit sie noch wirksam sind, haben etwas Einengendes, weil ihre Lebensdauer länger ist als ihre Notwendigkeit. Die Organismen schütteln mit dem Zyklus von Geburt und Tod alles von sich ab, ihr ganzes wach Gelebtes und bewahren für die nächste Generation nur das Minimalste auf. Eine verrückte Idee kam aus seiner frühen Jugendzeit zurück als er einen alten Grauschopf da vor dem Bäckereicafe herum- stolzieren sah, völlig grundlos stolz wie ein Pfau und völlig grundlos da. Wie wäre es wenn die Leute nur leere Stellen sind und der Raum um sie herum ist das Dingliche, ähnlich dem Scherenschnittpapier, das den Umriss der Figur zeigt, wenn die Figur entfernt wurde. Das Drumheum ist das Ding und die Stelle der entfenten Figur enthält nichts. Dieses Bild übertragen auf das Wollen und Tun. Das Drumherum handelt und der Mensch tut nichts. Die Vertauschbarkeit der Vorstellungen zeigt die Fragilität dessen, was als Wirklichkeit verstanden wird. Es ist auch Ausduck der Freiheit, denn der Modellcharakter des Vorstellens wird sichtbar und mit ihm der Mensch als Produzent der Vorstellungen. Das von den Modellen nicht Repräsentierte trat erst spät in den Gesichtskreis des menschlichen Bewusstseins. In einfachen nicht zivilisierten Gesellschaften ist es lebenswichtig stur und beinah fanatisch zu sein, was den Glauben an das Wirkliche betrifft und die Erhaltung der Gebräuche. Erst ab einer grossen Sicherheit in den Techniken des gesellschaflichen Lebens, eines relativen Reichtums und Gedankenfülle ist es möglich die Relativität des Vorgestellten zu erkennen und dem Ausgschiedenen, dem Nichtidentischen sich zu zu wenden. Sobald das dürftige Netzwerk der eingeschliffenen Vorstellungen gelockert wird, zeigt sich die Welt als völlig unverstanden und unverstehbar. Der innere Prozess ist in den ältesten Lebewesen das Wesent- liche. Die Kontakte nach aussen sind bei den Urtieren zweit- rangig. Andere komplexere Tiere leben zurückgezogen meist nur für sich. Die Planzen haben fast kein äusseres Leben. Wie ist das Leben, das sich nach aussen wendet zu verstehen ? Es könnte so vestanden werden, dass die Notwendigkeiten des Lebenskampfs die Wendung nach aussen erzwangen. Aber alles was sich einschleift wird selbst primär für die Zukunft, auch wenn es vorher sekundär gewesen war. Und zuletzt ist diese Zuordnung nicht eschöpfend, vieles wird nicht damit erfasst, aussen und innen sind auch ein Modell. Offensichtlich ist die moderne Anschauung der Welt mit ihren rationalen, mathematisierten Theorien eine Religion. Ihre Überzeugungskraft kommt aus der Massensuggestion und dem wirtschaftlichen sowie psychologischen Erfolg, wie es bei jeder Religion ist. Zu ihrem Schutz vor der zesetzenden Kraft der Aufklärung bedarf jede Relgion der Borniertheit. Das ist beim modernen Weltbild ebenso wie bei alten Ideolgien. Im Grad der Freiheit, den sie zulassen, sind die modernen den alten überlegen. Ein typisches Beispiel für das Missverstehen des Körpers: Vor nicht allzu langer Zeit wurden Patienten nach Operationen am Skelett wochenlang ruhig gestellt, mit der Folge, dass die Muskeln sich zurückbildeten und der Mensch geschwächt wurde. Dieses Missverstehen, ich denke auch an die Wickelkinder des 19.Jahrhunderts, ist nur möglich, weil das Bewusstsein und das Selbst eigenständige Wesen im Körper sind. Der Mensch besteht aus nicht abzählbaren Symbiosen mit seiner Umwelt, seinen Freunden, Maschinen, Vereinen usw., besonders aber in sich selbst. Die in ihm wirkenden Organe, Hirnregionen, Netzwerke der Neuronen, Ahnen, Ideologien, Gewohnheiten u.v.a.m. sind teils autonome Wesen, die in einer grossen Multisymbiose das bilden, was der Mensch ist. Er war an einem Punkt angelangt, der wieder ein Paradoxon zeigte. Wenn die Ursachen und Wirkungen nur Scheineffekte sind, da im Nachhinein jedes Geschehene eine eigene Ursachen- kette hat und jede von höherer Ebene ausgesetzt und durch eine andere ersetzt werden kann, so fragt es sich, warum überhaupt zwingende Folgen, etwa im Bereich der physischen Produktion existieren und sich ständig wiederholen. Es mußte neben den Willensakten auch eine zwangshafte Kette der Ereignisse geben, falls die ersten Schritte dazu eingerichtet waren. Er konnte es so sehen: Willensakte und zusammenhängene Ketten von Ursachen existierten im Wechsel, sodaß an bestimmten Stellen der Abläufe solche Willensakte bestimmen was geschieht, z.B. das Schmelzen von Metall, wenn alles dazu Benötigte beginnt, dann jedoch ein automatischer Prozess oder ein Prozesstück sich anspult, bis wieder der Eingriff des Willens bestimmt wie es weitergeht. Allerdings konnte jeder Prozess unterbrochen werden und durch ein anderes Zwangsstück ersetzt werden. Offensichtlich sind verschiedene Ebenen wirksam. Die obere bestimmt die Untere, aber die automatischen Ursachenketten sind von tieferer Ebene bestimmt. Falls aber auch in diese eingegriffen wird, spult sich im automatischen Teil der Ketten das ab, was in dieser tieferen Ebene möglich ist. Das Eingreifende und das Zwanghafte können sich wechselseitig steuern,- ein Paradoxon. Paradox ist die absolute Freiheit des Willens hier und die wiederkehrenden Zwangsabläufe dort. Unterschiedliche Willensformen sind zu sehen, sie entsprechen dem Stand des Denkens und der Zivilisation. Das Eingreifen in tiefere Ebenen, immerhin ist es noch nicht seit 100 Jahren möglich in die atomaren Prozesse einzugreifen, ist eine Art Wachstum des Willenszentrums bzw. vieler parallel arbeitender Individuen, welche die Zwangsprozesse zugunsten von Willensakten unter Kontrolle bringen. Im psychologischen Bereich ebenso: Furcht und Enge kann von Einzelnen vollständig dem Willen unterworfen werden von anderen nur wenig. Dies verweist auf das Fließende und Nichtidentische in den Prozessen. Weder ist der Wille stets frei noch ist der Zwangsprozess stets zwingend. Auch hier das Paradoxon: Der Wille ist frei, denn jeder Willensakt kann beide Richtungen: ja und nein bestimmen. Zugleich steuern Zwangsprozesse immer die ablaufenden Prozesse. Unfreiheit ist vor allem das Gefangensein in den Gedanken und Verhältnissen, die man selbst gemacht und selbst übernommen hat. Deutlich wird das an dem Vorgang des Alterns. Die meisten Lebewesen interessieren sich nicht dafür, sie kennen kein Problem damit. Der moderne Mensch sieht sich in einer Zeitstrecke nicht genau bestimmbarer Länge, die aber ungefähr zwischen 70 und 100 Jahren lang ist, optimistisch gedacht. Dann steht er vor dem gedanklichen Ende und ist ratlos, was er denken und fühlen soll. Manchen beschleicht Furcht, andere suchen nach einer Hoffnung. Man lebt also befangen von einer selbst erzeugten Konstruktion. Dann geht es weiter, die Übernahme der Rollenbilder führt zu Erwartungen und Verhaltensweisen, die teils mit dem wirklichen Körperzustand übereinstimmen, teils auch nicht. An diese Rollenbilder, die man befolgt oder auch ablehnt, sind Gefühle gekoppelt. Auch diesen ist man weitgehend ausgeliefert. Es ist so, dass die Abhängigkeit an einer Stelle zugleich die Abhängigkeit an anderen Stellen nach sich zieht. Unter toten bzw. nicht lebenden Objekten gibt es keine Zeit, weil keine zwei Zeitpunkte festgestellt werden. Umgekehrt heisst das, die Existenz der Zeit weist auf Wesen hin, die den Zeitbezug herstellen. Ursachen und Wirkungen sind Zeitbezug und Bezug von Objekten in der Zeit. Also sind überall im Kosmos Wesen zu finden. Kann man aus der Geschichte lernen ? Geschichtsfälschung bedeutet die Fehler zu wiederholen, böse Erfahrungen noch einmal zu erleiden, deutlich bei den Deutschen und den letzten Weltkriegen. Die Wiederholung von Ereignissen und Produktionen, das Wenn und Dann waren Ursachen und Wirkungsketten, die sich heraus kristallisieren. Die Frage war, was leistete das Subjekt dazu. Es wählte die Teile und Bedingungen, setzte sie in ein System und filterte aus den Produkten das Entscheidende heraus. Im physischen Teil der Produktion waren die beinah vollständig wiederholbaren Schritte die Grundlage der Technik. Im psychologischen Bereich waren es Interpretations- muster und selektive Mechanismen, die gleichartige Ergebnisse brachten. Innerhalb der Reaktionsketten gibt es automatische und durch willentliche oder psychologische Strukturen gesteuerte Sequenzen. Die Konvention im tieferen Sinn ermöglichte ein berechenbares Reaktionssystem, anders gelänge keine Verständigung. Je mehr die menschlichen Interaktionen verständlich werden, umso dichter ist das Netz der notwendigen Wiederholungen. Insofern ist Verständigung Unfreiheit. Am Gegenpol, der weitgehenden Individualität ist die Konvention schwächer und das Unverstehen grösser bis hin zur babylonischen Sprachverwirrung. An dieser Stelle setzt der Wille zum bestimmten Ziel ein. Man muss es wollen und mehr als nur Passendes suchen. Man muss es machen und sich selbst erziehen. So wie in den Chromosomen jeder Zelle, nach der derzeitigen Theorie der Bauplan des gesammten Menschen enthalten ist, könnte der Bauplan des ganzen Universums in jedem subatomaren Teil enthalten sein, man wäre wieder bei Leibnitz angelanngt. Während dieses Modell in der Biologie ein Wachstum voraussetzt, welches von einer Zelle aus begann, müsste dem Gedanken folgend das Universum ebenfalls aus einer Ureinheit erwachsen sein um dann unzählige Exemplare mit gleicher Speicherung aller Teile hervorzubringen. Weiter gedacht würde jedes dieser Exemplare zur Grundlage der Teile, die später die ersten Zellen und biologischen Einheiten ermöglichten. Nach rückwärts verlängert wäre ein Ur-teil denkbar, welches alles enthielt, den Prozess insgesammt aufzeichnete und sich dann vervielfältigte. Es wäre einem Aufzeichnungsprozess im Computer vergleichbar, dessen Ergebnisse immer soweit komprimiert würden, sodass alle Informationen des Universums im kleinsten Teil Platz haben. Schwierigkeiten machen zwei Punkte: die Vermehrung und der Unterschied von Information und Hardware. Im Kosmos scheint es den Unterschied nicht zu geben. Es gibt vielleicht, als Bild, ein Ur-bit. Hingegen ist für die Reproduktion als Vervielfältigung kein Grund zu sehen, eine einzahlige Reproduktion würde ausreichen, Vervielfältigung wäre nicht nötig. Gewiss gibt es kein Ur-bit, sondern es ist eine Zwischenstufe zwischen einem uns so erscheinenden Nichts und dem ersten Teil denkbar. Aber es sind viele andere gedachte Anfangspunkte des Kosmos denkbar. Jedes Modell bietet einige Einblicke und jedes ist nicht für die Totale zutreffend und erschöpfend in den Aussagen. Bei der Annahme eines Anfangs werden die Grenz- funktionen wirksam. Es wird ein Übergang von einer Nichts- schwelle zu einem Etwas mit allen Komplikationen, die dies für die Theorie hervorbringt sichtbar. Es zeigt sich, dass in diesen Ur-teilen oder Ur-elementen alles bereits enthalten ist, was für die Existenz gebraucht wird, es entsteht nicht ein Teil sondern eine Welt, die des Ichs, welches sich hier in der Position der 3. Grenzfunktion darlegen lässt. Seit unzähligen Generationen sehen die Väter den Weg des Sohns mit gemischten Gefühlen. Denn der Schreiner findet in ihm keinen Schreiner, der Denker keinen Philosoph. Mütter der heutigen wirren Zeit sehen die Töchter weit entfernt, und viele warten auf Enkel vergeblich. Er dachte an Huxleys: " Gib acht !" in "Eiland". Die Zeitlosigkeit und Freiheit des Augenblicks wird oft zugunsten spannender Erkundungen aufgegeben oder gedankenlos verloren. Das Ich ist vergleichbar den elektrischen Schwingungen, ein Modell welches sich auf die Lebensvorgänge anwenden lässt. Alles ist nicht es selbst, es ist und ist nicht, bewegt sich im Raum und in der Zeit. Alles ist nur als Oszillation zwischen Definierbarem und Undefinierbarem. Das Grundproblem stellt sich deshalb dar als Widerspruch zwischen dem fliessenden Zustand des Lebens und dem Bedürfnis, einen verlässlichen Punkt und Ort zu finden. Das Ich ist objektiv gesehen zu dieser Leistung unfähig. Es wabbelt, im Bild, um einen möglicherweise fliessenden Strudel herum und setzt Fixpunkte, die es als Projektion nach aussen wirft. Die Fixpunkte versteht es als ausser sich selbst liegende Objektivität. Dieses Verfahren ist erfolgreich, was die Produktion betrifft, die sich gesellschaftlich verwerten lässt, es ist schädlich insofern es das Ich über sich selbst täuscht. Der Mittelpunkt im Ich muss willentlich gesetzt werden vom Ich. Von ihm aus kann es die Objekte projezieren und korrigieren, vor allem aber Grenzen des Ichs erfahren und damit etwas über sich selbst. Der kreative Akt ist der erste, die Analyse und Korrektur der Welt der zweite Schritt. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich die Aufgabe, das eigentlich fliessende Gebilde des Ichs beständig neu zu setzen. Die Verlässlichkeit des Zentrums ist nur als Resultat dieser permanenten Arbeitsleistung des Ichs. Auch auf der organischen Ebene ist diese ständige Selbsterzeugung nachweisbar. Die Gedanken werden mittels elektrischer Impulse und Moleküle ständig erzeugt, ebenso der Echo- effekt, als den man das Bewusstsein beschreiben kann. Sobald die Selbsterzeugung des Ichs nachlässt, zerfällt es in einfache Mechanismen. Der Schlaf zeigt dies als Erholung, die gebraucht wird. Die Langeweile dagegen ist ein Zerfallsprodukt, das zur Lähmung und Erkrankung führt. Selbstproduktion des Ichs und Produktion des Artifiziellen gehören zusammen. Die objektive Wahrnehnung der Welt ist immer eine artifizielle, aber sie reicht nicht aus. Die wahrgenommene Welt entleert sich in bloss objektiv passiver Aufnahme. Das Ich verdünnt sich vom Komplexen zum Einfachen, vom objektiven Bild zum Modell, zuletzt zur Ja-nein-entscheidung. Das lebendige Ich produziert deshalb artifizielle Höhepunkte, die zugleich neue Objekte hervor- bringen. Die Organismen leisten dies in Zeugung und Geburt auf tieferer Ebene. Die Tätigkeit am Objekt ist zugleich auch Tätigkeit am Subjekt. Das zielgerichtete analytische Denken und die ihm folgende physische Produktion prägen das tätige Subjekt, welches sich analysiert und versucht auf bestimmte überschaubare Verhaltensweisen und Selbst- bilder zu kommen. Diese Hinwendung zum linearen Weg und Ziel verursacht einen Trend zum lineraren Handeln. Es entsteht eine Logifizierung und zugleich Simplifizierung des Subjekts, die sich als unbequeme Einschränkung des Lebens bemerkbar macht. Die Gründe dafür werden aber nicht gesehen. Das einge- schränkte Leben wird als naturgegeben verstanden. Der Naturbegriff selbst ist doppelgesichtig. Zum Einen umgreift er lebendige und elementar physikalische Prozesse, zum Andern jene subjektiven Reaktionsbildungen auf Auseinander- setzungen, die durch die Bildung von linear angelegten Modellen entstehen. Dies ist ein entscheidender Unterschied. Was gemeinhin unter Natur verstanden wird ist eine Mischung aus allen diesen Begriffsinhalten. Aufgeklärte Köpfe sehen die psychologischen Anteile unbequemer Prozesse, selten wird aber bemerkt, dass die zugrunde liegenden, scheinbar wissenschaftlich abgesicherten Vorstellungen von Natur und Wirklichkeit selbst die ersten Ursachen des psychologischen Befindens sind. Der Versuch eine Totale zu denken beginnt zweckmäßiger- weise bei der Vorstellung eines vollständig gefüllten und bewegten Raums innerhalb einer Zeitstrecke, deren Ende und Anfang unausdenkbar ist. Für diesen Anfang spricht, daß alle logischen Prozesse mit der Analyse be- ginnen und durch unzählige Subtraktionsschritte etwas Einzelnes isolieren. Am Ende stehen Linie und Punkt, also Geometrie und Mathematik. Der Gedanke einer Synthese in einer unbegrenzten Zeit führt zu einem unausdenkbar dichten und bewegten, daß heisst in sich nichtidentischen Raum, der belebt, unbelebt oder teilbelebt gedacht werden kann. Da das Unbelebte bereits durch Subtraktion gebildet wird, wäre der Raum belebt zu denken und zwar total durchwirkt. In ihm lebten Wesen auf allen Stufen und Größenordnungen, teils räumlich isoliert, teils ineinander, wie Bakterien im Menschkörper. Der Wille wäre nicht zu denken als von oben nach unten produzierend, dies widerspricht der Erfahrung. Vielmehr bauen die Zellen die Mehrzeller auf und die Atome die Moleküle usw. Insofern sind die meisten religiösen Vorstellungen aus einer auf den Kopf gedrehten Erfahrung abgeleitet. Der Wille produziert vom Kleinen ins Grosse, wobei die Einheitlichkeit verloren geht. Bakterien und Menschen kommunizieren nicht als Willen. Der zündende Funke des Seins, Werdens oder Lebens ist deshalb ein philosophisches und religiöses Problem, weil man ihn vor der Untersuchung vom Kosmos abgezogen, weggedacht hatte. Man wundert sich und glaubt an Wunder, weil er plötzlich da ist. Aber die eigentliche Leistung des tätigen Subjekts ist die Subtraktion und Isolierung bis zum bestimmten Ding und Jetzt. Erst nach der Subtraktion des Lebens aus einer "Natur", wird diese zur "toten" oder "unbelebten Natur" mit ihren wundersamen "Gesetzen". Doch vor jeder subjektiven Aktion ist nur die Dichte und das Lebende. Jeder andere Ansatz ist zumindest inkonsequent, weil er den Anfang mit bereits vollzogenen Subtraktionen denkt ohne diese zu bemerken und zu bedenken. Kommunikation, Kräfteaustausch -und Schwund sind nicht zwischen allen Lebensstufen gleichermassen wirksam. Der Austausch von Körpersäften, Hormonen, Spannungen usw. zwischen den Zellen eines Tieres untereinander ist weitaus intensiver als der Austausch zwischen den Atomen unter den Bedingungen eines relativ kühlen Kosmos. Wenn die Lebensstufen weit auseinander liegen, lässt der Austausch stark nach. So gibt es kaum Auswirkungen eines tierischen Tuns auf die Ebene der Elemente. Erst die Beherrschung der radioaktiven Kettenreaktion hat dies für den Menschen geändert. Im Gegensatz zu den theistischen Vorstellungen einer Weltschöpfung von oben nach unten ist es umgekehrt. Der Einfluss von oben nach unten ist bei grösser werdendem Ebenenabstand abnehmend. Der gedachte Anfangspunkt des Kosmos gleicht dem Zustand des Ichs im Augenblick der subjektiven Perspektive. Auch dies ist zu erwarten, da hier die Grenzfunktionen spürbar werden. Die Nahtstelle objektiver und subjektiver Perspektive liegt im Zentrum des Ichs, welches im Durch- schreiten objektiver Gegenstände über eine Totale wieder sich selbst antrifft. Dies sowohl als Widerspiegelung wie auch als Produktion von der Nichtsschwelle ausgehend zum objektiven Kosmos. Dieses Zentrum im Ich ist unter objektiver Perspektive der Kosmos als Totale. Aber diese beiden scheinbar verschiedenen Orte des Zentrums sind sowohl einer als auch zwei getrennte. Doch ist zu bedenken, dass das Nichtidentische, welches sich im objektiven Bereich über die Produktionsschritte summiert, hier im Bild der zwei Arten des Zentrums überlagert und untergewichtet wird. Denn selbst die Vorstellung von Einem, welches zwei sind ist nicht haltbar, wenn es ausserhallb der Bindungen der Identitätslogik durchdacht wird. Vielmehr sind Ich und Kosmos Wolken- und Strudelbildungen näher als Körpern und Punkten. Erkenntnis vermag Strukturen aufzuzeichnen, indem sie Funktionen simuliert, die dem objektiven Geschehen nahe kommen. Das heisst im Bild: neben dem Strom der Wirklichkeit produziert sie einen parallelen Strom in der Vorstellung. Nur ist der gedachte wirkliche Strom auch nur eine Hypothese, weil keine Objektivität an sich existiert. Alles geht über in subjektive Produktion, sobald es erfahren und erdacht wird. Der Augenschein zeigt aber eine wirkliche Gleichheit zwischen der vorgestellten und der wirklichen Welt, sodass letztlich das einfache Bewusstsein die beiden verwechselt und nicht mehr spürt, dass es eine vorgestellte Welt ist, die hier als Welt an sich verstanden wird. Die Frage des Nutzens kosmologischer Theorien steht in Frage sobald keine moralischen und politischen Absichten dahinter stehen. Mit den modernen Technlogien werden die Abkömmlinge der theoretischen Physik und damit auch der Kosmologie direkt nutzbringend verwendbar. Der psychologische und moralische Wert ist hingegen nicht sofort zu sehen, zumal die Dogmen der Religionen und ihre Ableitungen aus den Weltvorstellungen sich als unhaltbar erwiesen haben. Psychologische Folgen haben die kosmologischen Theorien auf verschiedenen Ebenen. Zunächst die Befreiung von der Furcht vor Göttern und Geistern bei dem Bewusstsein eines vorwiegend unbelebten Universums. Dann der Sieg der Rationalität durch die Möglichkeiten, das Leben durch Einsichten in Zusammenhänge der Welt gesund zu gestalten. Negativ wirkt sich der Glaube aus, der Mensch sei möglichweise das einzige intelligente Wesen im Weltraum oder es gäbe irgendwo eine Art von Supermenschen, die die Menschheit einmal ausrotten könnten. Die Gefahren werden über- und unterschätzt. Vom Weltraum droht Gefahr durch Röntgen- quellen und Meteore sowie Kometen. Fremde Lebewesen werden die gleichen Schranken der Weltraumfahrt vorfinden wie Menschen, man wird nie welche zu sehen bekommen. Die Symbiosen aber, die Bereiche des Nichtidentischen und die Fallen der Grenzfunktionen sind kaum erfasst, dabei sind die durch Rauchen Umgekommenen Opfer von unbewussten und unterschätzten Symbiosen. Der Zerfall von Bindungen und Gemeinschaften ist Folge solcher Prozesse, deren nicht- identischer Anteil sehr hoch ist, sodass unterhalb der erkennbaren Oberfläche sich unbekannte Prozesse durchsetzen. Die Todesfurcht und die Idee unbelebter Materie beruhen auf der Unkenntnis der Effekte, die durch die Grenz- funktionen auftreten. Ein belebter Kosmos muss nicht dem Bild irrer Aliens entsprechen. Vielmehr sind eher solche Strukturen zu erwarten, die wie die Prozesse in der Sonne beides haben: Parameter des Lebens und unbelebter Materie. Dabei dürfte sich die Sonne so wenig für Menschen begeistern können wie der Durchschnittsmensch für die Mikroben im Wald. Der Abbau der instinktiven Furcht ist in mancherlei Hinsicht problematisch, wenn nicht gar gefährlich. Kleine Kinder verbrennen sich manchmal und fürchten sich vor Wasser, Soldaten werden mit der Zeit vorsichtig. Die Furcht spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Abbau der Furcht ist andererseits in der menschlichen Geschichte von grosser Bedeutung. Die Beherrschung des Feuers und das Verhalten gut trainierter Soldaten wären nicht möglich ohne Furcht- abbau. Aber die Furcht leistet nicht das heute Wichtigste, den Nachwuchs zu ermöglichen. Die sexuelle Lust und nicht die Furcht ist der instinktive Motor der Fortpflanzung, der sich bis ins Bewusstsein hinein auswirkt, die Furcht musste dazu nicht entwickelt werden. Das Bewusstsein nuss heute allein diese Lücken in der Selbstmotivation füllen, weil Lust abgetrennt von der Fortpflanzung erlangt wird. Bisher zeigt es keine greifbaren Erfolge. Das Subjekt ist in seiner besonderen Stellung kaum mehr erkannt oder bewußt. Einer der wesentlichen Gründe ist das naturwissenschaftliche Verfahren Subjekt zum Objekt der Untersuchung zu machen. Als Objekt unter Objekten erscheint es gegenüber anderen Dingen mit besonderen Eigenschaften. Es ist lebendig und vermehrt sich. Dies teilt es mit anderen organischen Lebewesen. Die unbelebte Materie ist Objekt ohne diese Eigenschaften der Organismen. Es ist aber eine Scheinerkenntnis des Subjekts. Seine zentrale Rolle als das Zentrum aller Funktionen und Begriffe vor ihrer Objektivierung wird nur teilweise erkannt. De Subtraktionsprozess, den das Subjekt an den Objekten leistet, wird umgekehrt und das Subjekt mit dem versehen, was es der unbelebten Materie voraus hat. Beide Prozesse, die unbemerkte Subtraktion bis zum Begriff unbelebter Materie und die Addition der Lebensparameter zur Vor- stellung des Subjekts sind aber Modellbildungen des Bewußtseins. Das Bewusstsein als ausgreifendes Wesen versucht in alle Dimensionen einzudringen und sie sich zu integrieren. Welt und Subjekt sind gemacht und nicht erkannt. Subjekt ist kein Objekt sondern es schafft von sich Modelle als Objekte. Das Leben erscheint deshalb erkannt, weil diese Modelle des Subjekts für Leben gehalten werden. Leben ist wie das Subjekt aber nur als Modell von Objekt erkannt, in einigen Zügen nachgemacht. Wenn aber Subjekt nicht erkannt wird sind auch die aus seinem Bild abgeleiteten Vorstufen des Lebens fraglich. Es gibt keine unbelebte Natur, das ist nur eine Fiktion, so wie die des Lebens auch eine ist. Die Überlebenstechniken, die mit den modernen Mitteln der Wissenschaften und deren populären Ableitungen möglich werden, sind unentbehrlich aus verschiedenen Gründen. Der Konkurrenzkampf verlangt ein modernes Weltbild und rationale Denkweisen. Die Abwehr okulter, spiritueller, religiöser und anderer wirrer Ideologien und Vorstellungen ist ohne die aus den Wissenschaften abgeleiteten Einsichten nicht leicht möglich. Einige Leute sind von ihren Anlagen begünstigt und von Geburt an vernünftig. Sie verfallen seltener irregeleitetem Denken. Insofern ist die Kritik am positivistischen Weltbild immer in Gefahr mit dem Rückfall in vorrationales Denken verwechselt zu werden oder dieses zu unterstützen. Auch wird gern diese Kritik von irregeleiteten Leuten einverleibt für ihre Ideologie. Wenn man den Unsinn betrachtet der aus der missverstandenen Quantenmechanik abgeleitet wird, versteht man die Gefahr. Aufweichung der Realität durch ihre Unterordnung in kritische Modelle ist gefährlich und dient der Freiheit nur, wenn die Rationalität des Handelns gesichert ist. Lustmord und Todesmythos, beide gesteigert durch Religionen und Kriminalfilme sind psychologisch genährt aus der Sehnsucht zum extatischen Höhepunkt, zum Orgasmus. Zugleich will das Bewusstsein Tod und Orgasmus beherrschen. Das Gefühl simuliert im Einschlafen die Lösung der Verkrampfungen, die vom Tod erwartet und an Sterbenden gesehen werden und dem Orgasmus gleichen. Das Bewusstsein befördert hierin den grössten Irrtum. Es nähert die Empfindungen des aufsteigenden Lebens denen des verlöschenden an, es setzt Feuer und Wasser in eins. Die philosophische Auswertung der Entdeckung der Einzeller und der Körperzellen ist bis heute nicht vollständig. Die Rangfolge der Wesen, beginnend bei den Elementen, dann zu den Molekülen, Einzellern, Vielzellern, Pflanzen, Tieren und zuletzt Menschen gilt als halbwegs erfasst und abgeschlossen. Abgesehen von religiösen Phantasien ist der Mensch die Spitze dieser Pyramide. Unter dem Gesichtspunkt der Einflussmöglichkeiten ist eine solche Rangfolge einleuchtend. Aber wenn kosmische Grössen ins Spiel kommen, wird entweder ein lebloser oder ein von phantastischen Wesen oder Göttern bewohnter Kosmos angenommem. Es gibt zwischen den kleinsten und grössten Wesen keine Kommunikation in dem Sinn, wie sie zwischen menschlichen Einzelwesen möglich ist, ebenso gibt es sie nicht zwischen den Tieren und kosmischen Gebilden. Diese Einsicht hat zur Verblassung religiöser Vorstellungen geführt. Sämtliche Austauschprozesse zwischen kosmischen Gebilden und Menschen sind auf physikalische sogenannte leblose Prozesse beschränkt. Dort wo organische Vorgänge betroffen sind, wie bei der Photoshynthese, sind sie einseitig. Es ist für die Sonne unerheblich ob auf der Erde Photosynthesen ablaufen, die die Lebewesen ermöglichen, insofern ist die Aufteilung der Dinge in belebte und unbelebte sinnvoll. Aber es ist zu fragen ob höhere Wesen möglich sind, so wie sie in den Funktionen der Gesellschaften sich ankündigen könnten, die dann zu einem Gesellschaftswesen führen würden. Verblüffend ist, dass es dergleichen bereits gibt. Die im einzelnen Körper zusammen geschlossenen Zellen erzeugen ein relativ höheres Wesen. Aber im Sinn bewusster Erkenntnis scheint keins vom andern zu wissen. Bis vor wenigen Jahrhunderten war die Existenz der Zellen unbekannt. Ob die einzelne Zelle irgend etwas vom Menschen als ganzes weiss, ist fraglich. Aber jede Zelle im Vielzeller ist in einem begrenzten Sinn das ganze Lebewesen selbst. Da also Zellen im Vielzeller den grossen Organismus aufbauen, das Bewusstsein es aber nicht wissen muss damit es so leben kann, lässt dies den Schluss zu im Bewusstsein eine untergeordnete Funktion zu sehen. Vielleicht ist jedes Wesen für sich selbst der vollendete Endpunkt ohne das Wissen um seine Rolle im nächst grösseren Wesen zu haben und zu brauchen. Und beide sind im Sinn des bewussten Lebens aneinander uninteressiert. Unter dem Gesichtspunkt symbiotischer Funktionen wäre die Pflanzenzelle mit der Sonne über die Lichtaufnahme verbunden und ein Wesen. Beide müssen nichts davon wissen. Der Wert des Wissen ist fraglich, besonders wenn aus der Abwesenheit von Bewusstsein Schlüsse gezogen werden. Andererseits erscheint das aufgeklärte Bewusstsein eine Sonderrolle zu haben. Es erkennt viele Rangstufen und Wesen und kann in manche von ihnen eingreifen. Sollte sich die Geschichte der Erforschung der Chromosomen auf der Elementenebene wiederholen, wird man vielleicht die Speicherbausteine der Atomkerne finden. Nach der Entdeckung der festen Bestandteile ist die Entdeckung der flüchtigen, also bewegten Speicher wesentlich für das Verständnis der Welt. Die Darwinistische Theorie der Rolle von Mutationen ist fragwürdig. Es gibt zu wenig gelungene Mutationen um die in die Billiarden Schritte gehenden Veränderungen der Organismen in der Lebensdauer der Erde unterzubringen. Entweder ist das Leben sehr viel älter oder aber die Erwerbungen folgen aus weiteren anderen Mechanismen als den Mutationen allein. Die Zeitstrecke und damit die Notwendig- keit mehr als 20 Milliarden Jahre zurück zu gehen um das Leben zu erklären, ist unausweichlich, wenn das wissenschaftliche positive Bild der Welt gültig sein soll. Der Erfolg der Technik bindet an diese Weltsicht, ohne die funktionierende Abfolge in einer unumkehrbaren Zeitstrecke wäre sie nicht möglich. Der Zweifel an der Zeitstrecke, wie er zuletzt in Kant zum Ausdruck kam, wirft die Frage nach den Möglichkeiten anderer Zeitstrukturen auf. Eine rückwärts gerichtete Zeit ist schwer denkbar, weil der grösste Teil der Prozesse in der Welt unumkehrbar ist und die ausführenden Energien in ihren Richtungen durch die Zeit nicht so sehr definiert werden als dass sie die Zeit definieren. Daneben aber sind Zeitströme und Gleichzeitigkeiten, Zeitflächen und Zeiträume denkbar, die an der Richtung der Zeit nichts ändern, und auf keinen Fall eine rückwärts gerichtete Zeit vertreten. Gleichzeitigkeit würde bestimmte Effekte zeigen, die unbekannt sind, wenn die logischen Ableitungen realistisch wären. Gleichzeitige Ereignisse wären in gemeinsamen Ursache-Folge- Ketten verbunden. Es gäbe dann scheinbare Kommunikationslinien, die in Nullzeit durchlaufen würden. Dies ergäbe die Möglichkeit extrem ausgedehnter Wesen und Symbiosen, da bisher eine der Grenzen organisierter Strukturen in den Laufzeiten der Kommunikationen liegt. Gleichzeitigkeit würde dieses Hindernis beseitigen. Zugleich wären auch die Raumprobleme gelöst, die mit der Zeitstrecke zusammenhängen. Andere Fragen bleiben dennoch offen, so das Dimemsionsproblem. Dies legt den Gedanken nahe, dass die Zeitlinien in einem hohen Mass durch subjektive Arbeit beeinflusst oder gar herausgeschnitten werden aus einer nichtidentifizierbaren Dichte, deren Ausdehnung alle Werte haben könnte. Zwei Gesichtspunkte sprechen für eine Irrealität solcher Konstruktionen. Einmal verbietet der Ansatz der nicht- identischen Elemente jede Geschlossenheit, zum Zweiten ist die Angleichung eines punktähnlichen unendlich dichten Kosmos sehr nah an dem Ich als Augenblick und Punkt in einer Zeitlosigkeit verwandt, sodass hier ein Grenzeffekt denkbar ist. Er wäre eine Steigerung der Effekte, die in der dritten und vierten Grenzfunktion besprochen sind. Ich nenne sie die siebente Grenzfunktion. Die widergespiegelten Elemente werden hier im Grenzeffekt reproduziert bis zur Produktion des gesammten Universums im Subjekt. Es ist darüber hinaus jenem Bild ähnlich, welches Leibnitz in seinen Monaden beschrieben hat. Jede enthält den gesammten Kosmos. Nur die Unzerstörbarkeit der Monaden, die er annnimmt, hat in dem hier Entwickelten keinen Platz. Der Kosmos wäre zu verstehen als eine gigantische Zeit- gleichheit,die sowohl als Punkt wie als unendlicher Raum im Subjekt wiedergespiegelt wird und zugleich auch eins mit ihm ist. Die Unterscheidung der Welt in Subjekt und Objekt ist unter dem praktischen Gesichtspunkt einfach: Subjekt ist das Innere des Selbst und Objekt die äussere Welt. Die Aufnahme äusserer Reize führt zur Beeinflussung des Subjekts, und die Betrachtung zu sich selbst macht Teile des Subjekts zum Objekt. Hier beginnen die Geflechte, die etwa mit Fichte zur Konfusion der Philosophie führten. Nur das der Tat Zugängliche im Objekt lässt sich vorübergehend exakt defineren. Der Schlosser, der den Metallblock bearbeitet bis schliesslich eine Welle oder ein anderes Werkstück fertig gestellt ist, kann die Unterscheidung der Welt bündig vollziehen, aber vollständig nur im Produktionsprozess. Die nicht der Produktion integrierten Elemente, sei es ein Teil der Umwelt oder der Sternenhimnel, nehmen eine andere Stellung unter den Objekten ein. Scheinbar ist das Subjekt hier nur betrachtend. Die Aussagen über diese Objekte sind ungenauer. Die Simulation von Abläufen, und die aus der Grundlagenfoschung gewonnenen Einsichten fügen wie ein Puzzle Bilder der Objekt zusammen, die eine ähnliche Stellung haben wie die produzierten Dinge. Die Präzision, mit der Raumsonden den Saturn erreichten z.b. oder die Atombomben zündeten, ist der Produktion am Material sehr nahe, was ihre Rolle als Objekte betrifft. Es ist hier ein Übergang zu den nur betrachteten Objekten sichtbar, die aber auch produziert werden. Produktion ist immer Wechsel- wirkung. Deshalb gibt eine, wenn auch fast unendlich kleine Produktion an den kosmischen Objekten durch den Betrachter, auch sie verändern sich durch das Subjekt. Praktische Auswirkungen hat das für diese Objekte nicht, zunächst nicht, wenn man die Möglichkeit der Besiedlung anderer Planeten bedenkt. Obwohl man sagen kann, dass die Objekte auch das Subjekt beeinflussen, ist doch die Existenz des Objekts abhängig von seiner Rekonstruktion im Subjekt. Deshalb ist die Unterscheidung in innere und äussere Objekte problematisch. Das gleiche gilt für den Vorrang des Objekts, der manchem als gesichert gilt. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die idealistische Position zugleich zutreffend und falsch ist. Der Vorrang ist je nach Perspektive ent- schieden: Subjekt und Objekt entstehen gleichzeitig. Manche Ansätze weisen auf eine Gleichrangigkeit von Subjekt und Objekt hin, der kritisch pessimistische Typ sieht einen Vorrang des Objekts, der naive Typ der Vorgeschichte ist sich selbst Mittelpunkt. Letzteres ist nicht bewiesen, aber in der Gestalt des Pharaos doch fast erreicht. Diese Unter- schiedlichkeit der Positionen ist naheliegend. Jedes Menschenleben erfährt alle Möglichkeiten. In der Blüte der Jugend und des Erfolgs ist das Subjekt in allem vorrangig, in Krankheiten fühlt es sich ohnmächtig und bei Unfällen von Objekten beherrscht. Und doch sind historische Erfolge und Irrtümer derart stark im Bewusstsein mit dem Erleben verschmolzen, dass auch völlige Fehleinschätzungen entstehen. Unnötigerweise werden das Alter und die mutmasslich letzte Zeitstrecke des Lebens als Schwäche des Ichs erfahren. Der Augenblick des Erlebens ist aber immer der gleiche, ob man 20 oder 90 Jahre alt ist. Selbst die Erwartung besonderer Schwäche ist irreal, wie viele sterben ohne es zu bemerken. Er wusste, dass die Aufgaben der Philosophie,- damit war nicht der staatlich genährte Apparat gemeint,- wesentlich über diese bescheidenen defensiven Ziele hinaus gingen. Es gibt keinen einzigen Erfolg, den die Menschheit seit ihrem Abstieg von den Bäumen errungen hatte, der nicht durch artistisch gründliches Denken ermöglicht worden wäre. So würde es auch bleiben, dachte er, ob man die etwas verfahrenen Strukturen der Gesellschaften oder die Computer- technik dabei im Auge hatte. Paradoxerweise haben sich die Schwerpunkte umgekehrt. Schon für Augustus war die Entvölkerung Roms ein Problem, heute rangiert das gleiche vor allen andern. Es geht um nichts anderes als die Frage, ob man in eine dumme Vorstufe zurückfällt oder den angel- sächsischen Weg des Erfolgs weltweit voran bringt. Ein Modell für den Denkprozess und die werktätige Produktion kann von festen und von bewegten Elementen ausgehen. Normalerweise geht man von Begriffen aus und konsequenter- weise wird deshalb das Beständige im Leben mit ihm selbst verwechselt. Bewegtes kommt dem Leben aber näher. Man findet also vorläufige Bilder, vergleichbar den Sandkörpern, die Kinder mit Förmchen ausdrücken. Nur ist es hier anders, die Forn wird nach der vorgefundenen Sandfigur dieser angeformt, dann in Sand gedrückt um einen ähnlichen Sandkörper zu erhalten, wie jener, der vorgefunden worden war. Aber sowohl die Ausgangsform als auch das Endprodukt verändern sich und sind in ständiger Bewegung. Weil diese unterschiedlich verlaufen, versucht man eine Angleichung, eine Simulation der vermuteten Bewegung. Um diesen Versuch dreht sich jedes Denken und Werken. In der Werkproduktion ist aber zu sehen, dass Simulation nicht vorrangig ist, sondern Funktion nach bestimmten Zielpunkten. Deshalb ist ein Schreinerwerkzeug wie die Säge etwas völlig anderes als der fertige Stuhl. Während aber diese Wandlung und Ersetzung von Synchronität beim Werken erwünscht ist, strebt die Erkenntnis simultane und synchrone Prozesse an. Aber weder der Ausgangspunkt des Denkens, also das Vorliegende und der Denkprozess, noch das Denkergebnis und das Werkprodukt sind simultane Vorgänge. Es ist eine weitere Leistung notwendig um den fehlenden Synchronismus zu ersetzen. Im Idealfall wird der beobachtete Prozess durch Denken in seinen nächsten Bewegungsstrecken simuliert und die Abläufe möglichst synchronisiert. Es gibt eine merkwürdige Parallele zwischen dem Modell synchronisierter Produktion und den Doppelspiralen der Chromosomen. In beiden Fällen drehen sich zwei parallel spiralig verlaufende Stränge als offene Doppelspiralen in die Länge und werden durch Brücken auf gleichen Abstand gehalten. Auch hier ist mit Grenzfunktionen zu rechnen. In der 4. Grenzfunktion treten fast alle Erscheinungen, besonders im Elementarbereich in Paaren auf. Hier ist ausnahmsweise die Frage, ob reale gedoppelte Funktionalität vorliegt und nicht nur ein Grenzeffekt, zu bejahen. Die theoretische Physik sieht in der Zeitstrecke von einem hypothetischen Anfang aus gesehen den Aufbau des Universums vom Kleinsten ins Nächstgrößere. Aus den Quarks werden die Kernbausteine aufgebnaut, aus diesen die Atome, dann von diesen aus- gehend die Moleküle und zuletzt die aus Molekülen auf- gebauten organischen Bestandteile, die wiederum die Organismen hervorbringen. Der Kunstgriff eine heisse Ursuppe für den Anfang zu setzen, ändert nichts am Grundschema, denn nicht diese Ursuppe erzeugt etwas, sondern die kleinsten "Teilchen" bauen die Nächst- größeren auf. das Ganze der Ursuppe ist durchaus passiv, kühlt sich ab, aber alle Schritte vom Kleinen ins Größere gleichen Wachstumsprozessen. Die Produktion geht sozusagen aufwärts. Das Problem der Naturgesetze kehrt in den Grenzfunktionen wieder. Wenn sie objektiv sind, bleiben sie als unlösbare Okultae, wie Schopenhauer sie nannte, im Raum stehen. Werden sie als subjektive Produktion verstanden, bleiben sie dem subjektiven Willen zugänglich, was nicht denkbar ist. Man müsste das Subjekt bis zu den Elementen und tiefer ausdehnen um zu einer Einflussmöglichkeit zu kommen. Anders ist es, wenn die Naturgesetze als Rudimente früherer kosmolgischer Stufen und Wesen verstanden werden, die in allen gegenwärtigen Dingen des Kosmos integriert sind und in ihnen weiterleben. Die Elemente als Lebewesen vestanden enthalten die erworbenen Regelmässigkeiten, und auf diesem Wege enthalten Pflanzen, Tiere und Menschen sie auch. Die Speicherung der erwachsenen Wesen in den Zellen führt zu einer enormen Datendichte. Die Cromosomen benötigen weitere Speicher, es sind prozessuale, sichtbar u.a. am Durchlauf des Fischestadiums beim menschlichen Embryo. Diesen Gedanken ins Kleinste und kosmologisch Älteste gedacht hätten die Quarcks ebenfalls die Wachstumspotenzen der höheren Teile, der Protonen in sich gespeichert. Wieder ist die Schwierigkeit da, sich ausreichende Fests- peicher vorzustellen. Möglicherweise ist der Anteil prozessualer Speicherung noch höher als auf der biologischen Stufe. Vielleicht gibt es für die Quarcks nur bewegte Speicher. Ihre Stellung als flüchtiger Übergang vom Vakuum zum Kernteilchen spricht dafür. Es gibt weitere Parallelen zwischen der Entwicklungs- geschichte der Protonen und Quarcks sowie der Zellen und Organellen. Sowohl die Organellen als auch die Quarcks haben ausgestorbene Typen und einige Überlebende. Es sind die Elektronen und Viren, während die schweren Quarcks und die in den Zellen vereinigten Organellen ausgestorben sind. Das Transzendenzproblem hat eine Lösungsmöglichkeit in der Physik und eine in der Metaphysik. Letztere ist entweder eine erweiterte Physik, Biologie, Chemie, Geschichte und Psychologie in einem als rationale Philosophie oder sie ist Geistesverwirrung wie in den theologisch getränkten Spekulationen der schwarzen wie der roten politischen Strömungen in der Philosophie. Während die rationale Philosophie ein Konstrukt des Ausserhalb braucht um objektive Strukturen zu beschreiben, setzten die Irrationalisten ihre religiösen oder sozialen Projektionen in ein Jenseits in ihre sogenannte Transzendenz. Die Hartnäckigkeit mit der sich irrationale und okkultistische Ansichten über das Subjekt halten, ist ein Fragezeichen für die Wissenschaften. Etwas Wesent- liches wird offensichtlich übersehen oder ausgeklammert, was das Ich betrifft. Das Ich wird als Einheit der Person empfunden. Da es steuernd eingreift in alle Lebensbereiche erscheint es vielen als Beherrscher der Welt. Die Wissenschaften verschiedenster Disziplinen erklären die Funktionen des subjektiven Handelns und lösen sie auf in teils deterministische Ursache-Wirkungsketten. Das Ich verschwindet in diesen aufgelösten Strukturen, dagegen wehrt sich der Mensch und wird anfällig für den Irrationalismus, der immerhin die fragwürdige Leistung verspricht, die Einheit der Person zu bestätigen. Was wird in den Wissen- schaften übersehen ? Zunächst die methodischen Fehlschlüsse. Eine bedingte Ursachen-Wirkungskette wird häufig als unaus- weichlich begründet, sodass die offensichtliche Entscheidungsfreiheit angegriffen wird. Mit recht wehrt sich das Freiheitsgefühl dagegen. Es ist zu bedenken, dass jede Handlungskette dertiministische Komponenten hat. Deshalb ist die Auffassung, es habe eine bevorzugte Kette erscheinen müssen, unhaltbar. Es wird hier die Perspektive des Werdens unterschlagen, oder wie der Volksmund sagt: " Wenn man aus dem Rathaus herausgeht ist man klüger als wenn man reingeht." Das Gewordene wird zum Werden-müssen uminterpretiert. Die Folge ist, dass Handlungsbeschränkungen injiziert werden, was wohl auch die geheime Hinterabsicht ist. Das erinnert an die Vorsehung und an Gottes Wille, die nur die Funktion haben, bestimmte Handlungsrichtungen zu initiieren. Zurück zum Ich, es ist ein erstaunlich stabiles und zugleich eher fliessendes System neuronaler Aktivitäten, die einen definitorischen aber nicht starren Kern haben, der sich im Leben mehrmals umbaut. Es ist nicht leicht, eine solche Struktur überhaupt als eine Einheit objektiv zu fassen. Aber es ist eine funktionale Einheit, die wesent- liche Steuerungen vornimmt. In diesem Sinne gibt es eine Seele, die jedoch nicht nur unbedingt körperlich ist, sondern wesentlich fragiler als ein einzelnes Organ. Die Liste der Beschädigungen, mit der eine Seele völlig umgedreht werden kann ist unausdenkbar lang. Störungen im limbischen System, in der neuronalen Chemie, psychische Traumata, bewusste Fehlhandlungem, Unfälle aller Art usw. können die Einheit der Person aufbrechen oder sie verändern. Eine weitere Quelle irrationaler Auffassungen wird damit genährt, dass sowohl der Volksmund als auch die Wissen- schaften das Ich als eine definierbare, auf dinglichen Elementen aufgebaute Struktur verstehen. Aber es erscheint dem Gefühl wie ein universaler Hauch, als Geist, der die Welt belebt. Hier versagen zur Zeit die Wissenschaften, da sie eine unlösbare Fragestellung offen lassen. Das Ausklammern des Ichs und des Bewusstseins in den Wissenschaften, die Freudianer ausgenommen, ist nicht nur psychologische Reaktion auf Kirche und Volk sondern eine Hilflosigkeit, die aus methodischen Beschränkungen folgt. Alle objektiven Prozzesse werden unter dem Aspekt ihrer dinglichen und definierbaren Elemente untersucht. Man stellt zwar Wandlungen in Rechnung, wird aber dem dynamischen Aspekt nicht gerecht. Die dinglichen Grössen sind möglicherweise zweitrangig. Ich denke an das Bild des Korallenriffs, dass nicht das Leben der Korallen sondern nur ihre Produkte zeigt. Wachstum ist eine bewegte Struktur, die nie anhält, solange sie lebt. Das Ich ist in den objektiven Bezügen eingeflochten und nicht einfach räumlich abzugrenzen. Die funktionalen Verflechtungen gehen in das Ichgefühl ein. Es scheint als Geist über den Wassern zu schweben. Man muss diese Geflechte erfassen um dem Gefühl gerecht zu werden. Allein dass ein solcher Ansatz nicht exstiert, von bestimmten soziologischen Ansätzen abgesehen, treibt den Irrationalisten zu Scharen Anhängerschaft zu. Die Kritik Schopenhauers an den Naturwissenschaften ist völlig aktuell. Nach wie vor wird unterhalb der Ebene der Organismen das Passive der Strukturen betont und für entscheidend gehalten. Die Zerlegung neuronaler Geflechte in einfache Elemente und Vorgänge ordnet diese unreflektiert der passiven Dingwelt zu. Das Subjekt versickert in dieser Prozedur. Eine Ahnung davon wurde auch in der Forderung der frühen Psychanalyse laut, man müsste der Analyse eine Synthese folgen lassen. Das war naiv, aber begreiflich. Die Folge aus den im Einzelnen erfolgreichen Theorien und Experimenten der positiven Wissenshaften ist die methodische Unfähigkeit Steuerungsgruppen zu erkennen. Marx war hierin eine Ausnahme. In der Kritik der Nationalökonomie hat er den Automatismus wirtschaftlicher Verflechtungen betont und damit das Phänomen der Steuerungsgruppen umschrieben: Der Kapitalist interessiert nicht als Person sondern nur als eine Funktion im gesellschaftlich ökonomischen Geflecht,- so Marx nahezu wörtlich. Hier wird das Element der Selbst- ständigkeit von Aggregaten auch oberhalb der Einzelwesen geahnt. Nietzsche hat eine weitere Schicht dieser Problematik aufgeklärt. Viele dieser Geflechte sind Wille zur Macht. Diese Ausdrucksweise war missverständlich, wie er selbst es auch gesehen hat. Vorbeugend der in späteren Generationen folgenden Missverständnisse sagte er: "Wille zur Macht, wie ich ihn verstehe". Der richtigen Interpretation dürfte ein Bild nahekommen, in dem funktionale Geflechte expansive und wachstumsähnliche Tendenzen haben. Damit sind nicht geistige Phänomene gemeint, die in die okkulte Irre führen würden. Vielmehr ist die Analogie zu Pilzgeflechten eher treffend. Steuerung wohin, Diese Frage stellt sich zwingend, ebenso wie jene, wozu der Wille sich aktiviert. Die offensichtliche Sinnlosigkeit von Lebensprozessen, gemessen an dem was man in früheren Epochen vom Weltlauf erwartete, hat wesentlich die Annahme gefördert, Wille und Ich seien eher als Schein- probleme denn als substanzielle zu betrachten. Aber der imputierte Zielkanon, den die Religionen wie selbst- verständlich behandeln, treibt seine unterbewussten Nach- blüten. Keinesfalls ist ein Wille ziellos, nur weil seine Zielrichtungen den Definitionen entschlüpfen. In der Frage der Vererbbarkeit von Fähigkeiten sind die methodischen Fehlschlüsse leicht zu illustrieren. Man erwartete in feudalen Zeiten die Vererbbarkeit z.B. einer mathematischen oder musikalischen Begabung. Die modernen Wissenschaften der bürgerlichen Epoche fanden immer eine sowohl als auch Antwort, ein fast statistisches Unentschieden. Die Zusammensetzung einer solchen Begabung kann durchaus sehr verschieden sein bei verschiedenen Individuen und zum gleichen Ergebnis führen. Erst mit dem Auffinden wirklich vererbbarer Elemente änderte sich das Bild. Aber selbst wenn solche Elemente nicht existieren würden oder nicht definierbar sind, ist dies nicht ein zwingendes Argument gegen Vererbbarkeit. Möglicherweise wird die Feinhet der Auflösung bei der Analyse der Lebewesen nicht erreicht um bündige Antworten zu finden. Dies umschreibt etwa das Dilemma bei der Untersuchung des Ichs. Es ist ebenfalls nicht weit genug auflösbar um es zu erkennen und dennoch nicht ohne Gewicht und Bedeutung. Das Messbare bestimmt nicht die Bedeutung sondern nur einzelne Parameter der menschlichen Produktion. Wenn sich der Ansatz bestätigen sollte, dass funktionale Geflechte wesentliche Entwicklungen steuern, dann wäre selbst ein Ich, welches sich in vielen ausserpersönlichen Funktionen erstreckt als Wille oder Steuerungszentrum möglich. Die Idee des intelligiblen Ichs Kants war zwingend, da sie diesen Zusammenhängen intuitiv nahe gekommen war. Er versuchte einmal die Dinge von aussen zu sehen. Eine Brücke wurde von Menschen gebaut, die wesentlich kleiner waren als ihr Bauwerk. Der Ameisenbau wurde von den wesentlich kleineren Ameisen erbaut. Der menschliche Körper wurde von den wesentlich kleineren Zellen und Chromosomen erzeugt. Umgekehrt war die Erzeugung von kleineren Teilen durch grössere Erzeuger selten. Man konnte natürlich sagen, dass die Sonne am Aufbau der Lebe- wesen mitwirkt. Aber sie erzeugt Lebewesen nicht so wie Menschen ihre Brücken. Dies zuende gedacht, so wären im Kleinsten, etwa den Kernbausteinen oder noch tiefer den Quarcks die Erzeuger der physikalischen Welt zu finden. Es gab aber zwei Haken dabei. Erstens sind die Chromosomen nicht das Wesen sondern der Prozess gehört dazu, der im Grunde den halben Kosmos umfasst. Zweitens sind die nicht- identifizierten Elemente in dieser Betrachtung unabschätzbar. Das Bild wird daher unzuverlässig, es könnte auch alles anders sein. Er ging noch einmal zurück zu den hypothetischen Ausgangs- punkten der kosmischen Geschichte. Er wußte, daß dies eine Spekulation war, der keine Wirklichkeit zugrunde liegen mußte. Der erste Ansatz beginnt mit einem hypothetischen Null- punkt, in welchem ein Nichts vorherrschend gewesen war, innerhalb dessen eine Urpunkt und eine Urlinienentstehung gedacht wird. Dieser Urpunkt bewegte sich auf einer Urlinie, die durch Teilung zu zwei Urlinien wurde. Die Urlinien begannen gekrümmte Bahnen, wovon einige zu Kreisen wurden, die exakt betrachtet offenen Spiralen glichen. Diese Kreisbahnen beeinflussten die Urlinien und verzerrten sie zu anderen Bahnformen. Jede zusammengehörende Gruppe von Linien und Kreisen wiederholte ihre Figuren im Prozess, der sich allmählich durch Dehnung der Bahnen beeinflusste. Dies zuende gedacht, führte zu Raum- und Zeitformen, deren Prozess in ihren bewegten Wiederholungen gespeichert war. Lange vor der Entstehung von Sedimenten als Speichern sind diese prozessualen Speicher entstanden. Von diesen Urfiguren ausgehend sind die Entstehung von Partikeln und Wellen ableitbar. Das Grundproblem liegt in der ersten Bewegung innerhalb eines als Nichts gedachten Vakuums. So sah es bereits Anaximander, den Nietzsche in dieser Weise interpretiert hat. Der zweite Ansatz geht aus von einer unausdenkbaren Dichte, die durch einen Urriß zu einer Art Vakuumzone oder Vakuumlinie geführt hat. Mit umgekehrten Vorzeichen könnte die dann folgende Entwicklung so verlaufen sein wie die in der ersten Hypothese von Urpunkt und Urlinie. Austausch von Stoffen als Grundform. Zwang zum komplexen Anfang. Notwendigkeit ein Aussen zu denken. Eintritt äusserer Kräfte in das Uruniversum, oder Willensakt. Das Grundproblem der Ursprungsfrage beruht auf einem Paradoxon. Die Produktion und das daraus entwickelte Weltbild sind erfolgreich wegen der richtigen Nachkonstruktion von Entwicklungsschritten in einer Zeitstrecke. Dies zwingt zu der Annahme einer Anfangszeit, die in einem bestimmbaren Punkt begann. Dabei ist es unwichtig ob dieser Punkt der letzte aller möglichen ist oder ein Durchgangsstadium zu einer noch früheren Schicht des kosmischen Geschehens. Aber diese Konstruktion führt zu einem dauernden Verweis in die Vergangenheit und schiebt die Frage des willkürlichen Aktes vor sich her. Also muss dieser Akt irgendwo zu finden sein, und irgendwo bedeutet, dass er überall ist. Entweder Schopenhauers Wille oder Einsteins Masse. Beide sind unent- behrlich und jedes für sich betrachtet unmöglich.. Zwei Gesichtspunkte lösen dieses Paradoxon zumindest teilweise auf. Die Grenzfunktionen zeigen eine ständige Wiederholung von bekannten Grundstrukturen wie Paarbildung, Zeitstrecke und Wiederkehr von lebensähnlichen Parametern. Der Strom von Ursachen und Wirkungen, der nichtidentische Momente integriert, ist wahrscheinlicher als Ursachenlinien. Das heißt das Ereignisreihen umkippen können, wenn sie in der Unschärfe von Grenzfunktionen verschwimmen. Dem folgend könnte ein Anfang in einer allgemeinen Zeit- gleichheit erkannt werden, der scheinbare Willensakte umfasst. Deshalb sind sowohl die Schopenhauersche als auch Einsteinsche Lösung kosmologischer Ursprungsfragen wahrscheinlich aber nicht exakt in einer Linie zutreffend. Der Erfolg der Linie beruht auf den Willensakten produktiver Synchronisationen. Beides ist darin enthalten, Freiheit und Determination. Dennoch ist es nicht dahin zu verstehen, daß menschliche Freiheit und Determinierung materieller Abläufe eine endgültige Verteilung dieser Gegenpole vertreten. Dies ergibt sich aus der Unschärfe der Ursachenströme von selbst. Zurück zum Uranfang: Ein homogener Kosmos bedarf zur Ent- stehung eines bewegten Anfangs eines außer ihm liegenden Impulses. Aber es ist hier eine logische Notwendigkeit, der keine Realität zwingend vorausgeht. Die lineare Produktion, die in einem solchen homogenen Kosmos anheben würde, findet wahrscheinlich nicht statt. Mögliche Verbindungen zwischen subjektiver und objektiver Perspektive: der zeitgleiche Augenblick als Verbindungspunkt setzt voraus die prinzipielle Einheit von Leib Seele bzw. Materie und Bewusstsein. Ansätze dazu die Inder und Leibnitz. Scheincharakter aller Objekte, d.h auch der Dimensionen. Der Augenblick als Nachhall des vorzeitlichen Augenblicks oder und der kosmischen Augenblick als Effekt des subjektiven Augenblicks. Eine frühe Erfahrung der Kinder ist das erste Bewusst- werden des Ichs. Es verbinden sich von diesem Moment an fast alle weiteren Erfahrungen mit dem Bewusstseins des Ichs in diesem Augenblick. Dies erscheint als Totale, die alles umgreift, weil alles nur durch diese Totale ins Bewusstsein tritt. Dennoch ist es ein Effekt, der nicht in letzter Konsequenz alles umfasst, denn man lebt auch ohne dieses Ichbewusstsein, man lebte vorher ohne es, und man lebt in den meisten Bereichen ohne es. Zum Beispiel die Steuerung der inneren Organe erfolgt sozusagen bewusstlos. Aber das Ichbewusstsein ist der Zugang zu diesen Erfahrungs- welten des Organismus nicht nur durch Objektivität der Vorstellung sondern durch Empfinden einer Zeitlosigkeit im Augenblick. Man spürt, dass jede Zeitstrecke eines Vergleichs bedarf. Die Frage stellt sich, ob es überhaupt andere Zeiterfahrungen gibt. Natürlich ist das Modell von Zeitstrecken überall wirksam, vor allem im täglichen Leben und der Produktion, was fast zusammenfällt. Nirgendwo deutlicher als in der Frage des Werdens und der Entstehung von qualitativ Neuem wird das Versagen logisch identifizierenden Denkens deutlicher. Man muss entweder davon ausgehen, dass alles was wird schon im Kleinsten angelegt ist oder dass das Neue von anderer Seite hinzu kommt, sei es ein Gott oder ein zweites Universum. Beide möglichen Antworten sind unhaltbar. Das Werden selbst bleibt unbegreifbar. Es ist das Nichtidentische, welches hier in den grundlegenden Fragen hervortritt, im Bild, es ist der Strom, der unter den mageren Gerüsten des Denkens sichtbar wird. Wenn es gelänge ein Modell für das Werden aus der Bewegung zu schaffen, käme man weiter. Jedenfalls ist das Denken in Objekten am Wachstumsbegriff am Ende. Ich stelle mir zwei Systeme vor. Jedes besteht aus einem Körper, der in einem Vakuum ohne Einfluss fremder Kräfte um einem anderen kreist. Ein ähnliches zweites System befindet sich in der Nähe des ersten. Die beiden Systeme beeinflussen sich und verändern ihre Bahnen. Aber warum tun sie es ? Es muss eine weitere Bewegung dazu gedacht werden, die den Einfluss der Systeme aufeinander verursacht. Zum Beispiel könnte dies eine aus früherer Zeit erhaltene Drift sein, die ein stabiles Verhalten der Systeme zueinander verhindert. Vor allem die Stabilität in einer Zeitstrecke ist ein doppeltes Fragezeichen. In der Produktion, besonders der Mathematik wird völlige Gleichheit angestrebt. Es ist in den von uns beobachteten Prozessen ausserhalb der Werk- produktion aber umgekehrt. Es wird eine minimale Abweichung vom exakten Wiederholungsfall durchgesetzt. Man kann diese Abweichung aber auch als Unfall behandeln, wie dies die Darwinisten in der Mutation sehen. Die Entscheidung ist aber leicht zu treffen. Unfälle sind unerwünschte starke Abweichungen während die minimalen Abweichungen den Prozess selbst ausmachen. Die Drift der Galaxien auseinander ist ebenso zwingend für den kosmischen Prozess wie die Abweichungen organischer Strukturen vom idealen Wieder- holungsfall. Weder der heutige Kosmos noch der Mensch wären entstanden bei völliger exakter Wiederholung der Prozesse. Wäre es sinnvoll eine Maschine zu konstruieren, die ihre Gedächtnisspeicher in wiederkehrenden Bewegungen hat ? Aber er sah noch keine Möglichkeit, eine zu konstruieren. Ob er eine solche Konstruktion würde bauen können, wenn sie theoretisch konzipiert wäre, war eine weitere Ungewissheit. Der erste Schritt zu seiner Simulation bewegter Speicher ist eine Anordnung, in der bereits Energie und Materie vorhanden sind. Die erste Bewegung in dieser Anordnung ist eine sich drehende Scheibe aus einem Metall, die durch Zufuhr elektrischer Energie in Drehung gebracht wird. Für diesen Antrieb kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht: elektrodynamische, elektromagnetische Kräfte oder mechanische Schübe durch einen mechanischen Arm. Für diesen Ausgangspunkt ist ein elektromatorischer Synchron- antrieb gewählt, sodass die Scheibe eine bestimmte Drehzahl erreicht und hält. Die Energiezufuhr der Scheibe bleibt nur erhalten, wenn sie eine bestimmte mittlere Drehzahl hält. Wird sie langsamer schaltet die Energiezufuhr end- gültig ab, das System "stirbt". Ebenso ergeht es ihr wenn sie zu schnnel läuft. Über einen Regelmechanismus wird die Drehzahl in einem mittleren Bereich gehalten. Zwei grundlegende Funktionen nehmen hier hier Anfang. 1. Die Selbsterhaltung einer mittleren Drehzahl, die der Regelmechanismus einhält. 2. Die ersten sozialen Verbindungen, die der Apparat knüpft. Diese Verbindungen durch Lichtsignale, die durch die Umdrehungszahl getaktet werden sind von dem Erhalt der Drehzahl abhängig. Wenn die Drehzahl absinkt werden die Lichtsignale kräftiger, dass heisst ihre Reichweite erhöht sich, sodass weiter weg liegende ähnliche Apparate erreicht werden. Diese ähnlichen Apparate nehmen die Lichtsignale auf und steigern die Energiezufuhr des ersten Apparats, sodass die Umdrehungszahl steigt. Die ansteigende Umdrehungszahl senkt die Stärke der Lichtsignale, sodaß die weiter weg liegenden Apparate keine ausreichenden Signale mehr erhalten. Diese anderen Apparate benötigen aber die Zufuhr der Lichtsignale zur Steuerung ihrer eigenen Energiezufuhr, dass heisst sie drohen abzusterben, wenn sie keine Signale erhalten. Es entstehen daher chaotisch schwankende Drehzahlen, die über die Regelmechanismen in einem mitleren Bereich gehalten werden. Diese ersten miteinander konkurrierenden Apparate haben in ihren oszillierenden Regelungen und Bewegungen die lebens- erhaltenden Speicher als bewegte Speicher bekommen. Stellen wir uns vor es stehen hndertausende solcher Apparate zur Verfügung, und jede weitere Verbindung über Lichtsignale würde den Regelmechanismus stabilisieren. Der Urapparat versucht deshalb viele Verbindungen zu schaffen. Das heisst umgekehrt, wenn er diese Verbindungen nicht knüpft, geht die Drehzahl zu weit abwärts oder zu weit hoch. Dazu bedarf er eines Mechanismusses, der verhindert das das Wachstum der Verschaltungen zu einer unkontrollierbaren Anhebung der Energiezufuhr führt. Dies könnte durch eine ständige Abschwächung der im Apparat zur Bewegung ausgenutzten Energie bewirkt werden. Der Verbindungen des Urapparats müssen zu einem Wachstum der Verbindungsnetze führen um nicht den Apparat absterben zu lassen. Zugleich muss ein ähnlich wirkender Mechanismus in jedem Apparat eingebaut sein, damit auch diese ein Interesse am Anknüpfen weiterer Signal- verbindungen haben. Das Wachstum würde allerdings unkontroll- ierbar, wenn nicht ein Absterbensmechanismus einen Teil der Apparate wieder aus dem Verbindungsnetz herausnehmen würde. Dies wiederum erfordert eine ständige Neuproduktion von Apparaten und Verbindungen. Es entstehen dann Schwankungen in der Zahl der Verbindungen. Der Urapparat ist nun von den anderen Apparaten abhängig. Er benötigt die Energiefreischaltung durch möglichst viele Apparate, muß aber die Energiezufuhr herunterregeln um nicht an zu hoher Drehzahl abzusterben. Der Regelmechanismus der die Menge der im Apparat verwerteten Energie ausfiltert, dass heisst der die Proportionen zwischen verwerteter und unverwerteter Energie bestimmt, muß so regeln, dass er die Schwankungen in der Population der Verbindungen ausgleicht. Damit der Apparat aber nicht umgekehrt sich im Schrumpfen der Population stabilisiert, muß seine Regelung durch eine ständige Verschlechterung der ausnutzbaren Energie begrenzt werden. Er muss Energie mehr und mehr vergeuden. Im Gegensatz zur digitalen Steuerung ist hier der Lebensprozess der Systeme von Schwankungen der Bewegungen abhängig, die nicht zu einem linear erreichbaren Zielzustand führen. Der analoge Umweg über oszillierende Systeme ist hier als Lebensmodell definiert. Eine digitale Errechnung der Verbindungen und Abläufe liesse es im Zeitraum von Nanosekunden absterben. Eine weitere Grenze der Erkennbarkeit von Leben und Werden liegt in den Evolutionsmechanismen. Beherrschung und Verwertung anderer Existenzen ist ein Grundprinzip. Die Aufzucht fremder Lebenssysteme ist beinah widernatürlich. Nicht Artenvermehrung sondern Artenvernichtung ist in der Evolution nützlich. Dem entsprechend ist die Erkenntnis von ihrer Anlage her ungeeignet Leben zu erkennen. Im Gegenteil ist die Abgrenzung auf allen Ebenen sinnvoll und notwendig. Man betrachtet das Tier und die Pflanze als Nahrungsmittel. Ich denke jedes Tier verfährt ebenso auch ohne in menschlicher Weise zu denken. Die Tätigkeit schaltet bewusst Lebensparameter aus. Statt Wachstum Messgrössen, statt Lebensräume Fläche, Linie und Punkt. Abgesehen von der Frage ob seine Maschine technisch realisierbar sei, stand eine entscheidende Frage ungelöst im Raum: Wie kann der Wechsel von Aussensteuerung zu einer von innen her kommenden Steuerung erfolgen. Denn das ist der springende Punkt. Zur Illustration: Eine Maschine arbeitet innerhalb genau definierter Bedingungen und erzeugt definierte Produkte. Alles an ihr ist von aussen vorgegeben und definiert. Ein Tier steuert sich nach einem nicht von aussen vollständig erfassbaren Strom. Dessen Elemente sind in der Evoltion gebildet worden und entziehen sich der Definitionen. Es lassen sich Grundmechanismen erkennen, aber das Zentrum bleibt im Dunkeln. Nicht einmal die Frage wann in der kosmischen Geschichte diese Selbststeuerung begann ist bündig zu beantworten. Der Lebensprozess bleibt weitgehend verborgen. Die Maschine, die zunächst Speicherung in Prozesen, später auch Leben simulieren soll, würde also beim Übergang zur Selbststeuerung nichtdefinierbare Prozesse durchführen. Die Steuerungssignale würden von aussen unentschlüsselbar wie die innerhalb der Gehirne, grobe Vorgänge wie Energiezufuhr u.a. ausgenommen. Sein Sorgenkind die Kunst. Ein interessantes Schauspiel diese Entkunstung der Kunst, die innen geschieht und den Produkten oft nicht anzumerken ist. Friedrich schrieb 1771 über Voltaire:: Welch Feuer, welcher Reiz steht dir noch zu Gebote ! Dein Abendhimmel tut's zuvor dem Morgenrote. Wenn unsern Lebensbach das Alter übereist, Entschwinden Munterkeit und Anmut uns und Geist, Doch deine Stimme hat an Wohllaut nichts verloren, Als Greis bist Jüngling du, zum Schimpf und Leid der Toren. In der Voltaire Biografie von Strauss fand er eine schöne Stelle:...von seinen Schriften bezog er in dieser späteren Zeit nichts mehr, sondern pflegte sie, wenn es Schauspiele waren, an Schauspieler und Schauspielerinnen, andere an Buchhändler oder bedürftige junge Schriftsteller zu verschenken. "Meine Hauptbeschäftigung ist, Unwissenheit und Vorurteile in den Gegenden zu bekämpfen, zu deren Beherrscher mich der Zufall der Geburt gemacht hat, die Geister aufzuklären, die Sitten zu verbessern und die Menschen so glücklich zu machen, als es die menschliche Natur und die zur Verfügung stehenden Mittel es gestatten." Friedrich an Voltaire 1770 Die größte Nuss, die zu knacken und die die ewige Quelle pessimistischer Weltanschauungen war, hatte er geknackt, so sah er es: Die immerwährende Unordnung des Kosmos, das Einbrechen unlogischer chaotischer Kräfte in mühsam geordnete Strukturen, war in seinen Augen das Lebensprinzip selbst. Hatte man denn nicht gesehen, dass jede logische Welt sofort zu ihrem Ende kommt ? Gewiß waren die Computer eine Quelle analogisch zu verstehender Einsichten. Der Computer spult seine logischen Operation ab, egal wie komplex sie sind. Dabei macht er fast keine Fehler und die, die er macht können in der Wiederholung korrigiert werden. Aber der Computer hetzt bildlich gesagt in sein Ende. Wenn er die Operationen durchgeführt hat ist Schluß. Diese als Leben verstanden, so wäre das Ende der Operationen das Ende des Lebens,- die logische Welt ist kurzlebig. Das Leben produziert seine Fehler nicht zufällig sondern willentlich. Fehler sind das Leben selbst. Dies betrachtend ist es ein Glück, dass Geschichte unlogisch verläuft und die Fehler wiederholt werden. Die Geburt eines Kindes gibt die Chance Fehler erneut zu machen. Also sind Geburt und Tod, Logik, Unlogik, Ordnung und Chaos: Leben. Wittgensteins Selbst als eine Grenze der Welt ist ein Modell. Das Problem der Grenzfunktionen ist ihre Indifferenz gegenüber ja nein Entscheidungen. Der Grenzeffekt selbst wird damit in Frage gestellt. Das heisst, es gibt einen Ereignisstrom, der eine Grenzfunktion hervorbringt. In ihm sind die Aktivtäten des Subjekts enthalten, sodass Grenze als Produkt sichtbar wird. Die Produktion ermöglicht die Verschiebung von Grenzen, aber das Nichtidentische setzt sie scheinbar. Es ist das bekannte Bild, man kann hinaus schreiten, bleibt aber innerhalb von Begrenzungen. Jede Einsicht ist eine Verbindung zwischen einem Produkt und einem Modell von einem ausserhalb der Produktion gelegenen Ereignisstrom. Es tritt also immer die Produktion auf als ein ästhetischer Artefakt zusammen mit einem scheinbar ihr Entragenden, welches allerdings auch eine artifizielle Erscheinung ist im Gehirn. Dies gelingt durch Subtraktion von definierbaren Elementen aus dem Erlebten. Die Folge davon ist das Bild einer Ursachenlinie, die ins Vergangene hineinzu- reichen scheint. Das daraus abgeleitete Weltbild besteht aus sehr vielen solcher Ursachenlinien, die durch ihre Erfolge zu einer materiellen Gültigkeit gelangen, die den Charakter des Produkts nicht mehr aufzeigen. Es ist in diesen Konstruktionen praktisch die ganze Welt ausgeblendet bis auf diese Ursachenlinien, die erfolgreich im materiellen Bereich der Tätigkeit waren bzw. aus solchen abgeleitet wurden. Die Welt erstarrt hier scheinbar zu einem maschinellen Geflecht. Das Hervortreten oder Wachsen kann aus solchem Weltbild nicht begriffen werden. Konsequenterweise entstehen daher Aberglaube, Fatalismus und Determinismus. Die Antwort der Religionen ist eine Welterklärung, die von einem Superhand- werker ausgeht, die Erklärung der Mechanisten ist eine Trivialisierung und Reduzierung komplexer Strukturen auf vorgeblich einfache alte Strukturen und Zufälle. Religionen und Wisenschaften bringen zwangsläufig zwei komplementäre Weltbilder hervor, in denen Werden und Wachsen nicht begriffen sind, also "die Welt" nicht enthalten ist. Das Überschüssige in der biologischen Reproduktion wird nach gängigen Vorstellungen als eine notwendige Folge selektiver Naturprozesse angesehen. Die nicht völlig exakt ablaufenden motorischen Aktivitäten und die Oszillationen organischer Vorgänge gelten als Anpassungsfolgen, als Mängel im Lebensprozess, die unvermeidbar sind. Diese Sichtweise leitet sich her aus der Vorstellung von materiellen Dingen, deren Entwicklung und Wandlung den Lebensprozess ausmachen. Wenn man die Perspektive dahingehend verändert, dass der Lebensprozess wesentlich sich in seinen Bewegungsgeflechten darstellt, und dass er die dinglichen Erscheinungen als Hilfswerkzeuge entwickelt, dann sind Oszillationen, Schwankungen und Überproduktionen in erster Linie substanzielle Lebensäusserungen, die nicht als Sekundär- folgen sondern als Motoren der Lebensvorgänge zu sehen sind. Wenn man die Frage stellt, welche Elemente des Lebens bei einem Organismus entfernt werden können ohne dass das Lebewesen stirbt, dann gibt das ein interessantes Ergebnis. Ein Mensch kann von seinem materiellen Bestand einiges verlieren, etwa ein Bein durch Amputation. Aber er kann keine wesentlichen Bestandteile seiner komplexen Bewegungs- strukturen entbehren. Weder die Herzfrequenz, noch die Frequenzen neuronaler Impulse sind entbehrlich. Beinahe jeder Eingriff in die Bewegungsstrukturen ist tötlich. Gesetzt, die kosmischen Strukturen, angefangen bei den Kernbausteinen bis zu den Sternen und organischen Lebewesen wären Gebilde komplexer Bewegungsstrukturen, die als Hilfsmittel dingliche, relativ ruhende Körper und Bauteile hervorbringen. Diese dinglichen Strukturen wären in dieser Sichtweise nur der Bruchteil dessen was ein Wesen ausmacht. Die Frage der Entstehung dieser Wesen verlangt neue Ansätze und Modelle. Angenommen bereits die ersten gekrümmten Bahnen sind nicht Folge der Einwirkung irgend- welcher Naturgesetze auf dingliche Körper sondern Wesen, die dingliche Körper hervorbringen und diese als Speicher und Abstützung der Bewegungen benötigen. In der frühesten Zeit der kosmischen Entwicklung entstanden Wesen, die sehr einfach waren, und deren Leben darin bestanden haben könnte ihre Bewegungsstrukturen zu erhalten und sie entweder an andere weiterzugeben oder sie in höhere Bewegungsstrukturen einzuschleusen oder sie zu reproduzieren. Diese ersten Linienwesen wuchsen heran zu einer nächsthöheren Struktur, vielleicht ineinander verschränkte Kreise, Spiralen usw. Jede dieser Wachstums- stufen brachte eigene dingliche Repräsentanzen hervor. Dieses Bild macht auch erklärlich, warum die gängige Auffassung der Körper und Lebewesen unbeantwortete Fragen offen lässt. So die Frage der Naturgesetze und die Nicht- reproduzierbarkeit von Lebewesen aus nichtorganischen Materialien. Die Verschwendung und Ungenauigkeit in allen "natürlichen" Prozessen könnte Folge dessen sein, dass die Bewegungs- strukturen, also diese Bewegungswesen weitaus umfassender als ihre dinglichen Repräsentanzen sind. Wir sehen nur die beleuchteten Fenster in einer dunklen Stadt. Diese ist weitaus mehr als das zweifellos schöne Bild des Lichter- meeres der Stadt. Auch die Bewertung des Überschusses und der Ungenauigkeiten ändert sich. Wenn es gar nicht nur um den Erhalt des Körpers geht, wie wir ihn unter dem Primat der produzierbaren dinglichen Wiederholung sehen, ist die Einordnung der Teilprozesse in nützliche, notwendige usw. sinnlos. Für den handelnden Menschen ist es z.B. wichtig, dass seine werkende Hand präzise zugreift und ohne Umwege zum Ziel kommt. Ebenso für das Überleben des Körpers ist es wichtig präzise zu reagieren. Was aber wenn das Bewegungswesen eben alle Abweichungen auch braucht, für die verdeckten bewegten Strukturen ? Vitalebene und Latenzebene. Die Einordnung in lebende und tote Objekte fällt nicht zusammen mit den Begriffen Vital- und Latenzebene. Ausgehend vom heute allgemein akzeptierten Bild des Kosmos sind organische Wesen und ähnlich funktionierende hypothetische Wesen im Weltraum lebende, alles andere nichtlebende Objekte. Weil aber Lebensparameter bereits auf der Ebene der subatmaren Teile aufzutreten scheinen, könnte man eine andere Unterteilung verwenden. Die subatomare und atmare bis hinauf zu den Molekülen wären Vitalebenen. Dann oberhalb der Moleküle die Latenzebene und darauf aufbauend die Vitalebene der Organismen. Im kosmischen Mastab ginge es weiter mit einer Latenzebene, der sich ab der Grössenordnung von Sonnen wieder eine Vitalebene anschliesst. Die Idee eines Astralkörpers ist wie die von einer Seele erklärbar aus dem Modell bewegter Speicher. Aber diese Interpretation geht nicht von zwei getrennten Bereichen und nicht von einem Leib Seele Dualismus aus. Vielmehr sind die Organismen bewegte Wesen, deren Körper die substanzielle Abstützung bildet. Weder dieser Körper noch die mit ihm produzierten Energien und bewegten Strukturen sind trennbar. Das Zentrum liegt in einem System von ständig aktiven Bewegungsstrukturen einschliesslich der körperlichen Systeme. Beide sind eines. Unter diesem erweiterten Blickwinkel eines Lebewesens werden allerdings einge Phänomene klärbar. So der Umstand, dass körperliches Wohlergehen und Erfolg nicht umfassend das Wesen befriedigen. Die Begungstrukturen verlangen zusätzliche Gegebenheiten. Umkontrolliertes Handeln, spielerisches oder chaotisches Agieren gehören ebenfalls zum Leben. Interessanterweise gehen Tiere zugrunde, die nur unter dem Gesichtspunkt eines körperlichen Wohlergehens leben. Dieses Absterben aufgrund unbefriedigter und unvollständiger Bewegungssysteme erfolgt am lebenden Wesen oder in Gestalt von Unfruchtbarkeit. Ein ursprünglicher Durchgang lebender Impulse muss angenommen werden, ausgehend von den subatomaren Ebenen zu den organischen. Das heisst die Latenzebene ist nicht undurchlässig oder sie ist erst spät entstanden. Die atomaren Bausteine haben eine extreme Lebensdauer. Daran gemessen sind Sterne kurzlebig. Die organischen Strukturen sind gemessen an kosmischen Gebilden äusserst kurzlebig. Daraus folgt, dass die Latenzebene ein Effekt ist, der aus den grossen Unterschieden der Lebenssdauer der Objekt zu erklären ist. Die nichtorganischen Ansammlungen von Elementen erscheinen passiv, weil sie durch ihre Lebens- dauer bedingt sich fast gar nicht verändern. Sie können zum Material organischer Prozesse werden, weil sie lang- fristig stabil sind. Dieses Bild verlängert und zuende gedacht, so könnten in der Zukunft hochkomplexe Wesen entstehen, die sich auf den organischen aufbauen. Die organische Basis wäre dann eine Latenzebene. Daraus ergäbe sich eine äusserst geringe Lebens- dauer dieser hochkomplexen Wesen, gemessen an der der Organismen. Wenn symbiotische Wesen eine bedeutende Rolle spielen sollten, ist es nicht zwingend, dass sie auch bemerkt werden. Das Ich mit seinen glättenden, die Dinge sich zurecht setzenden Funktionen kann diese symbiotischen, fremden Einflüsse als selbst verursacht deklarieren, ohne dass es jemand bemerken würde. Das Zurücknehmen urwüchsiger Triebe ist äusserst gefährlich. Nach der Überlieferung hat Babylon alles verloren, weil seine Bewohner sich nicht gegen die Eindringlinge wehren wollten. Sowohl die Unfruchtbarkeit, wie der aus Triebschwäche entstehende Pazifismus kommen zum grossen Teil aus der Zivilisierung innerhalb der Hochkulturen. Das hoch- qualifizierte Fühlen und Denken verlangt seinen Preis. Auf der hormonellen biologischen Ebenen ist eine Abstumpfung gegenüber fremden Hormonen Bedingung für enge Teamarbeit und hohe Bevölkerungsdichte. Die Fortschritte im sozialen Bau bis hin zum Vielvölkerstaat etwa des Römischen Reiches, des Habsburgerreiches, der UdSSR und den USA sind durch Verzehr aufgesparter Resourcen der Frühzeit der Horden ermöglicht worden. Die zunehmende Distanzierung von triebhaften Verhaltensmustern, Bedingung der Staatenbildung, hat nicht nur die Gefährlichkeit der Urtriebe gemildert sondern auch deren soziale, sozusagen warme "humane" Komponente geschwächt. Das Bewusstsein steht vor der Aufgabe diese Entwicklungen zu steuern und teils umzulenken. Die Notwendigkeiten des Denkens sind eine Sache, die Wirklichkeit eine andere. Denn jedes bewusste Handeln funktioniert mit Vorstellungen von Ursachenlinien und Ursachennetzen, die aus Linien gebildet werden. Bereits die Neuronen arbeiten anders. Sie feuern Impulse und senden tausende von Erinnerungsmolekülen los. Es sind immer Ursachenströme, die sich teils gegenseitig bestärken in ihrer Richtung, teils neue Vektoren kombinieren, sich teils löschen, widersprechen, interferieren usw. Dabei sind nicht nur die von uns bewusst erkannten Linien von Bedeutung sondern viele uns nicht erkennbare Ursachen- ströme, die nicht aufgedeckte Folgen haben. Keine Zell- teilung erfolgt im Sinne unseres Bewusstseins bewusst. Deren Bedeutung ist fundamentaler als jeder Gedanke es sein kann. Es ist eine Art magisches, weiterlebendes vorzeit- liches Denken, wenn diese bewusst hwerausgefilterten Linien und Strukturen in einem Gesammtbild zur Wirklich- keit gefasst- besser erdichtet werden. Dass es nicht besser geht ist eine, die Wirklichkeit aber eine andere Sache. Dies zu erinnern ist eine Bedingung zur Vermeidung von Budenangst und Beziehungswahn. Die Welt ist unendlich offener, freier, lebendiger als jedes "Weltbild" darlegt. Eine wiederum andere Sache ist die Notwendigkeit rational und logisch denken zu können. Das logische Gerüst der Welt beschützt unter anderem vor den Projektionen, die in der Vergangenheit und noch heute zu allerlei Geisterglauben führen. Ein weiterer Versuch einen Anfang von Lebensprozessen zu finden, ging aus von einem Universum, welches aus einer sich ausdehnenden Kugel freier Energie bestand. Wann und unter welchen Bedingungen entstand die erste Struktur ? Eine einfache Spaltung brächte eine Trennfläche hervor. Asymetrie in dieser Fläche könnte zu Drehimpulsen, Spiralen und zuletzt gekrümmten Bahnen führen. Der nächste Schritt wären linienähnliche Ströme. Aber zuglech dachte er daran, dass eine Gleichzeitigkeit keine Linie hervorbringen würde. Das Aufreten des Theismus könnte durch einen logischen Denk- fehler begünstigt worden sein. Menschliche Produktion ist ein Arbeiten von oben an niederem sogenannt toten Material. Der Kosmos wird im Theismus ebenfalls von oben erschaffen. Aber in natürlichen Prozessen ist es umgekehrt. Die Zellen bauen von unten nach oben. Die Einzeller erschufen Mehr- zeller und diese die höheren Lebewesen. Es ist eine Projektion, die hier mit einem logischen, aber falschen Gedanken zusammen gebracht wird. Projektionen sind aller- dings weitgehend unentbehrlich. Die umgebende sogenannte Realität ist eine Projektion, die so gut funktioniert, dass sie als solche unbemerkt bleibt. Man braucht sie um handeln zu können. Die Hand, die das Werkzeug ergreift, wird vom Bewusstsein gelenkt, dass dieses Werkzeug wirklich da im Raum aussen vorhanden ist. Problematisch werden die Projektionen, die Organismen betreffen. Diese lassen sich mit den projezierten Strukturen nicht deckungsgleich machen. Das lineare Gitter erfasst die Aktionsströme nicht, die ein Lebewesen sind. Man erwischt oft nur Nebenströme, während die zentralen nicht erfasst werden. Dieses Problem erstreckt sich auch in die anorganischen Bereiche. Auch die Materie und der Kosmos haben unbekannte Aktionsströme. Der Energie- begriff ist eine Hilflosigkeit des Denkens gegenüber dynamischen Strukturen. Der Bedeutung materieller Strukturen steht die qualitative Unbedeutenheit der Grundenergieformen zur Seite. Beides sind Fehler aus dem Augenschein. Die Bewegungen sind, wären sie Speicher in Bewegung, wesentlich differenzierter als die Elemente und subatomaren Bausteine. Bezeichnend dafür ist, dass die Eingriffe in Lebewesen aber auch andere Strukturen reparable Schäden hinterlassen, während der Ausfall von Bewegungssequenzen vernichtend ist. Dies gilt unbedingt für Organismen, könnte aber vermutlich auch in anderen Strukturen gefunden werden. Bewegte Speicher basieren auf Veränderungen kleinerer Strukturen, die selbst wieder mit Bewegungen noch kleinerer Strukturen aufgebaut werden. Feste Speicher aus menschlicher technischer Produktion basieren ebenfalls auf Bewegungen kleinerer Strukturen, haben aber hinsichtlich der Information eine Beschaffenheit, die nicht durch Bewegungen noch kleinerer Strukturen bestimmt wird. Die kleinsten Strukturen werden nur in einer Eigenschaft als wiederholbare definierbare Ereignisse genutzt. Ihre Prozesse sollen nicht aufbauen und variieren sondern sich stabil verhalten und wiederholen. Es ist daher gleichgültig ob die Information in einem altmodischen mechanischen Schalter, einer magnetischen Struktur oder in einem modernen Dimm Modul gespreichert wird. Bewegte Speicher sind nur scheinbar vom Prozess abtrennbar. Es ist ein logischer Kunstgriff Wesen und Speicher zu trennen um ihn vestehen zu können. Der Prozess ist Bewegung, die sich in Wechselwirkungen mit Elementen in relativen Ruhelagen ereignet. Das Subjekt eines Lebensprozesses ist nicht fest sondern wandernd. Im Vermehrungsprozess liegt es schwerpunktmäßig in anderen Körperregionen als im Zweikampf. In den atomaren Elementen aber auch in manchen kosmischen Gebilden ist es nicht zu lokalisieren. Friedrich der Grosse hatte die Grundfragen der Philosophie mit fast indischen Antworten versehen. Der Kosmos kann nur intelligent sein ohne für den Menschen sich zu interessieren, und er ist schon seit unausdenkbaren Zeiten gewesen. Damit sind die Fesseln des Aberglaubens gesprengt. Übrig bleibt die Erfahrung der menschlichen Begrenztheit. Keineswegs kann eine Entscheidung zwischen einem kosmischen Bewusstsein und einem kosmischen Chaos sinnvoll sein. Die Begriffe sind zu klein und zu eng angelegt. Es ist das Nichtidentische, welches zunimmt je mehr man hinaus geht. Einigermassen definierbar sind nur Produkte. Der Begriff eines kosmischen Bewusstseins und einer kosmischen Intelligenz wird weiter das Denken beschäftigen. Die Frage des handelnden Subjekts ist bei jeder möglichen Antwort umgangen. Das Subjekt ist zu einheitlichen Handlungen fähig. Dies gilt für Tiere, vielleicht auch für Protonen, Quarks und Sonnen. Aber für den Kosmos als Ganzes schliesst der Begriff Subjekt sich aus den Definitionen der Handlung aus. Es gibt unzählbare Subjekte auf allen denkbaren Ebenen, aber ihre Verbindung zu grösseren Ein- heiten ist selten. Sollte der Kosmos ein Wachstumsprozess sein, der dem des Wachstums irdischer Lebewesen entspricht, so wären Lösungen für einige Grundfragen gefunden. Es gäbe demnach viele kleinste Subjekte, die nächsthöhere aufbauen, aber nicht alle bauen höhere auf, und nächst- höhere würden entsprechend noch seltener entstehen. Wir haben Einzeller, neben Vielzellern, Quarks neben Protonen. Das heisst, einfache Stufen werden nicht vollständig in höhere umgewandelt, und alle Stufen existieren neben- einander. Es bedarf in diesem Modell weder eines Universalchaos noch eines kosmischen Bewusstseins. Offen bleibt aber, welche nicht erkennbaren Kombinationen möglich sind. Die nichtidentischen Elemente im Bewegungs- strom könnten durchaus andere Wesen konstruieren. Nur wären diese für uns ebenso fern und belanglos wie eventuell existierende andere Universen. Man sieht am Subjektbegriff die Verflechtung in einem sozialen Gebilde, anders wäre Handlung nicht möglich, der Kern jeden Subjekts. Dort wo solche Handlungen nicht möglich sind gibt es nur relative Zentren. Diese Wiederkehr menschlicher Parameter zeigt die Grenz- funktionen, die nicht abgeschüttelt werden können. Die daraus resultierende Unschärfe ist existentiell. Alle philosophischen Fragen drehen sich um die Beherrschung des Vakuums. Immer ist es vergleichbar einer Projektions- leinwand und leeren Bühne. Man kann ihm standhalten oder sich in einer Metamorphose zu einem Bild vom Vakuum angleichen. Es ist die Frage ob man nach aussen kämpft oder nach innen wie die Buddhisten. Psychologisch ist es eine Frage der Selbstbeherrschung. Es gibt zwei verschiedene Mechanismen. Der eine ist frühe Dressur und Verdrängung, der andere ist bewusste Bändigung. Nur die letztere Form erlaubt Freiheit. In dem Buch: "Die Stadt in der Wüste" sagt d`Exupery sinngemäss:" Es sind auch andere Gesetze und andere Verfassungen möglich als diese. Aber diese wollte ich, und eine muss man wollen. " Dies gilt universell für die Richtung jeder Entwicklung. Auch wenn es keine dauerhaften Ziele gibt, so sind doch Richtungen und Einheit des Tuns mit dem Wollen notwendig. Ein Irrweg ist besser als das Vibrieren zwischen verschiedenen Richtungen. Jedes Lebewesen verfolgt eine Richtung, korrigiert seinen Weg und erschafft sich eine neue Richtung. Anders ausgedrückt, könnte man von einem Bedürfnis nach Überschreiten sprechen. Das Trans- zendenzproblem der Philosophie hat darin seine Wurzel. Man sieht immer nur Geist, weil das Bewusstsein sich überall reflektiert findet. Deshalb ist die Rede vom kosmischen Bewusstsein richtig und dennoch verkehrt. Die Grenz- funktionen lassen eine sichere Entscheidung zu dieser Frage nicht zu. Wenn aber diese kosmische Intelligenz überall ist und nicht den Einzelnen persönlich erreicht, so ist es nur ein Wort, welches auch entbehrt werden kann. Die Polarisierung zwischen Chaos und Intelligenz ist ein Schein- problem. Das Chaos ist noch weniger vorstellbar als die Intelligenz. Genau betrachtet ist Chaos eine auf links gewendete Intelligenz, ein Konstrukt welches durch Subtraktionen erzeugt wird. Das Verschwinden des Subjekts in einer objektiven Welt erscheint als eine Wiederholung des Verschwindens des Objekts im Idealismus. Während der Objektivismus bzw. Positivismus die reproduzierbaren Ereignisse, wie die Atombombe und die Raumfahrt sich als Beweise anrechnet, hat der Idealismus solche scheinbar nicht vorzuweisen. Eine einfache Frage zeigt aber den subjekiven, idealen Inhalt auch dieser Beweise. Würde denn ein Mensch jemals den Mond betreten haben ohne den Willenssatz einiger herausragender Persönlichkeiten, die sagten: "Ich will zum Mond !"? Es gibt keine physikalische, objektive Ursachenkette, keine deterministische Ereignisabfolge, nach welcher ein Mensch zum Mond gelangt wäre. Ohne Wille keine Welt. Mit der Entdeckung der funktional-sprachlichen Unter- scheidung Subjekt Objekt ist der Erfolgsweg der Wissenschaften und Technik möglicherweise begründet worden. Allerdings um den Preis einer neuen Verblendung, die den Charakter einer Religion erworben hat. Der Determinismus ist in seiner Auswirkung vergleichbar dem Vorsehungsglauben und dem alttestamentarischen Jehova. Die moderne Welt beherrscht ihre Objekte um sich ihnen auszuliefern. Besonders logelassene archaische Mechanismen feiern erneut Erfolge. Die Todesangst, im tierischen Leben von untergeordneter Bedeutung hat unter dem Determinismus sich zur Phobie ganzer Gesellschaften entwickelt. Man sieht sich als Objekt, da das Subjekt nicht nachzuweisen ist. Aber es gibt gar keine Objekte und Subjekte sondern nur operative Vorstellungen mit den bestimmten erfolgreichen Prozeduren der Produktion. Daher sind Erfolg und Ausgeliefertsein ein Zwillingsgespann in den verblendeten Köpfen. Der an ein höheres Wesen denkende Ingenieur am Zyklotron steht als Muster dafür. Man wird eines fernen Tages nach leibhaftigen ausserirdischen Dreiecken suchen, wenn der Positivismus und Nominalismus nicht in ihrer fetischbildenden Wirkung erkannt werden. Vorläufer neuer Begriffsfetische sind die Naturgesetze, der Urknall, kosmologische Konstanten usw. Die regelmässig wiederholbaren Ereignisse, die in der summarischen Betrachtung zu dem führen, was man Weltbild nennt, sind ausserhalb ihres Ereignisraumes gar nicht vorhanden. Es bleibt von den Naturgesetzen gar nichts übrig, wenn die konkreten Ereignisströme wegfallen würden. Es blieb auch vom demokritschen Atom nichts übrig, nachdem man die subatomaren Bausteine nachweisen konnte. Und doch besteht immer wieder die Gefahr neuer Fetischbildung. Schopenhauers Wille ist als Konstrukt für bestimmte Untersuchungen geeignet, aber für die Existenz eines irgendwie einheitlichen kosmischen Willens spricht soviel wie dagegen. Es ist auch keineswegs gleichgültig ob man solchen Pseudoanfängen und Urgründen nachhängt. Sie haben alle ihre speziellen psychologischen Wirkungen. Die Leib-Seele Trennung bei Schopenhauer, die Ursache-Wirkungs-Folge bei den Positivisten usw. sind gleichermassen verhängnisvoll. Man muss die Verfestigungen der Inhalte in Formeln und Begriffen als notwendige Werkzeuge des Lebens verstehen, aber nicht mehr. Ich nenne die Theorie, die eine generelle Streuung aller Begriffe und Sachverhalte umschreibt: Stromtheorie. Ausgangspunkt ist die Erfahrung, dass jede Definition einer Sache eine Restunschärfe in sich trägt, die bei immer präziserer Eingrenzung zum A=A, dem Satz der Identität führen würde. Aber die Eingrenzung einer Sache führt zu ihrer Entfernung von der wirklichen Entsprechung. Daher ist die zutreffende Definition einer Wahrscheinlich- keit nahe, die sich als ein Strom umschreiben läßt, welcher eine mehr oder minder gebündelte Zentralzone enthält, die in einer Vielzahl von Anwendungsfällen als Entsprechung behandelt werden kann. Das in der Definition ausgeschiedene Nichtidentische ist im Bild des Stroms in den peripheren Verwirbelungen zu sehen, die aber nicht nur passiv als eine Art Abfallprodukt zu verstehen sind sondern selbst wieder Verbindungen zu anderen Ereignisströmen haben. Wenn diese Elemente des Stroms als Teile mit Lebensparametern verstanden werden, so sind symbiotische Verbindungen der ausgeschiedenen Elemente möglich, die den Lebewesen nah oder fern verwandt sind. Auf die Grenzerfahrungen bezogen, bedeutet der Strom, dass die Unschärfe sowohl objektive wie auch subjektive Ursprünge hat. Die Grenzfunktionen erzeugen selbst wieder Stromeffekte, die sich wahrscheinlich mit anderen objektiven Effekten summieren. In Einzelfällen sind auch Kombinationen denkbar, die das definitorische Arrangement verbessern, obwohl ich dies mehr für eine theoretische Möglichkeit denn eine Realität halte. Gebündelte Lichtstrahlen streben mit der zunehmenden Entfernung von ihrer Quelle auseinander, der Lichtkegel vergrössert sich. Der Strom verhält sich ebenso. Das heisst, es ist eine ständige Leistung erforderlich, mit der dieser Verbreiterungseffekt ausgeglichen wird, damit in einer länger währenden Untersuchungskette eine definierbare Richtung, im Idealfall die Ursache-Wirkungslinie erreicht wird. Eine dieser Leistungen kann als das Einrichten von Querverbindungen beschrieben werden, mit denen die auseinander strebenden Strömungen verbunden werden. Die Stromtheorie kann als eine Weiterentwicklung dessen verstanden werden, was Adorno in seinen Spekulationen zum Nichtidentischen und Hinzutretenden dargelegt hat. Der Mann war nochmals auf die alte Diskussion Materialismus contra Idealismus gestoßen. Beide Theorien gehen von dem Gedanken eines Ursprünglichen aus. Beide können perfekt bewiesen werden, aber beide haben zwei Mängel, die alles in Frage stellen. Der erste ist der Glaube an eine Identität von Gegenstand und Gedanke, also der Satz der Identität, das a =a. Der zweite ist der Kausalitäts- gedanke und dessen Ableger der Determinismus. Beide Ansätze haben eigene Erfolge gehabt. Der Materialismus führte zur Atombombe, der Idealismus zur Fähigkeit sie zu erdenken und die Existanz der Zeitstrecke zu entheben, also den Todesgedanken zu entkräften. Alle philosophischen und wissenschaftlichen Theorien haben unter dem Gesichtswinkel der Stromtheorie gemeinsam, dass sie Modelle als Momentaufnahmen im Flusse sind und daraus abgeleitete Funktionsstrukturen darlegen. Das Fliessende verflüssigt im Wortsinn alle Begriffe und relativiert die Möglichkeit ursprünglicher Ansätze. Das gesammte Denken erfolgt in Modellen. Insofern ist die Frage materialistischer oder idealistischer Ansätze nicht entscheidbar. Beide werden offenbar benötigt, beide basieren auf der Annahme einer Kohärenz des Daseins und Kosmos. Es erscheint so, als ob die Materie des Universums aus einigen wenigen Ereignissen hervorgegangen sei, und es erscheint so, als ob eine Art Wille, Weltgeist oder etwas Ähnliches im Geschehen walten würde. Beide Grundannahmen, die materialistische wie auch die idealistische könnten trotz ihrer Erfolge völlig unzutreffende Vorausannahmen enthalten. Möglicherweise ist das Gegenteil wahr: Ein nicht unter Einheitsvorstellungen zu verstehendes Geschehen. Ein nichtkohärentes Gesammtes, welches nicht ein zusammenhängendes Universum ist. Streng auf die Stromtheorie angewandt ist auch ein ein- heitlicher Strom des Geschehens nicht vorhanden sondern nur partielle nichtidentische Strahlungsquellen, die einander nicht gleichen. Dementgegen ist das erfolgreiche Leben und Überleben an die Einheitsbegriffe und Kohärenzvorstellungen gebunden. Insofern sind sie wahr. Freiheit und Enge sind in den Weltvorstellungen präsent. Das Eine ist das Korrektiv und Gegengift des Andern. Die unter dem Korsett von starren Begriffen lebenden Gesellschaften degenerieren an der Enge, sie bedürfen freier Kräfte. Umgekehrt sind völlig aufgelöste Welt- vorstellungen nicht staatsbildend, sie bedürfen der bindenden Elemente und Strukturen. Die idealistische Annahme, dass ohne ein erkennendes Subjekt keine in zeitlicher Strecke ablaufende kosmologische Entwicklung möglich sei, also Zeit subjektive Bedingung der Anschauung wäre, ist nach Einstein schwer aufrecht zu erhalten. Aber es ist damit der Materialismus nicht erwiesen, sondern die physikalischen Modelle sind offenbar gültig auch über die subjektive Existenz hinaus. Das Ding an sich ist nicht erfahrbar und deshalb eigentlich nicht existent. Der Haupteinwand des Idealismus gegen den Materialismus, die Notwendigkeit des Subjekts in allen Denkbarkeiten ist unerschütterbar. Unter dem Gesichtpunkt einer universalen Unschärfe und Streuung sind die Gegensätze so dramatisch nicht. Ob materielle Welt oder idealistische Wahrheit, es sind immer subjektive Modelle, die den Ausschluss eines Dritten nicht rechtfertigen. Das Kontinuum Subjekt-Objekt, Ich-Welt lässt sich nicht aufsprengen. Die Existenz ist durch jenes. Ausserhalb bleibt ein vorerst nur denkbares und vielleicht denknotwendiges x. Seine Benennung als Ding an sich, Transzendenz oder Gottheit ist seine Auflösung in einen Begriff, der eine Produktion des Ichs ist in seiner Welt. Weil alles, was erfahrbar ist, bildlich gesagt durch das Gehirn projeziert, konstruiert oder reproduziert wird, ist auch alles miteinander verbunden. Die Kohärenz der Welt kann damit erklärt werden, und sie erschiene auch dann kohärent, wenn sie es nicht wäre.. Ein solches Phänomen, welches allem Existierenden den Stempel des Bewusstseins aufdrückt, ist auch dessen Erfahrungsgrenze, also eine Grenzfunktion, ich nenne sie: die achte. Die Grenzfunktionen bis heute: 1. Grenzfunktion Neutralisierung des Begriffs durch Verallgemeinerung: Die Person ax, der deutsche Bürger, der Mensch, das tierische Lebewesen, das organische Lebewesen, die Molekülansammlung, die Elemente, die Materie, das Universum, die Totale. 2. Grenzfunktion Neutralisierung des Begriffs durch Subtraktion und Spezifizierung: Der Stein in diesem Raum zu diesem Zeitpunkt, das Objekt im Raum, das Objekt, das Modell des Objekts, die Fläche, die Linie, der Punkt, das definierte a=a. 3. Grenzfunktion Das Subjekt kann sich nicht selbst überschreiten. Jede Vorstellung nicht bewusst da zu sein, Schlaf oder Tod führt wieder zum Ich zurück. Es wird bildlich gesagt widergespiegelt an der Grenze. 4. Grenzfunktion Alle Untersuchungen führen zum Auftreten von Paaren: Actio-Reaktio, Materie-Energie, Ruhe-Bewegung, Ich-Nichtich. 5. Grenzfunktion Verflüssigung aller Definitionen: Veränderung aller Strukturen, soziale, physikalische, Zellen, Moleküle, Elemente, kosmische "Konstanten". (Heraklit) 6. Grenzfunktion Eingeschlossenheit im Gesamtzusammenhang des Daseins. Kein Erstes und Einfaches möglich. Jedes Erste und Einfache führt zu den Verkettungen im Gesammten und verliert seine Stelle als Anfang und Ursprung. 7. Grenzfunktion Reproduktion der ganzen Welt im untersuchenden Subjekt. Alle Analysen führen zum Gesammtzusammenhang und zur Reproduktion der Welt im Ich. 8. Grenzfunktion Kohärenz der erfahrbaren Welt, die nicht zutreffen muß, aber unausweichlich ist. (Fortsetzung der 6. Grenzfunktion) Wenn man von Leibnitz kosmologischem Weltbild das theologische Gerüst abzieht, bleibt als Grundidee die Fortsetzung des Lebens ins immer Kleinere, Universen die im Mikrokosmos liegen und in deren Mikrokosmos wieder Universen sind bis ins Unendliche so immer weiter. Die steht sehr nah am Bild der indischen Philosophie vom unausdenkbaren Lebenskreis, dem Sansara. Es ist aber auch zugleich verwandt den Effekten, die ich unter der 3. und 6.Grenzfunktion beschrieben habe. Es ist ein Denken, welches im Strom verschwimmt. Ausgehend von bewegten Partikeln und Energiepotentialen ist der Strom zunächst ohne feste oder relativ feste Strukturen. Interferenzen, Störungen und andere Konflikte dieser partiellen Energiegefälle führen dann zu Wieder- holungen, wenn sie in Kreisbahnen eingefangen werden. Diese sind immer auch Kugelschalen, da die Einhaltung der Ebene nicht geleistet wird. Dies ist das Bild, welches die Atommodelle liefern. Das Feste ist also ein bewegtes System, welches seine beständge Form in seinen Kreisbahnen gespeichert hat, ist ein bewegter Speicher. Aktivierung von zwei verschiedenen Speicherarten. Feste Stoffe werden durch Energie abgetastet und ermöglichen bestimmte Strukturen bewegter Massen. Zweitens: Interferierende Energieströme bringen Materie hervor, die bestimmte relativ beständige Aggregate bilden. Dazu analog: Umwandlung von Materie in Energie und zweitens Umwandlung von Energie in Materie. Kant erschien das Objekt, das Ding an sich, für das Subjekt als unerkennbar. Schopenhauer sah das Objekt als Wille auch im Einzelwesen wirken und deshalb als prinzipiell erfahrbar. Die Positivisten sehen das Objektive als allgemein gegeben, das Subjekt ebenfalls als ein Objekt. Alle haben etwas Richtiges beschrieben und alle ihre Ge- dankengebäude sind falsch. Der Satz Heraklits, oft genannt und fast niemals zuende gedacht, erlaubt nur temporäre und partielle Identität. Dies betrifft die Totale. Daher sind die Kluft zwischen dem Subjekt und Objekt ebenso wie das Gegenteil: die Einheit des Positivismus in einer totalen Objektivität zugleich beweisbar und widerlegbar. Die Struktur aber, welche die Gültigkeit und Ungültigkeit der Konstrukte der Theorien bestimmt, ihre subjektive wie ihre objektive Variante unterliegt dem Wandel wie alles andere auch. Die Durchführung des Herakleitischen Satzes erfolgt in der Regel nicht konsequent. Das Nichtidentische verflüssigt alle Begriffe. Das Subjekt kann, im Bild als Seefahrer betrachtet werden, der auf hoher See einen überschaubaren Horizont hat, der aber nicht eine absolute Grenze, sondern in Bewegug ist, sowohl durch die Fahrt des Schiffes als auch durch herannahende Objekte, die in den Horizont eintreten. Die Wirkung des Bewegten in der Totale ist unausdenkbar umfassender. Die Objekte selbst sind wie das Subjekt im Fluss. Daher bleiben sie auch innerhalb des subjektiven Horizonts nur teiweise identifizierbar. Die Unschärfe, die daraus folgt betrifft auch alles, die Objekte, Horizonte, Grenzen und Subjekte. Die Freudsche Unterteilung in Ich und Es kann gesehen werden als eine Differenzierung des Schopenhauerschen Modells von Wille und Vorstellung. Aber die intelligenten Verhaltensweisen gespaltener Persönlichkeiten und die komplexen intellektuellen Leistungen im Schlaf vieler sogenannt normaler Charaktere legen die Annahme einer weiteren Differenzierung nahe besonders des Es. Im Es sind rudimentäre ererbte Persönlichkeiten latent gespeichert, die unter bestimmten Bedingungen aktiviert werden und das Ich beeinflussen, sodass es in ausgeprägten Fällen wie das Ich einer anderen Person erscheint. Die Grenzeffekte machen mich misstrauisch gegenüber allen universalen Begriffen, die ein Erstes, Ursprüngliches oder Totales betreffen. Der Wille als kosmologischer Begriff erscheint mir fragwürdig. Bei organischen Wesen ist er anzutreffen oder zumindest ein nützliches Konstrukt. Es mag in den elementaren Mikrowelten auch Leben und Wille geben, aber ist er derselbe wie der in den Menschen, was Schopenhauer annahm ? Die Kohärenz ist fragwürdig, die einem solchen Willen zugrunde liegt. Man setzt schon in der Kohärenz des individuellen Lebens Zusammenhänge voraus, die zweifelhaft sind. Diese Fragen berühren die Wahl zwischen einer dissonanten, freien Welt und einer kohärenten, unfreien. Letztlich ist jeder Zusammenhang selbst erzeugt oder nur hingenommen, darauf laufen alle Gedanken hinaus. Mit der Stromtheorie kann verstanden werden wie die Ideen eines kosmischen Bewusstseins, einer pantheistischen Weltseele entstanden waren: Aus dem Misstrauen gegenüber den festen Dingen, denen man das Leben nicht zutraut. Aber damit wurden zugleich Projektionen freigesetzt, die jenen bewegten Kräften eine Gestalt gaben: Die persönlichen Götter, die dunklen Willenskräfte, das kosmische Bewusstsein usw. Sie alle sind Beruhigungsmittel, mit denen die Gedanken im Praktikablen belassen bleiben. Gesellschaftlich scheint es ein notwendiger Vorgang. Man bricht die Rechnung ab, wenn sie nicht aufgeht. Für die äussersten Gedanken ist es wenig hilfreich so zu verfahren, aber der gesellschaftliche Apparat funktioniert nur so. Schopenhauer über Empedokles: "Vor Allem aber ist, unter den Lehren des Empedokles, sein entschiedender Pessimismus beachtenswert. Er hat das Elend unseres Daseins vollkommen erkannt und die Welt ist ihm, so gut wie dem wahren Christen, ein Jammertal." Das ist die Seele des Priesters. Schopenhauer selbst macht darin keine Ausnahme. Nur der Kranke braucht den Arzt, und man muss ihn krank machen um ihm seine Medizin zu verkaufen, sagt Nietzsche. Die Kohärenz der Welt beweist, dass sie wie Kant vermutete, ein menschliches System von Konstrukten ist. Sie ist innerhalb des Subjekts und ist ein Ausdruck der subjektiven Perspektive. Jedoch sind die Schlüsse daraus, wie Kant sie zog, falsch. Die Dinge sind nicht an sich unerreichbar, sondern menschliches Produkt am zunächst nichtidentischen x, welches zum Objekt wird. Der Unterschied zwischen jenem und dem Ding an sich ist nicht definierbar. Die Aussage Kants kann nicht bewiesen werden. Manches spricht dafür, dass der Abstand in bestimmten Fällen, etwa der Kernfusion, sehr gering ist, in anderen Fällen nahezu unüberbrückbar. Zugleich sind die Objekte mehr als die Dinge unter subjektiver Perspektive. Jedes erfolgreiche naturwissen- schaftlich geprüfte Modell verweist auf ein Mehr. Ausserhalb der Identitätslogik sind diese Widersprüche nicht konstitutiv. Sowohl im x wie im Objekt sind nichtidentische Momente enthalten, über die Aussagen nicht möglich sind. Auch die Wahrnehmung ist Produktion. Das X tritt als Überraschung in den subjektiven Horizont ein, weil es nicht im Passiven verharrt sondern, wie die Veden es sagten: "es gibt viele Morgenröten, die noch nicht geschienen haben." Und doch werden alle nichtidentischen Momente zu Objekten beim Eintritt ins Subjekt. Es gibt keine Geisterwelten. Da die nichtidentischen Momente die Präzision der Begriffe auflösen, sind die Beweise, nach denen die Weltauffassungen einander abgrenzen zu relativieren. Sowohl die konstruktiv- istische wie die positivistische, und ebenso idealistische haben recht. Nur sind ihre Ausschlussbeweise falsch. Das Verdienst Adornos ist unabschätzbar, welches er mit den Konstrukten des Nichtidentischen und des Hinzutretenden erworben hat. Er markiert eine kopernikanische Wende im Denken, wenn nicht mehr. Er sah in einem Blick den ganzen depressiven Dunst, der über den Kulturen Europas und Amerikas liegt. Er sah auch dessen Anfänge in der Geschichte, in den Buddhisten, den Stoikern den Religionen bis zu den Philosophen der letzten Jahrhunderte. Was immer die Gründe gewesen waren, ob die Selektion, Krankheiten, Überbevölkerung, Bosheiten oder Zufälle. Bestimmt gab es unzählige Ursachen, die das Erkranken der Kulturen an "Depressionen" begünstigt hatten. Aber wie das Sprichwort sagt:" Man kann ruhig hinfallen, man muss nur wieder aufstehen können." Diesem Satz gemäß galt es die Spuren aufzunehmen und das Desaster darzulegen. Spenglers Untergang des Abendlandes ist die Beschreibung von Erkrankungen, nicht ein blumichtes Wachsen und Verwelken von Kulturen. Er hat denn auch die Ursachen nicht benennen können und in der Wachheit gesehen, wo sie doch in einer bestimmten Wachheit liegen. Jedes Tier ist vergleichbar dem Menschen wach und nach Nietzsches vorurteilsfreier Einschätzung ebenso hoch entwickelt. Die Ursachen liegen in einer bestimmten Wendung gegen sich selbst, die neben ihren Erfolgen, der Triebsteuerung, der Denkschulung auch Störungen des limbischen und hormonellen Systems und andere einbringt. Jeder Wille ist eine Droge, nur ist das Eingebundensein in urwüchsige biosoziale Mechanismen in der Regel geeignet die Willensregungen zu mildern und ins Nützliche hin ein- zudämmen. Dies entfällt offenbar mehr und mehr beim Menschen. Mit einem gewaltigen Sog ziehen die hoch- zivilisierten Zentren das rückständige Leben in sich ein und bringen es im Zuge der Integration zum allmählichen Verlöschen. Die Geschichte der Depression ist die einer Sucht und Massenhysterie, vergleichbar dem Alkoholismus und emotionalen Nationalismus. Sie setzt sich zusammen aus mehreren Strömungen. Wesentlich ist eine Lähmung und Vergiftung des homonellen Systems. Diese wird durch Selbst- kasteiung und -sterilisation gesteigert und organisch fixiert. Ebenfalls in die gleiche Richtung wirkt die intellektuelle Verirrung, die u.a.in sittlichen und religiösen Wahnvorstellungen sowie in Fetischbildungen sich zeigt und in letzteren objektiv sich abstützt. Der Zufall ist ein Überbleibsel magischen, stoischen und fatalistischen Denkens. Denn wo der depressive Mensch seine Ursachenlinien nicht findet sind sie ihm zufällig. Aber das heisst auch, dass man glaubt sehen zu können wo keine höheren Aggregate und Systeme wirksam sind. Mittlerweile erkennt man in den Zufällen der organischen Triebe eine lange evolutionäre Geschichte und Nützlichkeit. Die Freiheit der Strukturen wird mit dem Zufallsbegriff zugedeckt. Die Alternative zwischen Zufall und Notwendigkeit ist eine Depression, die sich als rationale Einsicht ausgibt. Eine Welt aus Determiniertheit und Zufall ist das Paradis depressiver Subjekte, denn sie finden in jedem Falle ein Abwärts. Dort wo die Determiniertheit herrscht unterliegen sie dem Zwang der notwendigen Folgen, dort wo der Zufall ist, war alles vergeblich. Naturen dieser Art befassen sich mit Sterbefällen, Unfällen, Straftaten und körperlichen Beschwerden. Man findet also in der europäischen Kultur eine depressive vor, die wie alle Kultur sich von abgezweigter Triebenergie nährt und daher die Triebe belohnt, die ihr nützen, anders liesse sie sich nicht verkaufen. Der wirtschaftliche Erfolg befriedigt und vermittelt mit dem ihm eigenen Weltbild die Depression um die es eigentlich geht. Auf der untersten Stufe bekämpfen sich Triebschicksale. Ohne die eigentümlichen Befriedigungen, die jede dieser Trieb- varianten liefert, wären sie nicht erfolgreich. Man konsumiert um depressiv zu sein. Nietzsche war nah dran und schoss dann doch vorbei. War es möglich die Grenzen des Denkens, mit denen es die Dinge konstruierte von ihnen abzuziehen ? Spontan war das zu verneinen. Was aber blieb zu konstruieren, wenn die Konstrukte weggedacht wurden ? Eine Welt ohne Dinge, Zeit und Raum. Unweigerlich kam er zu Buddha, aber zu dessen rationalen Gerüst nicht zu dem Treiben der Frommen. Gesetzt es wäre eine zeitlose Bewegung in einem raumlosen Ort möglich, dann stellt sich die Frage, wie die Grenzen von Raum und Zeit erzeugt worden sind. Sie könnten als Schalen gedacht werden, die nach dem Ausfall der Früchte übrig bleiben. Dies würde erklären, warum die Ziele des rationalen Daseins immer verfehlt werden. Das dingliche Sein als eine Ansammlung von Masken, hinter denen etwas in Bewegung ist. Von dort aus zu einer Hinterwelt und zu Geistern, Gespenstern und Göttern ist es nur ein Schritt, dieser wäre aber irregehendes Denken, denn jeder Gedanke zieht das, was er zeigen will, in die physikalische Welt hinein. Geister sind Projektionen. Sie haben mit dem x der Bewegung nichts zu tun. Sie gehören zur Dingwelt und sind Maskeraden einfacher Gefühlsregungen, vor allem der phantastischen Angst. Die reine Bewegung wäre ein lichtblitzähnliches Jetzt ohne Zeit und Raum. Zu untersuchen ist, was an Bestimmungen dieses Augenblicks möglich wäre. Die unabdingbare Abgrenzung eines Ereignisses verlangt ein gedachtes Anderes. Als Ausserhalb ist es Raum, als Ursprung folgt ihm ein Nachher, ist also Zeit. Sofort entsteht ein Objekt in Raum und Zeit. Da dieses nicht sein soll, muss es im Gedachten zurück genommen werden. Es entsteht aber mit jedem Gedachten sofort neu. Gedanken dieser Art gleichen dem Versuch, ein durch- löchertes Schiff mit Stopfen eines Lochs am Sinken zu hindern. Diese Erzeugung und Rücknahme von Konstrukten kann als eine Oszillation um ein gedachtes unbekanntes x verstanden werden. Die Objekte wären unter dem Gesichtspunkt der Bewegung bestehend aus relativ verfestigten und nichtmateriell ver- festigten Strukturen, vergleichbar vielleicht einer Schnecke, die ein starres Haus auf ihrem weichen Körper trägt. Das Schneckenhaus ist dabei der relativ weniger bedeutende Teil, aber lebensnotwendig. So könnte es mit den Dingen sein, bestehend aus Bewegungskörper und starrem Schutzhaus. Damit wäre auch jede Gespenster- spekulation erledigt. Beides gehört in einem Objekt zusammen. Die Oszillation zwischen subjektiver und objektiver Perspektive wird beim Durchsuchen der Begriffs- verknüpfungen sichtbar als unentrinnbar. Kohärenz und Ursprungslosigkeit verweisen auf den Vorrang der Grenz- funktionen. Diese sind in ihrer Gesammtheit ein Subjekt, welches alles ist: Totale. Damit kippt die Objektivierung um in subjektive Perspektive. Umgekehrt passiert das Gleiche, wenn die nichtidentischen Momente durchsucht werden. Dass Hinzutretende verweist ebenso wie die Notwendigkeit eines Nichtsubjekts, eines Ausserhalb auf den Vorrang des Objekts. Hier kippt die subjektive Perspektive um in eine Objektivität der Welt. Ein Bild der Totale: In einem unbegrenzten See, der in völliger Ruhe verharrt sind Körper aller Art, die eben- falls in völliger Ruhe verharren. Wenn ein sehender Punkt durch diesen See wandern würde und nicht wüsste, dass er selbst sich bewegt, so könnte er annehmen, die Körper im See wären in Bewegung, sie kämen auf ihn zu gingen wieder von ihm weg. Ein weiteres Bild: Ein Auge, welches ohne jedes Gedächtnis sehen würde, hätte nicht die Möglichkeit einem Ereignis ein Folgeereignis zuzuordnen. Es würde im Augenblick der Wahrnehmung keine Zeit und keinen Wandel sehen, sondern ein statisches Bild. Die Dimensionen Raum, Zeit mit ihren Körpern und Bewegungen sind ohne Bewegung und Gedächtnis des Subjekts nicht festzustellen. Der Erfolg des Überlebens ist durch die Techniken der Erzeugung eines richtigen Bildes der Welt gesichert. Aber was ist dieses Bild genau ? Das Gedächtnis ermöglicht den Vergleich zwischen einem gespeicherten und einem aktuellen Geschehen. Das Subjekt produziert Reaktionen, die Ereignisse simulieren, auf die es mit ergänzenden Eingriffen reagiert, die überlebenstaugliche Folgen haben. Es ist vergleichbar einer Produktion von Gegenständen. Sowohl die Produkte wie auch die Reaktionen sind etwas Neues. Das Bild, welches sie zur Modellbildung im Gedächtnis hinterlassen, ist nicht die Spiegelung einer Wirklichkeit sondern ein neues Produkt, ähnlich einem multifunktionalen Werkzeug. Gesetzt den Fall, dass bewegte Strukturen das Subjekt- Objekt-Verhältnis bestimmen, so wäre folgendes Bild interessant: Das Subjekt ist ein Wirbel, der an seiner Peripherie sekundäre Verwirbelungen erzeugt, die das Subjekt als außer sich liegende Objekte erfährt. Es könnte auch seine eigene Existenz aus diesen sekundären Verwirbelungen erfahren. Die objektive Zeitstrecke könnte eine reine Projektion sein, die es aus der Betrachtung der Sekundärwirbel ableitet und in eine hypothetische Strecke zurück verlängert, die als Geschichte inter- pretiert wird. Die Wahrheit dieser Konstruktion läge für das Subjekt scheinbar in der auch außer dem Subjekt gültigen Objektivität, könnte aber dementgegen allein aus dem Wachstumserfolg des Individuums und seiner Art abgeleitet sein. Der Erfolg, die Produktion des Wachstums, könnte mit Objektivität verwechselt werden. Ob es eine Welt ausserhalb des Subjekts gibt, wäre vielleicht so zu beantworten: Eine Betrachtung von Außer- halb ist nicht möglich, weil sie immer vom Zentrum eines Subjekts aus erfolgt, welches immer Verwirbelungen erzeugt und nur diese erfahren kann. Ohne Subjekt keine Verwirbelung und ohne diese keine Objekte. Die Welt ausserhalb des Subjekts wäre ein unbekanntes x, welches ohne alle Attribute ist. Das Eigenleben der Objekte wäre immer ein Bild innerhalb der Verwirbelungen, die das Subjekt erzeugt. Da es selbst keinen für es erfahrbaren Kern hat, es kann nicht nach innen sehen sondern sieht das Innere als Objekt, - daher ist das Subjekt eine kugelförmige Schale, deren Begrenzungen zugleich es selbst ist. Am Anfang logischen physikalischen Denkens steht die Frage der Wirklichkeit der Zahl. Mit ihr die Frage der Quantität, das heisst der Austauschbarkeit und der Menge der Zahl. Mit der Realität der Zahl werden Zahlenfolgen und Zahlen- gesetze, zuletzt Wiederholung, Determinierung und Geschichte ebenfalls real. Daher war Demokrits Atom von äusserster Wichtigkeit ebenso wie Leibnitz Monade. Aber so einfach blieb es nicht. Die Zahl ist noch immer nicht zur Realtät kompatibel und mit ihr stehen alle daraus abgeleiteten Kategorien auf schwachen Füssen. Die Zufälle bringen in der Regel Verschlechterungen der vorhandenen Strukturen hervor. Experimente mit radioaktiver Bestrahlung von Insekten z.B. erzeugen negative Mutationen. Ein krasser Widerspruch besteht zwischen den Ergebnissen zufälliger Veränderungen und dem tatsächlichen Geschehen. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Elemente und Bausteine der Organismen nicht Objekte sind, die äusseren Gesetzmäßigkeiten reaktiv folgen sondern, dass sie subjektive Strebungen haben, also Willenskomponenten eine Rolle spielen. Bereits die Atome und ihre Bausteine könnten Willensregungen und Zielstrukturen haben, aller- dings nicht solche, wie komplexe Organismen sie kennen. Daraus liesse sich das konstruktive Moment in allem Geschehen leicht erklären. Training, Dressur und Erziehung verschaffen Überlegenheit im Existenzkampf. In der zvilisatorischen Produktion und Konsumption werden sie gesteigert in einem Mass, welches die Tragfähigkeit urwüchsiger biologischer Systeme überschreitet, zumal sie auf immer enger eingegrenzte Verhaltensweisen sich hin bewegen. Die Überlebenstechniken treten in Widerspruch mit den Überlebenssystemen. In einer unausdenkbaren Zeitstrecke müssten alle Formen und Gestalten entstanden und wieder vergangen sein, die kosmologisch möglich sind. Wenn es determinierte Abläufe sind, käme man zur Ewigen Wiederkehr Nietzsches, falls es ein letztes identisches a=a im Kleinsten gibt. Wenn das Subjekt seine Welt projektiv erzeugt und in die Zukunft hinein unausdenkbar viel Zeit hätte, müssten alle Formen und Gestalten entstehen können, die subjektiv erzeugt werden können. Man hat hier zwei Unendlichkeiten, eine nach hinten und eine nach vorn. Zusammen ergeben sie eine unendlich dichte Struktur, die sich nacheinander entfaltet. Ein Paradoxon durchzieht die Frage der Zeit. Einerseits ist ohne ein Subjekt keine Zeitstrecke konstruierbar. Der Kosmos würde daher ohne Subjekte objektiv zeitlos sein, Entwicklung wäre dann nicht möglich. Andererseits würde ein wieder erwachtes Subjekt einen Kosmos vorfinden, der in dem Masse gealtert wäre, als die Zeit verflossen war, in der kein Subjekt existierte. Abgesehen davon, dass dergleichen Vorstellungen eine Reihe irrealer Annahmen enthalten, sieht man hier die Grenzen der Vorstellungen, und dass sie immer Modelle sind in ihren Begrenzungen, denen sie beides verdanken: Aussage ebenso wie auch Beschränkung. Der Punkt, der uns als Modell des Subjekts dient, bewegt sich durch stilles Wasser. Er erzeugt Verwirbelungen und sieht diese als seine Welt. Wenn er stillhält, würde er verlöschen, ebenso die Bewegungen und Verwirbelungen, und mit ihnen die Welt. Wenn der Punkt sich wieder bewegen würde, erzeugte er wieder die Welt im Bild der Verwirbelungen. Auch die kosmische Geschichte wäre eine Verwirbelung. Sie würde immer wieder mit der Bewegung des Puntes entstehen, aber ohne diese Bewegung wäre sie nicht. Das macht logische Probleme, eine objektive Geschichte, die unveränderbar erscheint, aber doch abhängt von der Bewegung des Punkts. Man weiss nicht wo lebendige Systeme beginnen, also wo die Bausteine sind, die das Leben hervorbringen. Organisches Leben ist aufgeklärt, die Bausteine auf der Molekülebene sind bekannt. Aber was passiert, wenn sie künstlich zusammen gesetzt weden ? Derzeit funktioniert es nicht, aber wenn es funktioniert, stellt sich die Frage ob man nicht eine Kombination schon lebendiger Bausteine vollbracht hat, so wie dies in der Floristik mit den Züchtungen geschieht. Die kleinsten bekannten Teilchen, die Quarcks sind vielleicht selbst wieder zusammengesetzt. Ob man überhaupt einmal die Aggregate beschreiben kann, die als Urbausteine wirken, ist fraglich. Gesetzt aber, es gäbe nur lebende Urbausteine, so käme man nie zu einer reproduzierbaren und definierbaren letzten Grösse. Sie würden entschlüpfen wie die Willensimpulse den Neurologen, der etwas beobachtet und nicht den Inhalt erfährt. Bemerkenswert ist, dass es keine den Menschen gemeinsame molekulare Sprache der Erinnerungen gibt. Vielleicht wird sie noch entdeckt. Die Wiederholbarkeit von Ereignissen ist der Lebensnerv menschlichen Daseins. Deshalb ist das Sehen von determinierten Vorgängen lebenswichtig. Das zur Ursachen- Wirkungslinie vereinfachte Handeln ist erfolgreich, weil es alles erlangen hilft, was zum Leben benötigt wird. So ist die Kenntnis der Verwesung von Fleisch wesentlich für das Verzehren von Fleisch, und dieses einer der Grundsteine des biologischen Erfolgs der Menschheit in der Erdgeschichte. Aber wie alle Fähigkeiten liegt auch in der logischen rationalen Weltsicht eine Gefahr. Es ist die Verarmung der Verhaltensweisen und des Erlebens, die den allzu rigiden Erfolgreichen droht. Man vergleiche ein afrikanisches Tanzfest mit dem Strassenkarneval am Rhein. Es geht noch tiefer. Der innere Reichtum der urwüchsigen und gleichwohl auf seine Weise kultivierten Sexualität der afrikanischen und indischen Altvölker kann vom Mitteleuropäer nicht ohne grösste Mühen auch nur ansatzweise erfasst werden. An einem nicht zu bestimmenden Zeitpunkt dreht sich die Erfolgs- bilanz. Das Absterben der europäischen Altbevölkerung ist das sichtbare Zeichen eines solchen Umkippens ins Gegenteil. Er erinnerte sich einer wenig ermutigenden Idee. Die Analyse der kosmischen Geschichte erzeugte zweierlei, einmal die Grundlagen für solche Werkzeuge, mit denen Weltraumfahrt möglich wurde, deren Vorläufer, die irdische Technologie ebenfalls zu den Resultaten der Grundlagenforschung gehörte, und zum Zweiten einen Vorstellungsstrang, der sich als ein Drittes von der Wirklichkeit entfernte. Man musste Brücken schaffen zwischen jenem Dritten und den primären Zweien: Subjekt und Objekt. Es war also eine Betrachtung nicht möglich, die ein Bild der Welt erzeugte. Man betrachtete das Werkzeug und hielt es für die Welt. Daran anschliessend stellte sich die Frage, ob eine objektive Entwicklung des Universums ohne Subjekt möglich wäre. Heute wurde das energisch bejaht, der Idealismus sah es umgekehrt. Das Modell des bewegten Punktes könnte beide Antworten darlegen ohne zu einer Entscheidung wider eine Position zu gelangen. In der wahrscheinlich gültigen Oszillation zwischen den beiden Positionen war eine Grenze zu sehen. Dies brachte ihn auf den Gedanken, dass zu den Grenzen noch einiges zu sagen war. Die Grenze eines Körpers ist seine Oberfläche. Die Grenze des Universums ist der gesammte von Objekten besetzte Raum. Die Grenze eines Feldes ist jene mit Licht- geschwindigkeit sich ausbreitende Kugel, welche von dem sie erzeugenden Objekt ausgeht. Die Grenzen des Subjekts sind anders. Während bei der Grenze eines Objekts nach einem Dahinter, Davor oder Danach gefragt werden kann, sind subjektive Grenzen einem zurückflutenden oder reflektierten Feld vergleichbar. Man hat kein ausserhalb sondern Grenz- effekte, die eine aktiven Produktion sind. Man produziert die Vorstellung einer Unendlicheit und eines Nichts, es sind aber Objekte im Subjekt. Das Subjekt endet in einem völlig nichtidentischen Raum, dessen Ort immer wieder im Subjekt liegt, so ähnlich, wie jedes Loch in einem Unterdruck- behälter zur sofortigen Füllung mit Luft führt. Er dachte an eine Begegnung mit einem alten Hochschullehrer. Dieser hatte gegen die Ausführungen des Mannes zu einer psychologischen Frage den Einwand gebracht, dass diese zu kompliziert seien und einfache Lösungen vorzuziehen wären. Dann pries er den Steiner und die Anthroposophen an. Obwohl dem Mann die Nackenhaare sich darüber sträubten, hatte er daraus einen Nutzen gezogen, denn er stellte sich die Frage, ob ein positivistisches Weltbild ausreichen würde und die idealistischen Gedankengänge erübrigt werden könnten. Das einfache positive Weltbild bringt zwei grosse Probleme mit sich. Das eine ist der schwankende Boden des Determinismus, ohne den die Ursache-Wirkungsketten unsicher werden und damit die Zeitstrecke in Frage gestellt wird. Mit dieser fällt auch die Kosmologie. Wieviel Zahlen pi mag es geben ? Sind vielleicht alle Relationen der Zahl pi vergleichbar ? Man hätte dann in jedem Detail eine unauflösliche Unendlichkeit. Das bedeutet, die Objektvität wird zur rein subjektiven Grössse, die nach Werkzeuggesichtspunkten, nach Nützlich- keiten gebildet wird. Man kommt unweigerlich in die Nähe idealistischer Positionen. Das zweite Problem stellt sich, wenn der Positivismus eine deterministische Welt beweisen könnte. Der subjektive Impuls, das Wachstum und generell jedes Hinzutretende müsste aus den determinierten Prozessen erklärt werden. Sie müssten jedesmal neu aufgerollt und weiter ins Kleinste aufgelöst werden, wenn das alte Raster versagt. Es versagt in jedem Zufallsereignis notwendig. Das heisst, die Welt als Summe determinierter Ereignisse entzieht sich der Erkennbarkeit. Das Subjekt wird zum Spielball entweder von deteminierten oder zufälligen Ereignissen. In der Politik ist dieser Positivismus zu Herrschaftszwecken längst verwendet. Positivismus ist in den Wissenschaften und der Produktion Hilfswerkzeug, im Grossen ist er Herrschaftsideologie. Die Auflösung der Objekte und Ereignisse in den ihnen einliegenden Unschärfen wird verhindert durch Vergröberung. Dies ist die Rechtfertigung des Determinismusses. Er vergröbert unauflösliche Zahlengrössen und Massverhältnisse, macht aus 1,00000001 eine 1 und bringt zum Handeln ein passendes Gedankenbild. Aber der zweite Arbeitsgang ist die Bildung von Brücken zwischen den Gedankenprodukten und der Objektivität. Die Welt wie sie ohne Subjekt wäre und die, die das Subjekt sich daraus macht, entfernen sich voneinander. Sie werden ständig durch Brücken angeglichen. Diese Akte des Subjekts sind spezifisch subjektiv, ihr Horizont ist kaum anders als mit idealistischen Ansätzen zu beschreiben. Dies ist die Notwendigkeit des Idealismusses. Die subjektive Leistung des Brückenschlagens zwischen sich voneinander entfernenden Linien ist unentbehrlich. Würde sie fortfallen, zerfielen damit zugleich auch die beiden Richtungen selbst. Von einer Welt der Modelle bliebe nichts und von einer Welt wie sie ohne Subjekt wäre auch nichts. Die konstruktive Arbeit des Subjekts erzeugt alle Parameter, die erste Linie, die zweite Linie, Raum und Zeit. Das Atom Demokrits ist wie die Monade Leibnitzens der Versuch, eine unlösbare Aufgabe durch ein erprobtes Mittel zu lösen. Man setzt die Definition einer Sache und beginnt mit den Handlungen. Wenn es nicht um das Ungefähr einer Tat sondern um tiefere Einsicht geht, versagt diese Methode. Man erfährt in der Unausdenkbarkeit immer weiter ins Kleinste gehende Welten die Grenzeffekte des Subjekts. Längst sind diese letzten Grössen der alten Physik und Philosophie als Fehlannahmen erkannt, aber der Hang die gleichen Fehler zu wiederholen bleibt. Man muss einsehen, das die Nichtfixierbarkeit einer letzten Grösse ein Symbol für die Unlösbarkeit jeder definitorischen Aufgabe ist. Es gibt auch nicht den Raum, die Zeit, die Ursache usw. Die Grenze des Subjekts ist keine Mauer, die man übersteigt sondern, weil es Energie ist, zu vegleichen mit einem elektromagnetischen Sender, dessen Kugelwelle nirgendwo endet sondern verblasst. Diese Welle eingefangen, ergäbe eine immer schwächer werdende Information über den Sender, je weiter er entfernt ist, also des Subjekts. Diese Informationen sind aber kein Abbild des Subjekts, - es selbst ist nicht erkennbar, darin verwandt dem Objekt- sondern man erfährt etwas über das Tun des Subjekts. Unendlichkeiten, die sich auf alle Einzelaspekte erstrecken, gelten auch im Subjekt, wenn es nur eine Kugelschale in Bewegung ist. Die Empfindung, dass der erlebte Augenblick endlos ist, spricht dafür. Es wäre also eine Bewegung ohne Zeitdimension. Diese Bewegung erlischt in einem Strom von Bewegungen. Dies liegt nahe am Leib-Seele Dualismus und dem Gedanken einer unsterblichen Seele. Gegen diese Spekulationen muss abgegrenzt werden. Eine Zeitlosigkeit betrifft nicht einen objektivierbaren Sach- verhalt. Es ist nicht eine Zeitstrecke zu denken, die uausdenkbar weitergeht sondern eine dimensionsloser Zeit- punkt. Das bedeutet für die Auflösung des Subjekts, dass es vollständig verlischt, obwohl es in Bewegungsstrukturen aufgeht. Diesem Gedanken kommt das Modell der Elemente nahe, die ganz gleich in welchem Aggregatzustand sie sich befinden, ihre Bewegungen beibehalten. Ausnahmen sind die atomaren Reaktionen. Allerdings gilt auch für diese ein ähnliches Bild, dass sie in den nächstunteren Ebenen des Bewegten sich auflösen. Ein Stillstand ist gar nicht vor- stellbar und kein Indiz spricht dafür, dass es Stillstand irgendwo gibt. ------------